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Gauernitz

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Constappel - Ortschaft in der Gemeinde Klipphausen, Kreis Meissen bei Dresden.

Einwohnerzahl: 6.158 Fläche: 6165 Hektar

Lage der Ortschaft Mitten in der Elbtalweitung zwischen Dresden und Meißen liegt in einer wunderschönen, abwechslungsreichen und naturbelassenen Landschaft Constappel als Teil der Ortschaft Gauernitz in der Gemeinde Klipphausen. Gauernitz zählt an die ca. 1200 Einwohnern und erstreckt sich über 8,46 km² Gemeindefläche.

Natur und Landschaft Die Landschaft dieser Gegend mit ihrer vielgestaltigen Flora die zu den artenreichsten Mitteleuropas gehört, läd Erholungsreisende zur Entspannung ein. Einst wurde an den Elbhängen Weinbau betrieben. Heute erfreuen weite Streuobstwiesen allfrühjährlich mit einer wahren Blütenpracht das Auge des Wanderers. Wunderschöne Mischwälder durchziehen die stark gegliederten Täler mit ihren lieblich dahin plätschernden Bächen, wie das Saubachtal in Constappel, das Prinzbach- und Regenbachtal und der Eichhörnchengrund in der näheren Umgebung und laden zu langen Spaziergängen ein.

Entstehung und Geschichte der Siedlung Constappel Die Täler links der Elbe waren ursprünglich bereits im 8. Jahrhundert von den Slawen besiedelt. So gab es an der Elbe im heutigen Gauernitz (= Ahorndorf) ein kleines slawisches Fischerdorf, daß auch heute noch Bestandteil des Ortes ist. Die starken Einflüsse slawischer Kultur sind bis in die heutigen Tage sichtbar geblieben. Auch heute noch existieren viele der großen Drei- und Vierseithöfen, die ursprünglich aus einem slawischen Rundling hervorgingen.

Im 10. Jahrhundert begann die germanische Koloniesierung. Nach und nach wurden die bewaldeten Hänge der Elbtäler gerodet und fielen dem Ackerbau zum Opfer. Mit der Germanisierung verwandelte sich das Land in das heute von Wiesen und Äckern geprägte Erscheinungsbild.

Im Jahre 1000 wurde in den links der Elbe gelegenen Tälern die Parochie Constappel gegründet. Sie lag im Grenzbereich zwischen den alten Gauen der slawischen Stämme der Daleminzier und Nisaner, welcher dem Verlauf der Wilden Sau entsprach.

Im Jahre 928 errichtete König Heinrich I. die Burg Meißen. Nach dem er die Gebiete links der Elbe erobert hatte richtete er zur Sicherung drei Burgwarte ein. Diese werden im Jahre 1071 urkundlich erwähnt. Der Sitz eines Burgwarts wird auf dem 237m hohen Gohlberg bei Constappel vermutet.

Die St. Nikolauskirche in Constappel, bereits Ende des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, gehört heute zu den ältesten Kirchen im Meissner Land. Im Mittelalter längere Zeit Wallfahrtskirche, birgt Sie wertvolles Interieur und verschiedene Kunstschätze wie ein Gemälde aus der Lucas-Cranach-Schule. Ende des 19. Jahrhunderts grundlegend erneuert, erstrahlt sie auch heute noch in ihrem Glanz und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Um 1500 entdeckte man Silbererz und begann mit dem Abbau und der Verhüttung. Der Silberbergbau wurde dann bis in das 17. Jahrhundert an verschidenen Stellen betrieben. Dank der vielen Bachläufe in den Tälern entstanden auch Wassermühlen, die heute durch den technischen Fortschritt ihre Wirtschaftlichkeit verloren haben. Im Eichhörnchengrund können Sie ein funktionstüchtiges Modell im Maßstab 1:5 besichtigen. Von den etwa 10 Wassermühlen im Bereich der “Linkselbischen Täler” befinden sich vier auf dem Gebiet von Gauernitz.

Das Schloß in Gauernitz, dessen erste Gründung bereits im 11. Jahrhundert erwähnt ist, wurde im 16. Jahrhundert in der noch heute bestehenden Form angelegt. Das Gebäude selbst ging aus einem Vorwerk hervor dessen Gutshof sich an großen preußischen Rittergütern orientierte und erhielt seine heutige Gestalt im Neorenaissancestil Ende des 19. Jahrhunderts durch eine umfassende Umgestaltung. Die Geschichte der Gegend um Gauernitz hing nicht zuletzt immer auch mit der Entwicklung des Fürsten- und Herrensitzes der hier ansässigen hochasdligen Geschlechter wie derer von Schönburg-Waldenburg, von Zinzendorf und von Ziegler zusammen.

Schloss Gauernitz
St. Nikolauskirche
St. Nikolauskirche