Flughafen Berlin-Schönefeld
Flughafen Berlin Schönefeld | |
---|---|
[[Datei:![]() | |
Kenndaten | |
ICAO-Code | EDDB |
IATA-Code | SXF |
Koordinaten | |
Verkehrsanbindung | |
Straße | Ab 2007 Bundesautobahn 113, Bundesstraße 96a, Bundesstraße 179, Busverkehr |
Bahn | ICE, RegionalExpress, RegionalBahn, Berliner S-Bahn |
Basisdaten | |
Betreiber | Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS) |
Passagiere | 1,75 Mio. (2003) |
Luftfracht | 1.2 Mio t (2003) |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
4,5 Mio. |
Beschäftigte | 4.600 |
|}
Der Flughafen Berlin-Schönefeld (offiziell Airport Berlin Brandenburg International), Kürzel SXF, ist einer von drei Flughäfen, die sich in Berlin und Umgebung befinden.
Nutzung

Betreiber des Flughafens ist die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS). Deren Gesellschafter sind die Bundesländer Berlin, Brandenburg sowie die Bundesrepublik Deutschland. Von der Flughafengesellschaft wird Schönefeld aufgrund seiner Bedeutung als Basis von Charterflügen als „Ferien-Airport“ bezeichnet, soll in den nächsten Jahren allerdings eine größere Bedeutung als Flughafen für Billigfluggesellschaften erhalten.
Seit 1992 wird alle zwei Jahre die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) auf dem Flughafengelände durchgeführt.
Fluggesellschaften und Ziele
Ryanair fliegt nach London-Stansted;
Germanwings fliegt nach Köln-Bonn, Stuttgart, München, Düsseldorf, Ankara, Istanbul, Split, Zagreb, Moskau und Stockholm;
EasyJet fliegt nach Athen, Barcelona, Basel, Belfast, Bristol, Genf, Kopenhagen, Krakau, Liverpool, Ljubljana, London, Maastricht, Madrid, Mailand, Neapel, Newcastle, Nizza, Olbia, Palma, Paris, Pisa, Riga, Rom, Tallinn und Valencia.
Geschichte
![]() |
Am 15. Oktober 1934 begann der Bau der Henschel-Flugzeugwerke (HFW) in Schönefeld, wo bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges über 14.000 Flugzeuge gebaut wurden. Am 22. April 1945 wurde HFW durch sowjetische Truppen besetzt. Nachdem die Betriebsanlagen für den Flugzeugbau demontiert oder gesprengt wurden, wurden hier bis 1947 Eisenbahnen repariert sowie Landmaschinen gebaut und instand gesetzt.
1946 zogen die sowjetischen Luftstreitkräfte von Johannisthal nach Schönefeld um, von wo Aeroflot im selben Jahr den Flugverkehr aufnahm. 1947 ordnete die Sowjetische Militäradministration Deutschlands im SMAD-Befehl Nr. 93 den Aufbau eines zivilen Flughafens in Schönefeld an.
Am 12. Dezember 1986 stürzt in Berlin-Bohnsdorf beim Anflug auf den Flughafen eine Aeroflot-Maschine vom Typ Tu-134 ab. 72 der 82 an Bord befindlichen Personen kommen dabei ums Leben. Bei dem missglückten Startabbruch einer IL-62 der Interflug am 17. Juni 1989 kommen 19 der 113 Insassen des Flugzeugs sowie ein Mensch am Boden ums Leben.
Zwischen 1947 und 1990 wurde der Flughafen mehrmals ausgebaut und wurde zum Zentralflughafen der DDR. Er wurde zu einem so genannten Jugendobjekt erklärt, was die Bedeutung für die DDR unterstrich. Durch die Lage außerhalb der Stadtgrenzen Berlins konnten von Schönefeld (anders als in Tegel und Tempelhof) trotz der besonderen Stellung Berlins in dieser Zeit auch deutsche Flugzeuge (meist von der DDR-Fluglinie Interflug, vorher Deutsche Lufthansa der DDR) starten und landen. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands und Berlins verlor der Flughafen trotz weiterer Erweiterungen in den 1990er Jahren an Bedeutung.
Ansiedlung von Billigfliegern


Bis 2003 flogen von Schönefeld in erster Linie Charterfluggesellschaften in die Ferienziele. Seit 2003 werden jedoch zunehmend Billigfluggesellschaften in Schönefeld angesiedelt: Ryanair übernahm mit der KLM-Tochter buzz auch die Strecke Schönefeld-London, V Bird startete Flüge nach Niederrhein und Germanwings fliegt seit Herbst 2003 nicht mehr Tegel, sondern Schönefeld von Köln/Bonn und Stuttgart aus an.
Seit dem 28. Mai 2004 benutzt auch easyJet den Flughafen als Basis. In den kommenden Jahren sollen hier bis zu 10 Flugzeuge stationiert werden. Dazu nutzt easyJet das für sie umgebaute Terminal B. Durch verschiedene Streckenerweiterungen wurde Berlin-Schönefeld 2005 zur zweitgrößten easyJet-Basis in Europa (nach London-Luton).
Am 11. März 2005 kündigte Germanwings an, ab Juni des Jahres Schönefeld als Basisflughafen für zwei Flugzeuge zu nutzen. Vorerst sollen neben den innerdeutschen Zielen Flughafen Köln/Bonn, Stuttgart, München und Düsseldorf auch Ankara, Istanbul, Split, Zagreb, Moskau und Stockholm angeflogen werden. Germanwings kündigte an, eine friedliche Koexistenz von easyJet und Germanwings auf dem Flughafen Schönefeld anzustreben und in erster Linie von easyJet nicht bediente Ziele anfliegen zu wollen.
Im Laufe des Jahres 2005 soll das neue Terminal D fertiggestellt werden, das vor allem für die Abfertigung der Germanwings-Flüge genutzt werden soll.
Planungen
Ausbau zum Flughafen Berlin Brandenburg International BBI

Seit 1996 plant die Flughafengesellschaft mit den Bundesländern Berlin und Brandenburg sowie der Bundesregierung Schönefeld bis 2011 zu einem leistungsfähigeren Single Airport auszubauen. Schönefeld soll damit zum wichtigsten Passagier- und Luftfracht-Flughafen in Berlin und Brandenburg werden. Die innerstädtischen Flughäfen Tempelhof und Tegel sollen mit der Inbetriebnahme des BBI geschlossen werden.
Ursprünglich sollte Schönefeld ausschließlich mit privaten Mitteln ausgebaut werden. Nachdem jedoch eine erste Ausschreibung wegen Verfahrensfehlern rückgängig gemacht wurde und bei einem zweiten Versuch die privaten Investoren nicht zur Übernahme der finanziellen Risiken bereit waren, wollen die Bundesländer Berlin und Brandenburg und die Bundesregierung den Flughafen mit eigenen Mitteln ausbauen. Beginn des Ausbaus soll 2006 sein. Ab 2011 sollen über 20 Millionen Passagiere pro Jahr im Flughafen Berlin Brandenburg International BBI abgefertigt werden können.
Ausbaugegner – Ausbaubefürworter

Da für den Flughafenausbau die Gemeinde Diepensee und Teile von Selchow umgesiedelt wurden und Anwohner mit stark zunehmendem Fluglärm rechnen, gibt es eine große Zahl an Gegnern des Projekts. Diese werfen den Planern unter anderem vor, aus ihrer Sicht günstigere Alternativen wie den Flughafenbau in Jüterbog oder Sperenberg sowie einen Großflughafen in Stendal aus politischen Gründen nicht ausreichend in Erwägung gezogen zu haben.
Kurz nach dem Beschluss über den Ausbau des Flughafens Schönefeld haben sich verschiedene Bürgerinitiativen gegen den Ausbau gegründet und haben seitdem über 250.000 Einwendungen eingereicht. Seit dem 18. März 2004 gibt es eine neue Initiative mit der Bezeichnung Bürger in Bewegung, die sich für den Ausbau Schönefelds zum Großflughafen ausspricht. Dieser Bewegung gehörten kurz nach Gründung etwa 50 Mitglieder an, die den rund 5.000 Mitgliedern des Bürgervereins Brandenburg-Berlin gegenüber stehen.
Literatur
Bernd Kuhlmann: Schönefeld bei Berlin - Ein Amt, ein Flughafen und elf Bahnhöfe, Verlag GVE, Berlin, 1996, ISBN 3892180385
Das Buch beschreibt die Geschichte, die - im Schatten der Luftfahrt - stets von strategischen, politischen, propagandistischen sowie von wirtschaftlichen Aspekten geprägt war.