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Vladimir Horowitz

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Vladimir Horowitz (gebürtig Wladimir Samoilowitsch Gorowitz; russisch Владимир Самойлович Горовиц; * 1. Oktober 1903 (oder 1904) in Berditschew, Russland; † 5. November 1989 in New York) war ein US-amerikanischer Pianist russischer Abstammung.

Seinen ersten Klavierunterricht erhielt er mit sechs Jahren von seiner Mutter, einer ausgebildeten Pianistin. Noch während seiner Schulzeit studierte er am Konservatorium Kiew Klavier und Komposition bei Felix Blumenfeld.

1925 verließ er die Sowjetunion und änderte seinen Namen in Vladimir Horowitz. Er lebte zunächst in Deutschland, wo er im Januar 1926 sein öffentliches Debut in Berlin gab. In Hamburg springt er für einen erkrankten Kollegen ein und hat einen sensationellen Erfolg. Ebenfalls im Januar 1926 spielt er bei der Freiburger Firma M. Welte & Söhne 12 Stücke für deren Reproduktionsklavier Welte-Mignon ein, darunter den von ihm selbst komponierten "Moment exotique (Danse excentrique)". Dies sind die ältesten von ihm überlieferten Aufnahmen.

Konzerte in London und Paris folgen. 1928 tritt Horowitz erstmals in der Carnegie Hall in New York auf, wo einen grossen Erfolg erringt. 1932 spielt er zum ersten mal zusammen mit Arturo Toscanini in New York. 1933 heiratete er dessen Tochter Wanda. Er lebte in den mittleren 1930er Jahre realtiv zurückgezogen in Paris und ab 1939 in den USA. 1940 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Trotz einer gemeinsamen Tochter (die bei einem Unfall ums Leben kam) verstummten Gerüchte um seine Homosexualität aber nie. Außerdem war sein Leben immer wieder von künstlerischen Krisen bestimmt, aufgrund derer er jahrelang weder auftrat noch aufnahm.

Er war berühmt für sein einerseits virtuoses, gewaltiges und andererseits durchdachtes, vom blanken Artistentum freies Klavierspiel. Hauptschwerpunkt bildeten in seinem Repertoire vor allem die Interpretationen der Werke von Frédéric Chopin, Franz Liszt und Pjotr Iljitsch Tschaikowski sowie der russischen Komponisten Sergei Rachmaninow und Alexander Skrjabin. Seine Einspielung einiger Sonaten von Domenico Scarlatti hat Referenzstatus.

Horowitz zählt zu den größten Pianisten des 20. Jahrhunderts.

Zitat: "Es gibt nur 3 Sorten von Pianisten: Jüdische, Homosexuelle und schlechte".