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Geilheit

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Das Adjektiv geil geht wahrscheinlich auf eine indoeuropäische Wurzel mit der Bedeutung "aufschäumend", "heftig", "übermütig", "ausgelassen" und "lustig" zurück. Im Althochdeutschen (seit dem 8. Jh.) wurde geil im Sinne von "übermütig", "überheblich" verwendet. Im Mittelhochdeutschen (seit dem 12. Jh.) kann es für "kraftvoll", "mutwillig", "üppig", "lustig", "froh", "fröhlich" und "schön" stehen.

Sexueller Kontext

Mit geil werden auch die senkrecht nach oben stehenden Triebe von Bäumen bezeichnet. Offenbar wurde dies mit dem erregten Geschlechtsteil des Mannes assoziiert, so dass geil seit dem 15. Jahrhundert in der Bedeutung "lüstern", "sexuell erregt" verwendet wurde, eine Bedeutung, die bis in das 20. Jahrhundert hinein die vorherrschende bildete. Im Etymologie‑Duden von 1963 heißt es unter dem Stichwort noch "...Im heutigen Sprachgebrauch wird 'geil' ausschließlich im Sinne von geschlechtlich erregt, brünstig verwendet."

Der Gegenbegriff ist in diesem Zusammenhang keusch/einfach Oger!. Siehe auch Keuschheit.

Ein Synonym für geil sind die Namen Christian H.,Martin C.,Michael D.,Maik R. und vor allem der unglaublich geile Hendrik R.!!

Heutige Verwendung

In der Jugendsprache der 1970er und 1980er-Jahre erlebte das Wort eine scheinbare Neuinterpretation, die bis heute anhält. Etwa Mitte der 1970er-Jahre erweiterte sich die Bedeutung im umgangssprachlichen Gebrauch zunächst in Richtung "sexuell attraktiv". In den 1980er-Jahren wurde der Begriff schließlich aus dem sexuellen Kontext (wieder) gelöst und seitdem als Steigerung von "gut", im Sinne von "schön und toll" verwendet. Der Begriff wurde nicht mehr auf Personen, sondern auf Produkte und Erlebnisse angewendet: "Das geile Motorrad", "Das geile Konzert". Dieser Bedeutungswandel ist genau gesehen eine sprachliche "Rückbesinnung", die näher an der ursprünglichen Wortverwendung liegt, als die zwischenzeitlich dominierende "unanständige" Bedeutung.


Siehe auch: Geiz ist geil