Georg Zipfel (Politiker)
Georg Zipfel (* 20. April 1896 in Kronach; † unbekannt) war ein deutscher Politiker. Er war unter anderem von 1924 bis 1928 Mitglied des Bayerischen Landtags.
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch erlernte Zipfel das Schlosserhandwerk.
Nach dem ersten Weltkrieg begann Zipfel sich politisch zu engagieren. 1923 trat er der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) bei.
Anläßlich der bayerischen Landtagswahl vom April 1924 wurde Zipfel als Kandidat für den Völkischen Block in das bayerische Landesparlament gewählt. Als Parlamentarier fiel er vor allem durch zahlreiche Beleidigungen anderer Abgeordneter auf. Ferner beschäftigte der Landtag sich wiederholt mit rheotrischen Angriffe von Zipfel auf Beamte und Privatpersonen sowie mit schriftlichen Angriffen auf dieselben Personengruppen in dem Kampfblatt Die Flamme. Ferner erlaubte der Landtag die Verfolgung Zipfels wegen Vergehens gegen die Religion aufgrund des von ihm verfassten Artikels „Der Talmud und Jesus Christus“.
Am 22. September 1925 wechselte Zipfel in die kurz zuvor konstituierte Landtagsfraktion der NSDAP, für die er noch bis 1928 im Landtag saß. Der Partei selbst trat er nach variierenden Angaben zum 10. Juni 1925 (Mitgliedsnummer 7.236) oder 1926 bei. Politisch trat er dennoch bald in den Hintergrund, was Rainer Hambrecht damit begründet, dass Zipfel „wegen seines im Verhältnis zum Geltungsdrang unzulänglichen Formats“ gescheitert sei.[1] Bei Franz Kühnel heisst es ganz ähnlich, dass bei Zipfel „sein Anspruch auf seien Führungsrolle und seine Fähigkeiten zu weit“ auseinandergeklafft hätten „als daß er sich in der auf Erfolg orientierten NSDAP“ hätte behaupten können.[2]
Von 1933 bis 1937 gehörte Zipfel dem Stadtrat von Kronach an. 1938 zog er als Mitarbeiter des dotigen Eichamtes nach Bamberg.