Visuelle Kommunikation
Visuelle Kommunikation bezeichnet die inhaltsunabhängigen Aspekte einer Kommunikation, die auf visuellem Wege erfolgt. Vorrangig ist damit die Kommunikation mittels Gebärdensprache durch gehörlose bzw. stark hörbeeinträchtigte Menschen gemeint. Hierbei werden die Sprachsignale mit den Händen und anderen Körperteilen sowie durch die Ausführung von Bewegungen dargestellt (gebärdet) und visuell aufgenommen. Die Form der so gebildeten Signale muss natürlich ebenso wie bei allen anderen Sprachen oder Kommunikationsformen einem Konsens, einer Konventionalisierung unterliegen, um die richtige Interpretation zu ermöglichen.
Ähnlich wie bei der vokalen Kommunikation lassen sich bei der visuellen Kommunikation neben dem formalen Inhalt auch persönliche Gefühle und veränderte Bedeutungen wie z.B. Ironie etwa durch begleitende Mimik oder besonders »betonte« Ausführung von Gebärden übertragen.
Im Unterschied zu bloßer bildhafter Information erfolgt bei der Visuellen Kommunikation auch eine Reaktion mit visuellen Signalen. Dies erfolgt nicht bei informativen Darstellungen beispielsweise von Printwerbung oder des Fernsehens. Diese Darstellungen können daher nicht als »Visuelle Kommunikation« betrachtet werden. Video- oder Fernsehtechnik können jedoch dazu benutzt werden, eine visuelle Kommunikation in Gebärdensprache zu betreiben.
Visuelle Kommunikation ist auch die Bezeichnung von Fachbereichen an Universitäten, Kunsthochschulen und Fachhochschulen, an denen Ausbildungen im Bereich Kommunikationsdesign, Film und Medienkunst angeboten werden. In den siebziger Jahren wurde der Begriff "Visuelle Kommunikation" auch als Bezeichnung für Kunstpädagogik-Studiengänge verwendet.
Siehe auch
- Kommunikation
- Gestützte Kommunikation
- Unterstützte Kommunikation
- Gebärden-unterstützte Kommunikation
- Gebärdensprache
- Bildtelefon
Zu dem oben Genannten kommt noch eine andere Betrachtungsweise hinzu. Der Begriff "visuelle Kommunikation" wird in der Branche der Marketingexperten auch als Oberbegriff für alle mit dem Auge wahrgenommen visuelle kommunizierten Informationen bezeichnet. Wichtigstes Beispiel wäre hierfür die Plakate. Speziell die Werbeplakate (neben Imagewerbungen). Entscheidend für die Gestaltung eines solchen Plakates ist die Wahrnehmung des zu Erreichenden. Hilfsinstrumente sind z.B.: Attentiontracking, Recognition-Verfahren oder Recall-Verfahren.
Werte für die Wahrnehmung können über diese Verfahren messbar gemacht werden.