Karlheinz Weißmann
Karlheinz Weißmann (*1959 in Northeim) ist Mitglied der "Deutschen Gildenschaft" und wurde durch seine Tätigkeit als als Historiker und Publizist bekannt.
Nach dem Abitur studierte Weißmann Geschichte, evangelischen Theologie und Erziehungswissenschaften in Göttingen. 1989 promovierte er zum Dr. phil. Er arbeitet als Lehrer für ev. Religion und Geschichte an einem Gymnasium in der Northeim.
Weißmann gilt, wie sein Mentor Rainer Zitelmann bei Ullstein/Propyläen, als ein konzeptioneller Vordenker der Neuen Rechten. Er ist ein wichtiger Ideengeber der "Jungen Freiheit" und die Führungspersönlichkeit des Instituts für Staatspolitik IfS. Die Gründung der IfS, das mit der Kampagne "Für ein Reemtsma-Institut von rechts" auf sich aufmerksam machte, ging wesentlich auf seine Initiative zurück.
Der Informationsdienst gegen Rechtsextremismus verweist auf Weißmanns Referenzen "[…] sowohl bei konservativen Organisationen als auch bei extrem rechten Gruppen (z.B. Junge Landsmannschaft Ostpreußen, Studienzentrum Weikersheim, bei den Deutschen Unitariern, Bismarckbund, 1997 Gastredner beim Wartburgfest der Deutschland-Bewegung)."
Weißmanns Konzept der „konservativen Kulturrevolution“
1988 formuliert Weißmann in Criticón die Strategie der „konservativen Kulturrevolution“: "In einer pluralistischen Gesellschaft definiert sich der Einfluß einer Gruppierung nicht allein und vielleicht nicht einmal zuerst durch ihren sichtbaren Anteil an der politischen Macht. Worauf es ankommt, ist zunächst die Besetzung von Feldern im vorpolitischen Raum: nur eine vitale Subkultur garantiert längerfristig die Durchsetzung eigener Zielvorstellungen." Nur subkulturell gelinge es "Informationen und Lebensgefühl durch ein ganzes Kapillarsystem sickern zu lassen". Der Chefredakteur der Jungen Freiheit, Dieter Stein, verweist ausdrücklich 1996 auf dieses Konzept der Kulturrevolution Weißmanns: Das Criticón-Zitat sei »die bis heute treffende Beschreibung der Aufgabenstellung der Junge Freiheit«.
„Trivialisierung des Holocaust“
Manche Geschichtswissenschaftler (etwa Wippermann, Schobert und Ruoff) sehen in dem Weißmannschen Konzept der Kulturrevolution Tendenzen des Geschichtsrevisionismus'. Nach Ruoff sei dieser durch vielfältige „Varianten vergleichender Verharmlosungen“ und einer „Trivialisierung des Holocaust“ gekennzeichnet.
Wertedebatte der CDU
Nach mehreren Versuchen, die konservative Öffentlichkeit (nationalbewusste Neokonservative, Neoliberale, Globalisierungskritiker) für spezifische Anliegen zu gewinnen, startete Weißmann im Jahre 2000 eine Wertedebatte für besonders konservativen Strömungen innerhalb der Unionsparteien, da „die CDU“, so konstatierte er im Ostpreußenblatt, „bis auf weiteres die einzige nichtlinke Partei von Bedeutung bleiben“ werde. Die Initiative gegen die doppelte Staatsbürgerschaft wurde vom Institut für Staatspolitik initiiert und von der hessischen CDU erfolgreich aufgegriffen. In der Jungen Freiheit (JF 40/ 00) wendet er sich von bisherigen globalisierungspolitischen Positionen mit der Begründung ab, dass man der Globalisierung nicht mehr entgehen könne, und fordert deshalb, die "Nation fit zu machen für den Konkurrenzkampf, der da auf uns zukommt."
Werke
- Schwarze Fahnen, Runenzeichen, Droste, 1991
- Rückruf in die Geschichte. Ullstein/Propyläen, 1992
- Der Weg in den Abgrund. Deutschland unter Hitler von 1933-1945, Ullstein/Propyläen, 1995
- zusammen mit Rainer Zitelmann und Michael Großheim: Westbindung. Chancen und Risiken für Deutschland, Ullstein/Propyläen 1993
- Der nationale Sozialismus, Herbig, 1998
Literatur
- Alexander Ruoff: Verbiegen, Verdrängen, Beschweigen. ISBN 3-89771-406-X
- Norbert Seitz: Die »What’s right?«-Debatte. Das zaghafte Herantasten an eine zivile Rechte. In APuZ, B10
Weblinks
- Institut für Staatspolitik
- Informationsdienst gegen Rechtsextremismus zu Weißmann, Karlheinz
- Kellersohn/Diss: Ein Institut zur ideologischen Aufrüstung der CDU
- Vorlage:PND
Personendaten | |
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NAME | Karlheinz Weißmann |
KURZBESCHREIBUNG | konzeptioneller Vordenker der Neuen Rechten |
GEBURTSDATUM | 1959 |
GEBURTSORT | Northeim |