Schloss Sonnberg

Das ehemalige Schloss Sonnberg – ein vierseitiges, einheitliches Wasserschloss der Spätrenaissance – liegt südwestlich des Ortes Sonnberg, im westlichen Weinviertel in Niederösterreich, in einer Niederung des Göllersbaches.
Geschichte
Im Jahre 1177 wird erstmalig eine Burg Sunnenberg urkundlich erwähnt, die sich etwas oberhalb der heutigen Anlage befand. [1] Die ehemalige Burg aus dem 11. Jahrhundert auf dem Sonnberg war Glied einer Verteidigungskette entlang des Göllersbaches und wurde im 12. Jahrhundert in die Ebene verlegt. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde das Schloss von den Freiherren von Gilleis um 1600 neu erbaut und inschriftlich mit 1596 bezeichnet. Seit 1955 dient es als Strafvollzugsanstalt.
Baubeschreibung
Der dreigeschoßige Vierflügelbau mit genuteten Fenstergewänden ist von Ziegelwalmdächern gedeckt. Im Westtrakt erhebt sich ein um ein viertes Geschoß erhöhter Mittelturm, der über einer abschließenden Aussichtsterrasse mit Balustraden durch ein oktagonales Aufsatzgeschoß mit Glockenhaube bekrönt ist. In der Turmachse befindet sich ein rundbogiges Pilasterportal mit abschließendem Triglyphenflies, an der Südfront ein ehemaliger Altan, welcher durch eine spätbarocke Freitreppe mit Vasenaufsätzen im 18. Jahrhundert überbaut wurde.
Ausstattung
Im ersten Geschoß liegt ein architraviertes Saalportal mit dreieckigem Sprenggiebel vom Ende des 17. Jahrhunderts mit einer eingefügten Wappenkartusche der Gilleis aus der Zeit um 1690. Der im 17. Jahrhundert geschlossene Hof wies ursprünglich ost- und westseitig in allen Geschoßen offene Arkadengänge auf. Die Innenräume sind häufig durch Stichkappentonnen und Kreuzgratgewölbe gedeckt.
Literatur
- „Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich nördlich der Donau.“ Bearbeitet von Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle u.a. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 1097f.
- „Eröffnung des neu errichteten Werkstättentraktes der Justizanstalt Sonnberg - Festschrift 2010“ Herausgeber: Obstlt. Franz Neuteufel, Anstaltsleiterstv., Druck: Justizanstalt Sonnberg
Siehe auch
Weblinks
- Geschichte von Schloss Sonnberg auf burgen-austria.com.
Einzelnachweise
- ↑ Festschrift S. 6
Koordinaten: 48° 32′ 19″ N, 16° 3′ 41″ O