Gherla
| Gherla Neuschloss/Armenierstadt Szamosújvár | ||||
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| Basisdaten | ||||
| Staat: | ||||
| Historische Region: | Siebenbürgen | |||
| Kreis: | Cluj | |||
| Koordinaten: | 47° 1′ N, 23° 54′ O | |||
| Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
| Höhe: | 250 m | |||
| Fläche: | 36,3 km² | |||
| Einwohner: | 22.108 (1. Juli 2007) | |||
| Bevölkerungsdichte: | 609 Einwohner je km² | |||
| Postleitzahl: | 405300 | |||
| Telefonvorwahl: | (+40) 02 64 | |||
| Kfz-Kennzeichen: | CJ | |||
| Struktur und Verwaltung (Stand: 2012) | ||||
| Gemeindeart: | Munizipium | |||
| Gliederung: | 3 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Băița, Hășdate, Silivaș | |||
| Bürgermeister : | Marius Călin Sabo (USL) | |||
| Postanschrift: | Str. Bobâlna, nr. 2 loc. Gherla, jud. Cluj, RO–405300 | |||
| Website: | ||||

Gherla (deutsch Neuschloss oder Armenierstadt, ungarisch Szamosújvár, armenisch Հայաքաղաք - Hayakaghak) ist eine Stadt in Rumänien und liegt im Kreis Cluj in der Region Siebenbürgen am Fluss Someșu Mic. Im Jahr 2007 hatte die Stadt etwa 22.000 Einwohner. Neben Dumbrăveni bildete Gherla eines der beiden Zentren der armenischen Kultur in Siebenbürgen bzw. im damaligen Königreich Ungarn. Die siebenbürgischen Armenier wurden jedoch im Lauf der Jahrhunderte weitgehend magyarisiert.
Etwa 5 Kilometer von der Stadt entfernt befindet sich das Kloster Nicula, einer der wichtigsten Wallfahrtsorte in Siebenbürgen.
Geschichte
Gherla wurde erstmals 1291 als Gerlahida urkundlich erwähnt. Bis ins 15. Jahrhundert war der Ort im Besitz verschiedener Familien, ab 1467 gehörte er dem Bistum Großwardein. Als ab den 1670er Jahren verstärkt Armenier aus der Moldau nach Siebenbürgen flohen, ließen sie sich u. a. neben dem Dorf nieder und gründeten dort 1700 Armenierstadt. Stadt, Dorf und weitere umliegende Siedlungen wachsen im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts zusammen. Durch die wichtige Rolle der Armenier als Handelsunternehmer, genossen sie und ihre Städte herrschaftliche Förderung und Privilegien. Die armenische Stadtbevölkerung nahm im 19. Jahrhundert zunehmend die ungarische Sprache und Kultur an.[1][2]
Über ihre ehemalige armenische Bevölkerung hinaus ist Gherla auch deshalb eine kulturgeschichtliche Besonderheit in Siebenbürgen, da die Barock-Stadt nach Plan angelegt wurde. Das wichtigste Bauwerk ist die zwischen 1748 und 1804 errichtete armenisch-katholische Dreifaltigkeitskirche.[2][3][4]
Festung
Die ehemalige Festung im Norden von Gherla wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von Georg Martinuzzi im Renaissancestil erbaut. Vom Bau der neuen Burg leiten sich der ungarische und der in der Frühen Neuzeit gebräuchliche deutsche Name des Ortes – Szamosújvár bzw. Neuschloss – ab. Seit 1785 dient die Anlage als Gefängnis, in dem zu kommunistischen Zeit auch politische Gefangene untergebracht waren.[2][4]
Städtepartnerschaft
- Forchheim, Deutschland (seit 2000)[5]
Siehe auch
- Liste der Städte in Rumänien
- Armenier in Europa
- Liste deutscher Bezeichnungen rumänischer Orte
- Lazarevo (Serbien)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Robert H. Hewsen: Armenia. A Historical Atlas. The University of Chicago Press, Chicago und London 2001, ISBN 0-226-33228-4, S. 161.
- ↑ a b c Judit Pál: Art. Gherla. In: Harald Roth (Hrsg.): Siebenbürgen. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-520-33001-7, S. 89-92.
- ↑ Virgil I. Pop: Armenopolis, eine barocke Gründungsstadt. In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 21 (1998), S. 168-191.
- ↑ a b David Hill: Gherla: Romania’s Baroque Town with a Modern Twist. Vom 22. Februar 2010. Abgerufen am 28. September 2010.
- ↑ Gherla, Rumänien. Website der Stadt Forchheim. Abgerufen am 28. September 2010.
