Pommelsbrunn
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 30′ N, 11° 31′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Nürnberger Land | |
Höhe: | 468 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,05 km2 | |
Einwohner: | 5338 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 107 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91224 | |
Vorwahl: | 09154 | |
Kfz-Kennzeichen: | LAU, ESB, HEB, N, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 74 147 | |
Gemeindegliederung: | 22 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 91224 Pommelsbrunn | |
Website: | www.pommelsbrunn.de | |
Bürgermeister: | Jörg Fritsch (SPD) | |
Lage der Gemeinde Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land | ||
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Pommelsbrunn ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.
Geographie
Geographische Lage
Pommelsbrunn liegt rund fünf Kilometer östlich von Hersbruck im Osten des Landkreises Nürnberger Land. Der östliche Gemeindeteil Hartmannshof grenzt an den Landkreis Amberg-Sulzbach. Durch Pommelsbrunn verläuft die Bundesstraße 14. Das Gemeindegebiet wird von der Pegnitz und ihren Zuflüssen Högenbach und Hirschbach durchflossen.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Pommelsbrunn hat 22 amtlich benannte Ortsteile[2]:
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Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Hirschbach, Etzelwang, Weigendorf, Birgland, Alfeld, Happurg, Hersbruck und Vorra.
Geschichte
Als Paumolsprunne wird der Ort im Salbuch des Klosters Engelthal von 1312 erstmals erwähnt. Paumol leitet sich von Paumold ab und bedeutet Baumwald, Prunne deutet auf Brunnen oder Quelle hin.[3] Pommelsbrunn liegt an der Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag. 1349 fiel es mit der Burg Lichtenstein oberhalb des Ortes und anderen pfälzischen Landstrichen durch Heirat an den böhmischen König und späteren Kaiser Karl IV.. Durch einen Gebietstausch Karls mit seinem Schwiegersohn kam Pommelsbrunn 1373 mit weiten Teilen der Oberen Pfalz an den Markgrafen Otto und wurde bayerisch. Im Ersten Markgrafenkrieg (1449-1450) wurde Pommelsbrunn niedergebrannt. Im Landshuter Erbfolgekrieg (1504) eroberten die Nürnberger ausgedehnte pfälzische Gebiete, der Ort wurde erneut niedergebrannt und fiel an Nürnberg. Die Grundherren waren Nürnberger Patrizierfamilien. Im Dreißigjährigen Krieg zog der schwedische König Gustav Adolf mit seinen Truppen durch das Gemeindegebiet.[4] Jahrhundertelang bestand das Dorf Pommelsbrunn nur aus 39 Anwesen.[4] Nach den Napoleonischen Kriegen, der Auflösung des Heiligen Römisches Reiches und der Zerschlagung der Reichsstände kam Pommelsbrunn 1806 zum Königreich Bayern.
Die Gemeinde Pommelsbrunn wurde im Rahmen der Gebietsreform von 1972 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Eschenbach, Hohenstadt, Hubmersberg, Hartmannshof, Arzlohe, Heldmannsberg und Pommelsbrunn gebildet.
Einwohnerentwicklung
- Pommelsbrunn (1541 Einwohner)
- Appelsberg (20 Einwohner mit Hauptwohnsitz, neun mit Nebenwohnsitz, Januar 2006)
- Arzlohe (52 Einwohner): Sehenswert die Kapellenruine Zum heiligen Baum
- Eschenbach (555 Einwohner) an der Mündung des Hirschbaches in die Pegnitz
- Hartmannshof (1048 Einwohner)
- Heldmannsberg (90 Einwohner): Sehenswert ist die katholische Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
- Heuchling (63 Einwohner)
- Höfen (westlicher Ortsteil von Pommelsbrunn)
- Hofstetten (27 Einwohner, Januar 2006)
- Hohenstadt an der Pegnitz (1268 Einwohner)
- Hunas (13 Einwohner), bekannt durch steinzeitliche Funde in der Höhlenruine am Steinberg
- Kleinviehberg (35 Einwohner)
- Reckenberg (11 Einwohner, Januar 2006)
- Waizenfeld (50 Einwohner, Juli 2009)
- Wüllersdorf (28 Einwohner)
Religionen
Die Bevölkerung ist mehrheitlich evangelisch. In Pommelsbrunn, Hartmannshof und in Heldmannsberg gibt es katholische Kirchen, evangelische Kirchen befinden sich in Pommelsbrunn, Eschenbach, Hohenstadt und Hartmannshof.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pommelsbrunn
- Das historische Badhaus [5] ist das einzige erhaltene Badhaus Deutschlands im ländlichen Bereich. Es war von 1486 bis 1867 in Betrieb.
- Das Naturkundliche Heimatmuseum im ehemaligen Schulhaus.
- Die Laurentiuskirche
- Der Felsen Zankelstein (537 m, ein Geotop[6]) in der Umgebung und die Burgruine Lichtenstein.
- Der Wintersitz der ehemaligen Patrizierfamilie Behaim von Schwarzbach auf Kirchensittenbach; der letzte Vertreter der Familie ist 1942 hier verstorben. (siehe auch: Martin Behaim, Martin Behaims Erdapfel)
- Eschenbach
- Das Schloss der ehemaligen Patrizierfamilie und Grundherren Ebner von Eschenbach (Ebnerschloss, Eschenbach 41 - seit etwa 1508 im Familienbesitz)
- Die Pauluskirche zu Eschenbach
- Naturschutzzentrum Wengleinpark
- Hartmannshof
- Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Hartmannshof wurde 1992 von Kurt Tausendpfund, dem Inhaber der dortigen Sebald-Zement-Werke erworben. 2011 wurde in dem Gebäude der Urzeitbahnhof Hartmannshof eröffnet, in dem Gegenstände aus der Höhlenruine von Hunas gezeigt werden.[7] Siehe dazu auch: Steinzeit in Franken.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Pommelsbrunn
Denkmäler
In Pommelsbrunn erinnert unterhalb des Naturfreundehauses ein Denkmal an die gefallenen und vermissten deutschen Soldaten der Umgebung im Zweiten Weltkrieg. Vor Pommelsbrunn Richtung Hubmersberg befindet sich ein KZ-Mahnmal.
Sport
In Pommelsbrunn gibt es den Sportverein SC Pommelsbrunn (mit je einer Fußball-, Tennis-, Leichtathletik- und Gymnastikabteilung). Darüber hinaus gibt es den SV Hartmannshof, den SC Eschenbach und den SV Hohenstadt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Obwohl Pommelsbrunn nur eine kleine Gemeinde ist, hat das Dorf ein eigenes Industriegebiet, das sich am Bahnhof befindet, zu bieten.
Bahnstationen
In der Gemeinde Pommelsbrunn gibt es drei Bahnstationen mit unterschiedlichen Verbindungen:
- Pommelsbrunn wird seit 12. Dez. 2010 durch die S-Bahn Nürnberg, Linie S1, bedient. Dazu erhielt Pommelsbrunn auch einen neuen ortsnahen Haltepunkt. Damit endete zugleich für den am westlichen Ortsrand gelegenen Bahnhof der Personenverkehr, dieser Bahnhof behält jedoch weiterhin seine Funktion als Betriebsstelle ohne Personenverkehrshalte.
- Der Bahnhof Hartmannshof ist Endpunkt der S1. Hier halten außerdem die Regional-Express-Triebwagen Nürnberg–Weiden/Schwandorf.
- Der Haltepunkt Hohenstadt wird von der Regionalbahn Nürnberg–Hersbruck (rechts der Pegnitz)–Neuhaus bedient.
Siehe auch Bahnstrecke Hersbruck–Pommelsbrunn
Soziales
Pommelsbrunn hat eine eigene Grundschule und mehrere Kindergärten. Außerdem befindet sich in Pommelsbrunn ein Altenheim.
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Zeltner (* 1805 Eschenbach, † 1882 Nürnberg) Nürnberger Industrieller und Ehrenbürger in Wittenberg
- Ernst Pflaumer (* 1905, † 1985, von 1931 an in Hohenstadt lebend) Künstler
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Pommelsbrunn setzt sich aus 20 Gemeinderäten und dem 1. Bürgermeister zusammen.
CSU | SPD | Grüne | FWG | Gesamt | |
2008 | 6 | 7 | 1 | 6 | 20 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Bürgermeister
Bürgermeister ist Jörg Fritsch, SPD.
Städtepartnerschaften
Mit Mildenau im Erzgebirge besteht eine Städtepartnerschaft.
Wappen
Der Doppeladler steht für die beiden ehemals wichtigsten Herrschaftsinhaber im Gemeindegebiet: die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach/Brandenburg-Bayreuth und die Reichsstadt Nürnberg. Die Markgrafen führten den roten brandenburgischen Adler im Wappen, die Reichsstadt Nürnberg den schwarzen Reichsadler. Auf den Ort Eschenbach verweist der Spitzenschildfuß aus dem Wappen der Ebner von Eschenbach, die ehemals wichtigsten Grundherren in Eschenbach. Die sieben Spitzen stellen die sieben Orte der Gemeinde dar. Der Herzschild mit dem Bären erinnert an die bereits im Mittelalter ausgestorbenen Herren von Lichtenstein. Die Farben Silber und Blau erinnern an das Kurfürstentum Bayern, das ebenfalls für das Gemeindegebiet von Bedeutung war.
Literatur
Helga Manderscheid: 700 Jahre Pommelsbrunn, Jubiläumsband, 2012.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111028/162209&attr=OBJ&val=1433
- ↑ Hersbrucker Zeitung vom 21./22. April 2012, Lokalteil S. 9: Vom Neandertaler-Zahn bis zur S-Bahn
- ↑ a b Monatsblatt Hersbruck, Ausgabe Januar 2012, S. 5: Informationen aus der Gemeinde Pommelsbrunn / Pommelsbrunn und seine Geschichte
- ↑ Pommelsbrunner Badhaus
- ↑ Geotop: Bastei von Pommelsbrunn
- ↑ Urzeitbahnhof Hartmannshof
Weblinks
- www.heimatmuseum-pommelsbrunn.de
- www.pommelsbrunn.de
- Wappen von Pommelsbrunn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte