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Dorfkirche Lebien

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Die Dorfkirche Lebien ist ein spätromanischer Bau aus dem Anfang des 13.Jahrhunderts. Im Jahr 1234 wurde sie geweiht und trägt nach Überlieferungen den Namen St. Marien. Raseneisenstein aus der Lochauer Heide wurde hier hauptsächlich als Baumaterial verwendet. Die Dorfkirche Lebien besitzt eine besondere kunsthistorische Bedeutung. Unter den Kirchenbauten der Region Wittenberg weist sie eine außergewöhnlich reiche Ausstattung der Zeit der Renaissance vor.

Beschreibung

Die Kirche besteht aus Schiff und eingezogenem Chor und Apsis mit einem aus der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts stammenden Gewölbe. Der West-Querturm aus Backstein ist durch sein sechseckiges Treppentürmchen begehbar, und wurde mit seinem Mansardendach im 16.Jahrhundert errichtet, nachdem der originale Turm aus Raseneisenstein unter der Last der Glocken eingestürzt war.

Im quadratischen Chor befindet sich ein zweijochiges Kreuzrippengewölbe auf Konsolen welches zum Teil mit Masken aus dem Anfang des 15.Jahrhunderts verziert ist. Im Schiff befinden sich zwei Sterngewölbe mit doppelt gekehlten Rippen, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert.

Die aus der romanischen Entstehungszeit stammenden Fenster sind im Original teilweise nur noch im Chorraum erhalten. Der ursprüngliche Eingang befand sich an der Nordseite der Kirche. Dieser wurde verschlossen, ebenso wie eine Priesterpforte.

Eine künstlerische Neuausstattung erfolgte im Jahr 1592. Darauf lässt die in den Brüstungsfeldern der Empore eingeritzte Jahreszahl schließen. Aus der gleichen Zeit stammt das Kirchengestühl. Das zu beiden Seiten des Chor erhalten gebliebene Herrschaftsgestühl wurde wie die Empore mit barocken Malereien verziert. Der Altar stammt aus dem Jahr 1580. Im Hauptfeld des Altaraufsatzes befindet sich ein Abendmahlsgemälde, darüber eine Darstellung der Auferstehung. Die an der Südseite befindliche Kanzel mit Schalldeckel stammt vermutlich aus der gleichen Zeit. In den Feldern des polygonen Korbes finden sich Schnitzfiguren der Evangelisten und des Gottvaters. Eine plastische Heilig-Geist-Taube befindet sich an der Unterseite des Schalldeckels, auf ihm ein Kruzifix aus dem 16.Jahrhundert. Eine spätgotische oktonale Sandsteintaufe befindet sich vor dem Altar.

Die Innenwände der Kirche sind weiß übertüncht. Bisher durchgeführte Freilegungen ergaben, dass zusammenhängende Flächen des mittelalterlichen Putzes erhalten geblieben sind.

Auf einem weiteren, ebenfalls sehr alten Dünnschichtputz ist die älteste Kalkseccomalerei der Kirche erhalten, sichtbar im Kirchenschiff. Die Kirche ist im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt aufgeführt.