Severinsbrücke
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Unterführt | Rhein | |
Ort | Köln | |
Gesamtlänge | 691 m | |
Breite | 29,50 m | |
Längste Stützweite | 302 m | |
Baukosten | 25,3 Millionen DM | |
Baubeginn | 1958 | |
Fertigstellung | 1959 | |
Eröffnung | 7. November 1959 | |
Lage | ||
Koordinaten | 50° 55′ 51″ N, 6° 58′ 4″ O | |
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Die Severinsbrücke, 1959 erster vollständiger Brückenneubau nach dem Zweiten Weltkrieg in Köln, verbindet als Schrägseilbrücke das Severinsviertel über den Rhein und den Rheinauhafen mit dem rechtsrheinischen Stadtteil Köln-Deutz.
Planung und Bau



Der 1956 von der Stadt beschlossene Generalverkehrsplan sah aufbauend auf den Plänen zum schon vor dem Kriege begonnenen Nord-Süd-Durchbruch, der heutigen Nord-Süd-Fahrt, zwei neu zu bauende Rheinbrücken vor. Die Severinsbrücke war nach dem Wiederaufbau oder Neubau von fünf Kölner Rheinbrücken der erste neue Brückenstandort. Bei der Bauvorbereitung geschah am 26. September 1956 ein Unfall, als der Caisson für die Gründung des Brückenpfeilers in Schieflage geriet und fünf Arbeiter dabei tödlich verletzt wurden.[1]
Die Brücke wurde ab 1958/1959 nach Plänen des renommierten Brückenbau-Ingenieurs Fritz Leonhardt, an denen der Kölner Brückenbau-Architekt Gerd Lohmer mitwirkte, gebaut und am 7. November 1959 in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer eingeweiht. Das besondere an diesem Entwurf ist, dass er mit nur einem asymmetrisch gestellten Dreieckspylon auskommt, an dem der Brückenkörper mit Stahlseilen aufgehängt ist. Nur so blieb der Deutzer Hafen auch weiterhin für Küstenmotorschiffe nutzbar. Wie die anderen städtischen Brücken ist sie im Kölner Brückengrün gestrichen.
Das Bauwerk erhielt 1967 nicht zuletzt wegen der innovativen Konstruktion den Kölner Architekturpreis.
Die Severinsbrücke verbindet den innerstädtischen Autoverkehr mit den rechtsrheinischen Ringstraßen (zuerst Gotenring) und Fernverkehrsstraßen, vor allem der B 55 und der A 59.
Konstruktion

Die Severinsbrücke ist eine seilverspannte Balkenbrücke mit 691 Metern Länge und 29,50 Metern Breite. Größte Stützweite ist 302 m. Der Pylon ragt 77,2 m über das Brückenfundament hinaus. Insgesamt wurden 8.300 Tonnen Stahl verbaut. Die Baukosten betrugen 25,3 Millionen D-Mark. Durch die besondere Steifigkeit der Konstruktion konnten auch Straßenbahnen auf Rillenschienen über die Brücke fahren. Seit dem Umbau von 1979/1980 fahren die Stadtbahnen vom Neumarkt nach Deutz/Messe auf einem eigenen Gleiskörper über die Brücke.
Kunst auf der Brücke
Zur Jahreswende 1996/1997 wurde auf dem Pylon der Severinsbrücke eine Kunstinstallation des Kölner Aktionskünstlers HA Schult aus Neonleuchten montiert. Diese war eine Weltkugel, welche aber nicht massiv, sondern nach den Mustern von Längen- und Breitengraden nur eine filigrane Gitterkonstruktion war, auf welcher eben genannte Neonleuchten in Form der Kontinente in verschiedenen Farben angebracht waren. Zusätzlich ragte aus dem Standort Kölns auf der Weltkugel als einziger Auswuchs der Kugel eine rot leuchtende Neonfigur in einer euphorischen Pose hervor.
Die für wenige Monate geplante Kunstinstallation wurde trotz kontroverser öffentlicher Diskussion verlängert. Am 15. Oktober 2000[2] wurde die konstruktiv überarbeitete Weltkugel mit einem Hubschrauber von der Severinsbrücke zum heutigen Standort auf dem Dach des linksrheinisch neben der Zoobrücke gelegenen Gebäudes der DEVK-Zentrale geflogen.
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Severinsbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Fotos und Links der Brücke auf Brueckenbau-Links.de
Einzelnachweise
- ↑ Foto vom Unfall durch Ulrich Hermanns
- ↑ "Weltkugel des Kölner Künstlers HA Schult zieht zur Zentrale der DEVK" Pressemitteilung vom 22. September 2000