Fulda
Wappen | Karte |
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Wappen der Stadt Fulda | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 10.404 ha |
Einwohner: | 63.942 Einwohner (+ 304) |
Bevölkerungsdichte: | ca. 612 Einwohner/km² |
durchschnittliche Höhenlage: | 261,5 m NN |
Postleitzahlen: | 36037, 36039, 36041, 36043 |
Vorwahlen: | 0661 |
KFZ-Kennzeichen: | FD |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 06631009 |
Webseite: | Fulda-Online |
E-Mail-Adresse: | buergerbuero@fulda.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Gerhard Möller (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU |
Fulda ist die bedeutendste Stadt Ost-Hessens und die neuntgrößte Stadt Hessens. Sie liegt am Fluss Fulda in der Nähe der Grenzen zu Thüringen und Bayern, eingebettet zwischen Rhön und Vogelsberg.
Fulda ist die Kreisstadt des Landkreises Fulda und gleichzeitig eine von 7 Sonderstatusstädten Hessens.
Die Stadt Fulda wurde durch die hessische Gebietsreform 1972 um 24 Umlandgemeinden vergrößert; verlor aber 1974 ihre Kreisfreiheit. Dafür wurde sie, wie sechs weitere hessische Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern, Sonderstatusstadt. Das bedeutet, dass die Stadt mehr Aufgaben und Rechte hat als sonstige kreisangehörige Städte, aber weniger als kreisfreie Städte.
Fulda ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit ICE-Bahnhof zwischen Frankfurt am Main, Kassel, Erfurt und Würzburg; Nebenlinien gehen nach Lauterbach im Vogelsberg und nach Gersfeld in der Rhön.
Weiterhin ist Fulda Bischofssitz des gleichnamigen Bistums. In der Zeit des Kalten Krieges hatte Fulda besondere strategische Bedeutung, die im Begriff Fulda Gap verdeutlicht wird. Es gab eine große US Garnison in der Stadt.
Geschichte
Gründung
Die Stadtgründung geht auf eine Klostergründung der Benediktiner Mönche im Jahr 744 zurück. Im Auftrage des Papstes GregorII. organisierte der aus dem englischen Crediton stammende Bonifatius die Christianisierung Germaniens. Im Zuge dieser Aufgabe wurde er zum Erzbischof des östlichen Frankenreiches geweiht. Bonifatius wiederum beauftragte den irischen Mönch Sturmius einen Vorposten am Flusse Fulda anzulegen. Die Beauftragung für die Abtei wurde von Karloman, der Sohn von Charles Martel unterzeichnet. Die Unterstützung des Adels war für den Erfolg des Bonifatius wichtig.
Sturmius, dessen Amtszeit als Abt von 747 bis 779 dauerte, war engstens verbunden mit den bayerischen Herzögen von Agilofing. Fulda empfing auch große und beständige Schenkungen der führenden Familien im Elsass und der Konradiner, Vorfahren der späteren Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Diese Schenkungen unter Sturmius und seinem Nachfolger Lullus, die Fulda von diesen einflusreichen Familien erhielt, ermöglichten es, Tochtergründung in Fritzlar und Hersfeld vorzunehmen. Schenkungen und Spenden brachten dem Kloster Streubesitz von Norditalien bis nach Friesland, vom Elsaß bis nach Thüringen. Die Klostergemeinde umfasste bereits 779, beim Tod des ersten Abtes Sturmius, etwa 400 Mönche.
Unter Abt Lullus band sich Fulda auch näher an die Erzbischöfe von Mainz, die oft aus den Fuldaer Äbten bestimmt wurden (z.B. Bardo.
Datei:Donareiche2 small.jpg |
Bonifatius lässt die Donareiche fällen |
Bei der Bekehrung der Friesen kam Bonifatius ums Leben. Die Friesen hingen germanischen Gottheiten an, so verehrten sie u.a. Bäume. Bereits in Geismar hatte Bonifatius eine Dornareiche fällen lassen. Ähnliches Schauspiel wollte er wohl auch im friesischen Dokkum abhalten. Doch diesmal spaltete die Axt seinen Schädel. Auch die hochgehaltene Bibel konnte die Axt nicht aufhalten.
Die Gebeine des Bonifatius wurden nach Fulda geholt. Das Grab wurde sogleich zum Ziel zahlreicher Wallfahrer. Zwischen 790 und 890 baute man dafür eine Grabeskirche. Indem man die Baupläne der großen Pilgerkirche Sankt Peter Basilika in Rom verwendete, wollte man wohl erreichen eine ähnliche Verehrung des neugeschaffenen Apostels der Deutschen zu erreichen.
So erscheint dieser Titel, der Bonifatius gegeben wurde, heute doch ein wenig vermessen, beziehungsweise macht das Interesse der herrschenden adeligen Familien deutlich an der Macht teilhaben, und gewissermaßen das Erbe des Römischen Reiches antreten zu wollen.
Die ursprüngliche Ratgar-Basilika wurde in der Barockzeit niedergerissen und über der Bonifatiusgruft der heute erhaltene Fuldaer Dom errichtet. Erhalten bieb aus dieser Zeit die benachbarte Michaelskirche aus dem 9. Jahrhundert, sie ist die älteste Kirche nördlich der Alpen und die Lioba Grabeskirche im benachbarten Petersberg. Die heilige Lioba galt als Nichte des Bonifatius, sie kann aber auch wegen des damals noch nicht praktizierten Zölibats seine Frau gewesen sein.
Ein weiter bekannter Abt war 822 bis 842 war Rabanus Maurus.
Nach einer von der Schriftstellerin Donna Woolfolk Cross wiederbelebten Legende soll die spätere Päpstin Johanna um 830 im Fuldaer Kloster gelebt haben (Die Päpstin ISBN 3746614007).
Die Entwicklung der Reichsabtei Fulda war in den darauf folgenden Jahrhunderten durch zwei Entwicklungstendenzen geprägt: Zum einen wurde die Abtei und der jeweilige Fuldaer Abt Teil des ottonischen Reichskirchensystems, zum anderen begannen Entfremdungen von Lehensgütern, die zwar dem Kloster gehörten, jedoch an Adlige der Umgebung (z.B. die Familie der Grafen von Ziegenhain, die Hochvögte von Fulda waren) ausgeliehen waren. Unter Abt Markward I. wurden viele dieser entfremdeten Güter restituiert. Mehrfach sind in diesen Jahren deutsche König und Kaiser zu Besuch in Fulda, und der Fuldar Abt stellt für Heerzüge in erheblichem Umfang Mannschaft. Insgesamt konnte jedoch Markward den Niedergang der Abtei nicht aufhalten.
Feudalismus
hier soll später die Entwicklung des Klosters, des Fürstbistums, die Bauernkriege hinein. weiter erstmal mit dem Dombau und der Gestaltung des barocken Fulda:
Fürstabt Adalbert von Schleifras ernannte 1700 Johann Dientzenhofer 1700 zum Stiftsbaumeister in Fulda und beauftragte ihn an der Stelle der Ratgar-Basilika einen neuen Dom und ein Stadtschloss im barocken Stil zu errichten.
Gewerbe
Im früheren Jahrhunderten war Fulda Oberzentrum der umgebenden ländlichen Gebiete mit der Verwaltung der fürstbischöflichen Liegenschaften und geprägt durch das Handwerk (zb. Gerber in der Löherstraße). Mit Beginn der Industrialisierung gewannen die Kerzenfabrikation, Metallverarbeitung (Emallierwerk) und Stoffverarbeitung (Fa. Mehler) Bedeutung.
Bekannt ist Fulda heute durch die Fabrikation der Fulda Reifen (Slogan: "schwarz, breit, schwarz"). An Industrie ist weiterhin die Teppich- und Serviettenfabrikation der Firma Dura bedeutsam. Außerdem Sitz der tegut...-Supermarktkette und des international tätigen Automobilentwicklers Edag AG mit 3600 Mitarbeitern in 26 Niederlassungen weltweit. Die Deutsche Telekom AG (T-Com) ist in Fulda mit einem großen Zentrum vertreten.
Einkaufen ist in Fulda besonders attraktiv. Bedingt sowohl durch ihr grosses Einzugsgebiet wie auch ihre attraktive Innenstadt lädt Fulda in der drittgrößten Fußgängerzone Hessens mit einem vielfältigen Angebot zum Bummeln ein.
Stadtteile
Durch Eingemeindungen 1972 wurde die historische Kernstadt erweitert. Hinzu kamen die vormals eigenständigen Dörfer Haimbach, Rodges, Besges, Neuenberg, Sickels, Maberzell, Lüdermünd, Kämmerzell, Gläserzell, Horas, Niesig, Lehnerz, Engelhelms, Edelzell, Bronnzell, Hamerz, Johannesberg. Anfang der 70er Jahre entstand auf dem Aschenberg ein neuer Stadtteil, dessen Bebauung durch Wohnblocks, Hochhäuser aber auch Einfamilienhäuser geprägt ist. Die heutige Stadtentwicklung wird am westlichen Rand der Innenstadt fortgeschrieben (Bereich Rangstraße). Außerdem entsteht im Osten der völlig neue Stadtteil "Fulda Galerie", von wo aus man beinahe die gesamte Stadt überblicken kann.
Umlandgemeinden
Fulda ist umgeben von den aufstrebenden Umlandgemeinden Petersberg, Künzell, Eichenzell. Diese Gemeinden haben durch teilweise verfehlte Ansiedlungspolititk der Stadt Fulda enormen wirtschaftlichen Aufschwung erhalten und sind durch erhebliche Gewerbe- und Einkommenssteuereinnahmen in einer wesentlich besseren finanziellen Lage als die Stadt Fulda. Dies drückt sich in Einrichtungen wie Kindergärten und Schwimmbädern aus, die hier finanziell günstiger und besser ausgestattet sind.
Orte in der Region
Wichtige Orte in der Region sind Hünfeld, Dipperz, Hofbieber, Tann in der Rhön, Hilders und Gersfeld (nach Osten in der Rhön] nach Süden/Westen Schlüchtern, Grebenhain, Bad Salzschlirf, Lauterbach und Schlitz Traditionell ist der Bezug zu den katholischen Orten des Umfeldes größer als die evangelischen Ortschaften nach Südwesten.
Sehenswürdigkeiten in Fulda
Im Vonderau Museum befinden sich zahlreiche Fundstücke aus vorgeschichtlicher Zeit. Das Museum ist nach dem Heimatforscher Prof. Vonderau benannt. Desweiteren auch Stücke aus der keltischen Besiedlung des Fuldaer Raumes.
Aus der Zeit vor 1000 n. Chr. ist in Fulda noch die romanische Michaelskirche erhalten, eine der ältesten Kirchen Deutschlands (818-822 erbaut).
Datei:Michael ausschnitt.jpg |
die Michaelskirche |
Sie diente wohl ebenfalls wie die ehemalige Ratgar-Basilika als Grabeskirche. Der Innenraum der Michaelskirche ist mit Freskenmalereien ausgeschmückt.
In der Propsteikirche St. Andreas am Neuenberg befindet sich eine ottonische Krypta (1023) Es gibt nur noch zwei Kryptas mit einem geschlossenen und ausgemalten Sakralraum in Deutschland, der aus ottonischer Zeit erhalten ist. Die Krypta gehörte zu dem St. Andreas Kloster, dessen erster Klostervorsteher (späterer Erzbischof von Mainz) war der Hl. Bardo (ein Verwandter des Kaisers Konrad II.).
hier zunächst die vorgefundene bereinigte Liste, Ausarbeitung in Fließtext folgt
- Mittelalter:
- Altes Rathaus in Fulda
- Barock:
- Barocke Adelspalais in Fulda
- Barockviertel in Fulda
- Dom zu Fulda
- Domdechanei in Fulda
- Historische Räume des Stadtschlosses in Fulda
- Kloster Frauenberg in Fulda
- Paulustor in Fulda
- Probsteischloss Johannesberg
- Stadtschloss und Schlossgarten in Fulda
- Orangerie
- Stadtpfarrkirche in Fulda
- Benediktinerinnenabtei St. Maria in Fulda
- Neuzeit
- Jüdische Mikwa
- Plastiken des Künstlers E. Walter im Straßenraum
- Erhaltene Fassaden im Schweizer Stil
- Einkaufszentrum Kaiserwiesen ;-)
- Museen:
- Deutsches Feuerwehrmuseum in Fulda
- Dommuseum in Fulda
- Ferdinand-Braun-Sammlung in Fulda
- Hessische Landesbibliothek in Fulda mit mittelalterlichen Schriften
- Kinder-Akademie in Fulda
- Planetarium in Fulda
- Parks und Freizeiteinrichtungen
- Frauenberg
- Fuldaaue mit Landesgartenschaugelände
- Rauschenberg mit Aussichtsturm
- Heimattiergarten
Partnerstädte
- Como / Italien (seit 1960)
- Arles / Frankreich (seit 1964)
- Sergiew Posad / Russland (seit 1991)
- Wilmington / USA (seit 1997)
- Litomerice / Tschechien (seit 2001)
Berühmte Persönlichkeiten der Stadt
- Balthasar Nuss, Hexenrichter des Hochstifts Fulda von 1603 - 1606, hat ca. 300 Menschen auf den Scheiterhaufen gebracht
- Ferdinand Braun, Erfinder der Fernsehröhre Kathodenstrahlröhre
- Cuno Raabe
- Alfred Dregger
- Bischof Dyba
- Martin Hohmann
Verkehr
- Straßen:
- Autobahn A7: Ulm - Würzburg - Fulda - Kassel - Hamburg
- Bundesstraßen
- Autobahn A66: Wiesbaden - Frankfurt/Main - Hanau - Fulda
- Autobahndreieck Fulda: Verbindung zw. A7 und A66
- B 27
- B 40
- B 458 Fulda - Dipperz - Hilders
- B 279 Fulda - Bad Neustadt - Bamberg
- B 254 Fulda - Lauterbach - Schwalmstadt
- Bahn:
- Die Eisenbahnlinie Würzburg - Kassel - Hannover führt durch Fulda.
- Eine weiter Hauptlinie geht von Fulda nach Hanau, Offenbach und Frankfurt.
- Eine weitere Hauptlinie geht von Fulda nach Eisenach - Erfurt
- Eine Nebenlinie geht von Fulda nach Lauterbach.
- Eine Nebenlinie geht von Fulda nach Gersfeld.
- Stillgelegt Fulda-Tann, heute Radweg
Wanderwege nach Fulda:
- http://www.fulda-online.de/inhaltsseiten/tourismus/tourismus/region-fulda/angebote/wandern/index.htm
Radwege nach Fulda:
- Fuldaradweg
- Radwege in die Rhön
- Radwege in den Vogelsberg
- Sinntalradweg
- Ulstertal und Werraradweg
Literatur
- Fulda, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888-90, Bd.6, S.779.
Weblinks
- http://www.fulda.de/
- http://www.meinestadt.de/fulda/bilder/pix/ - Bilder aus Fulda
- http://www.staedte-verlag.de/php/index.php4?plz=36037&view=stadt&from=ger*
- http://www.stadtplan.net/brd/hessen/fulda/home.html - Stadtplan mit Straßenverzeichnis und Firmenregister
- http://fulda-vogelsberg.de/ -alternatives Portal
- http://www.achsedesfriedens.fulda-vogelsberg.de - Achse des Friedens Osthessen