Couiza
Couiza Coisan | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Languedoc-Roussillon | |
Département (Nr.) | Aude (11) | |
Arrondissement | Limoux | |
Kanton | Couiza | |
Gemeindeverband | Communauté de communes du Pays de Couiza | |
Koordinaten | 42° 56′ N, 2° 15′ O | |
Höhe | 218–563 m | |
Fläche | 6,77 km² | |
Einwohner | 1.130 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 167 Einw./km² | |
Postleitzahl | 11190 | |
INSEE-Code | 11103 | |
![]() Das Schloss Couiza |
Couiza (okzitanisch: Coisan) ist eine französische Gemeinde mit 1130 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Aude in der Region Languedoc-Roussillon.
Lage
Der Ort liegt etwa 40 Kilometer (Fahrtstrecke) südlich von Carcassonne bzw. etwa 16 Kilometer südlich von Limoux. Die Burg Arques befindet sich etwa elf Kilometer östlich. Rennes-le-Château liegt etwa fünf Kilometer südlich.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 1.297 | 1.314 | 1.259 | 1.287 | 1.194 | 1.244 |
Wirtschaft
Der Ort ist immer noch geprägt von der Land- und Forstwirtschaft, wobei die Viehwirtschaft (Rinder und Schafe) den Großteil der Agrarproduktion ausmacht. Auch Weinbau wird betrieben: Couiza hat Anteil am Weinbaugebiet Languedoc und ist eine von rund 40 Gemeinden, die ihre weißen Schaumweine unter der Herkunftsbezeichnung Crémant de Limoux, Blanquette de Limoux AOC oder Blanquette méthode ancestrale AOC vermarkten dürfen. Im ausgehenden 20. Jahrhundert ist der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor hinzugekommen. Außerdem gibt es im Ort eine Pralinenmanufaktur.
Geschichte
Die nachweisbare Geschichte von Couiza (im Mittelalter auch Couzanum, Coinsanum, Couissan, Couyzan, Couisan, Couvizan, Couyza oder Couizan geschrieben) reicht bis in römische Zeiten zurück. Das 7. und 8. Jahrhundert sahen die Endphase der Christianisierung des Gebiets, wobei die Abtei Sainte-Marie de Lagrasse eine wichtige Rolle spielte. Wie aus einer Urkunde zu entnehmen ist, bestand im 9. Jahrhundert ein von Lagrasse abhängiges Priorat in Couizanum.
Im Mittelalter, wahrscheinlich in der Zeit des Albigenserkreuzzugs (1209–1229), wurde Couiza zu einem wehrhaften Dorf (castrum) ausgebaut. In der Mitte des 13. Jahrhunderts kam der Ort in den Besitz des im Château d’Arques residierenden Pierre de Voisins, eines ehemaligen Kampfgefährten von Simon de Montfort, 5. Earl of Leicester.
Im 16. Jahrhundert spielte die Familie Joyeuse eine wichtige Rolle im Languedoc und in der Auseinandersetzung mit den Hugenotten (vgl. Hugenottenkriege). Jean de Joyeuse ließ ab 1513 das Schloss von Couiza erbauen und heiratete wenig später (1518) Françoise, die letzte Erbin des Hauses Voisins – einer ihrer Söhne war Guillaume de Joyeuse (1520–1592), vier ihrer Enkel wurden nacheinander 'Herzog von Joyeuse' (vgl. Liste der Herzöge von Joyeuse).
Sehenswürdigkeiten
- Das Stammschloss der Familie Joyeuse ist – auch wenn es zu einem Hotel bzw. Restaurant umgebaut worden ist – die bedeutendste Sehenswürdigkeit von Couiza. Der vierflügelige, nach allen Seiten geschlossene Bau mit mittelalterlich anmutenden Rundtürmen in den Ecken steht in einer gepflegten Parkanlage. Die zwischen den Ecktürmen befindlichen Wohntrakte (Corps de Logis) sind doppelgeschossig und haben die typischen, mit Fensterkreuz versehenen, Rechteckfenster der Renaissance.
- Die dreischiffige und rippengewölbte Église Saint-Jean-Baptiste ist die Pfarrkirche des Ortes; sie stammt wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert, wurde aber im 19. Jahrhundert tiefgreifend renoviert − alle Steine wurden abgetragen und später wieder vermauert; anschließend wurde das Kircheninnere im Geschmack der Zeit ausgemalt.
Literatur
- Robert Debant: Le Château de Couiza. In: Congrès archéologique de France, 131e session, 1973, Pays de l’Aude. Société française d’archéologie, Paris 1973, S. 160–168.