Ubuntu (Betriebssystem)
Ubuntu | |
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Entwickler | Ubuntu Foundation |
Lizenz(en) | GPL und andere Lizenzen |
Erstveröff. | 20. Oktober 2004 |
Akt. Version | 5.10 (13. Oktober 2005) |
Abstammung | \ Debian \ Ubuntu |
Sonstiges | Preis: kostenlos Sprache: mehrsprachig Desktop: GNOME |
www.ubuntulinux.org |
Ubuntu ist ein benutzerfreundliches GNU/Linux-Betriebssystem, das auf der Distribution Debian basiert. Ubuntu wird von Canonical Ltd gesponsert. Am 1. Juli 2005 wurde die Ubuntu Foundation mit einem Startkapital von 10 Mio. US-Dollar ins Leben gerufen.
Das Wort Ubuntu kommt aus den Sprachen der Zulu und der Xhosa. Es steht für „Menschlichkeit“ und „Gemeinsinn“, aber auch für den Glauben an ein „universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet“. Die meisten der ungefähr 40 hauptberuflichen Ubuntu-Entwickler kommen aus den Debian- und GNOME-Communities.
Projektziele und Prinzipien
Ubuntus Schwerpunkt liegt auf der Benutzerfreundlichkeit. Deshalb wird zum Beispiel nur ein Standard-Desktop (GNOME) installiert. Die Standard-Installation ist einfach zu bewältigen und liefert Software für die gängigen Anwendungen (E-Mail, Browser, Office). Das Ziel der einfachen Bedienbarkeit wurde jedoch noch nicht vollständig erreicht. So steht für die Auswahl des Grafiktreibers noch keine Grafische Benutzeroberfläche (GUI) bereit, sodass man die Kommandozeile bemühen oder die X11-Konfigurationsdatei verwenden muss.
Trotz einfacher Bedienung berücksichtigt Ubuntu Sicherheitsaspekte und geht dazu bei der Benutzerverwaltung besondere Wege. Der während der Standardinstallation eingerichtete Benutzer hat nur eingeschränkte Rechte. Administrative Werkzeuge können über sudo auch durch den eingeschränkten Benutzer verwendet werden. Dadurch wird das bei Windows-Systemen von den meisten Benutzern aus Bequemlichkeit bevorzugte Verhalten, ausschließlich mit Administrator-Rechten zu arbeiten, wirksam unterbunden. Vorbild für diese Art der Benutzerverwaltung ist Mac OS X. Der Root-Account ist zwar vorhanden, aber nach der Installation zunächst deaktiviert.
Im Gegensatz zu Debian GNU/Linux und der Abwandlung Kubuntu setzt Ubuntu nur auf die Desktopumgebung GNOME.
Es soll alle sechs Monate eine neue Version geben, die jeweils 18 Monate mit Sicherheitsupdates unterstützt wird. Neue (Beta-)Versionen von Ubuntu erscheinen zeitgleich zu den neuen Versionen des GNOME-Projekts. So versucht Ubuntu, sowohl eine aktuelle als auch eine stabile Distribution für den normalen Anwender zu sein.
Weitere Ziele des Projekts sind die Verbesserung der Internationalisierung und der Barrierefreiheit, damit die Software so vielen Menschen wie möglich zur Verfügung steht. Derzeit kommen hier hauptsächlich die Übersetzungen und Hilfsmittel für Barrierefreiheit aus dem GNOME-Projekt zum Tragen.
Ubuntu verwendet das gleiche Paket-Format (deb) wie Debian, und auch sonst stehen beide Projekte einander sehr nahe. Alle Änderungen und Verbesserungen an Debian-Paketen, die in Ubuntu vorgenommen werden, sollen sofort an das Debian-Projekt weitergegeben werden. Zahlreiche Entwickler von Ubuntu sind ebenfalls im Debian-Projekt aktiv und betreuen dort wichtige Pakete.
Komponenten

Ubuntu teilt die Software in vier Bereiche – sogenannte „components“ – um die Unterschiede zwischen den Lizenzierungs-Varianten und dem Grad an Unterstützung zu verdeutlichen. Standardmäßig installiert werden nur eine Auswahl an main-Paketen, mit der die Bedürfnisse der meisten Benutzer abgedeckt sind, und jene Pakete der restricted-Komponenten, die unbedingt für das System benötigt werden.
Main
Die main-Komponenten umfassen nur die Pakete, die den Ubuntu-Lizenzanforderungen entsprechen und die das Ubuntu-Team unterstützt. Damit soll ein allgemein nutzbares Linux-System zur Verfügung gestellt werden. Für alle Pakete in dieser Komponente garantiert das Ubuntu-Team technische Unterstützung und rechtzeitige Sicherheitspatches.
Restricted
Zu den restricted-Komponenten gehört Software, die die Ubuntu-Entwickler wegen ihrer Wichtigkeit unterstützen, die aber nicht unter einer geeigneten freien Lizenz stehen, um sie in main zu implementieren. Es handelt sich um binäre Pakete für Grafikkarten-Treiber. Der Grad an Unterstützung ist eingeschränkter als für main, weil die Entwickler keinen Zugriff auf den Quellcode haben.
Universe
Die universe-Komponenten umfassen ein breites Spektrum an freier Software, die unabhängig von ihrer Lizenz nicht vom Ubuntu-Team unterstützt wird. Damit hat der Benutzer die Möglichkeit, solche Programme innerhalb des Ubuntu-Paketverwaltungssystems zu installieren, aber sie sind getrennt von unterstützten Paketen wie in main und restricted.
Multiverse
Zu den Multiverse-Komponenten gehört ein noch breiteres Spektrum an Software, die das Ubuntu-Team unabhängig von ihrer Lizenz nicht unterstützt. Hier sind Pakete zu finden, die nicht in den anderen Gruppen enthalten, aber als Debianpakete vorhanden sind.
Abwandlungen
Kubuntu
Gleichzeitig mit der Freigabe von Ubuntu Hoary erschien auch die erste stabile Version von Kubuntu. Der einzige Unterschied zu Ubuntu besteht darin, dass Kubuntu KDE statt Gnome als Standarddesktopumgebung nutzt. Man will, wie bei Ubuntu und Gnome, immer die aktuelle Version verwenden. Da die Desktopumgebung die einzige Differenz darstellt, kann ein Ubuntu problemlos in ein Kubuntu „verwandelt“ werden und umgekehrt.
Edubuntu
Edubuntu ist eine für die Verwendung im Schulunterricht modifizierte Ubuntu-Version.
Ubuntu Lite
Ubuntu Lite ist eine inoffizielle Ubuntu-Version, die speziell für ältere Rechner konzipiert ist. Diese ist jedoch noch in Entwicklung. Es gibt eine Projekt-Webseite mit näheren Informationen sowie einem eigenem Wiki (siehe Weblinks).
Skubuntu
Skubuntu ist eine Weiterentwicklung von Edubuntu und wird speziell für Schulen entwickelt.
Xubuntu
Xubuntu verwendet XFCE anstatt Gnome als Standarddesktopumgebung. Momentan lässt sich der Xubuntu Desktop aber nur zusätzlich zu Ubuntu installieren. Mit der aktuellen Ubuntu Version 5.10 (Breezy) soll es wie bei Kubuntu eine eigene Install- und Live-CD geben, der genaue Erscheinungstermin steht aber noch nicht fest.
Entwicklung
Eine neue Version von Ubuntu erscheint alle sechs Monate. Jede Version hat einen eigenen Codenamen und eine Versionsnummer, die auf dem jeweiligen Veröffentlichungsjahr und -monat basiert: 5.04 steht für April 2005.
Version | Veröffentlichung | Codename | Codenamen-Übersetzung |
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6.04 | geplant für April 2006 | Dapper Drake | Eleganter Erpel |
5.10 | 13. Oktober 2005 | Breezy Badger | Windiger Dachs (Frechdachs) |
5.04 | 8. April 2005 | Hoary Hedgehog | Altersgrauer Igel |
4.10 | 20. Oktober 2004 | Warty Warthog | Warziges Warzenschwein |
Verbreitung
Ubuntu hat nach kurzer Zeit einen erstaunlich hohen Grad an Beachtung in den Medien erfahren. Über eine Internetseite lassen sich kostenlos Ubuntu-CDs bestellen. Diese Marketing-Aktion hat zu einer sehr hohen Resonanz geführt.
Ubuntu ist für die gängigen Computer-Architekturen Intel x86, PowerPC, AMD64 und EM64T verfügbar. Neben der Installations-CD gibt es auch eine Live-CD. Mit ihr lässt sich Ubuntu auch ohne Installation ausprobieren und verwenden. Außerdem gibt es eine DVD, mit der sowohl eine Installation als auch das Ausführen als Live-Distribution möglich ist.
Literatur
- Michael Kofler: Ubuntu Linux, m. DVD-ROM. Addison-Wesley, München. Juni 2005. ISBN 3827322936
Weblinks
Ubuntu
- ubuntu.com Offizielle Webseite von Ubuntu (englisch)
- ubuntu-forum.de Weiteres deutschsprachiges Ubuntu-Forum
- ubuntuguide.org „Unofficial Ubuntu 5.04 Starter Guide“ – Inoffizielle Installationshilfe (englisch)
- elyps.de/guide.html deutsche Übersetzung des Starter-Guides
- elyps.de/ubuntu.html Inoffizielles Handbuch für Ubuntu
- Vorlage:OSDir
- Vorlage:Distrowatch
Kubuntu
- kubuntu.org Offizielle Webseite von Kubuntu (englisch)
- kubuntuforums.net Offizielles Kubuntu-Forum (englisch)
- kubuntu.de Deutsche Webseite von Kubuntu
- Kubuntu Forum deutsches offizielles Kubuntu Forum
Weitere Weblinks
- ubuntulite.org Inoffizielle Ubuntu Lite-Webseite (englisch)
- wiki.ubuntu.com/Xubuntu Informationen zu Xubuntu (englisch)
- edubuntu.org Informationen zu Edubuntu (englisch)