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Liberty-Frachter

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Libertyschiffe Die Tonnageverluste der Alliierten im 2. Weltkrieg waren so groß, dass man auf die Idee kam, ein einfaches Schiff in Massen zu produzieren. Mit Fertigung dieses Schiffes sollten die Verluste ausgeglichen werden. Die Konstruktion der Liberty-Schiffe basierte auf Pläne der englischen Sunderland Shipbuilding Company von 1879. Am 27. September 1941 lief in Baltimore bei der Bethlehem Shipbuilding Company die "Patrick Henry" vom Stapel. Sie war das erste von über 2700 in den USA und Kanada während des 2. Weltkrieges gebauten Frachter des EC-2 oder Liberty-Typs. Es wurden mehrere Werften gegründet, nur um diesen Schiffstyp zu bauen. Vorhandene Werften beteiligten sich ebenfalls am Bau. Der Rumpf des Schiffes hatte sehr einfache Formen und es gab auf den Werften keine Schwierigkeiten, die Schiffsplatten zu formen und zusammenzusetzen. Da man einzelne Sektion vorfertigte, verringerte sich die durchschnittliche Bauzeit eines Schiffes auf 40 Tage. Den Rekord hielt die "Robert E. Peary". Von der Kiellegung bis zum Stapellauf benötigte man nur 4 Tage und 15,5 Stunden. Drei Tage später war bereits die Probefahrt.

Die Libertyschiffe waren Volldecker. Sie hatten einen durch Querspanten verstärkten, geschweißten Rumpf mit sieben Querschotten und zwei durchgehende Decks. Sie besaßen fünf Laderäume.

Als Antrieb diente eine Dreifachexpansionsdampfmaschine. Diese hatte 2500 PS bei 76 Umdrehungen pro Minute. Die Geschwindigkeit war 10 - 11 Knoten. Die Kessel der in Kanada gebauten Schiffe wurden mit Kohle befeuert, die in den USA gebauten mit Öl.

Vorzüge dieser Libertyschiffe : Sehr kurze Bauzeit, geringe Kosten, große Laderäume, einfach und robust. Und die Besatzungen konnten von einem Schiff zum anderen übersteigen, ohne Schwierigkeiten mit der Handhabung zu haben.

Maße der Libertyschiffe, geringe Abweichungen waren möglich : Länge : 134,57 m, Breite : 17,34 m, Seitenhöhe : 11,38 m, Tiefgang : 7,70 m, 7185 BRT, 4380 NRT, Deplacement : 14 100 ts, Tragfähigkeit : 10 500 ts, Ladefähigkeit : 9146 ts Stückgut.

Die Qualität dieser einfachen Schiffe war jedoch nicht so gut, zwar taten viele von ihnen auch noch jahrelang nach dem 2. Weltkrieg ihren Dienst, doch die aus Gründen der rationellen Fertigung rasch eingeführte Schweißtechnik (bis dahin wurden Schiffe genietet) war noch nicht ausgereift, in kalten Gewässern wurden die Schweißnähte spröde und innerhalb von 10 Jahren sanken auf Grund von Sprödebrüchen 100 Schiffe auf den Meeresgrund. Erst in der Nachkriegszeit gelang es die Schweißtechnologie so zu verbessern, dass auch die Nähte dem umgebenden Stahlmaterial entsprechend fest sind.