Zum Inhalt springen

NCSA Mosaic

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2012 um 09:15 Uhr durch WinfriedSchneider (Diskussion | Beiträge) (fm). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
NCSA Mosaic
Basisdaten

Entwickler NCSA
Erscheinungsjahr 23. Januar 1993[1][2]
Aktuelle Version 3.0
(Januar 1997)
Aktuelle Vorabversion 0.1a
(Juni 1993)
Betriebssystem plattformübergreifend
Programmier­sprache C[3]
Kategorie Webbrowser
Lizenz non-commercial activity, Freeware
deutschsprachig nein
www.ncsa.uiuc.edu/Projects/mosaic.html
Datei:Mosaic browser plaque ncsa.jpg
Gedenktafel für die Entwicklung von Mosaic

Der 1993 am National Center for Supercomputing Applications (NCSA) entwickelte NCSA Mosaic war nach den Webbrowsern ViolaWWW (1990) und Erwise (1992) der dritte Webbrowser, der außer Text auch eingebettete Elemente wie Grafiken und interaktive Elemente anzeigte, ohne dass man diese extra laden musste. Ende 1993 waren etwa 2 Millionen Kopien von NCSA Mosaic im Umlauf.

Am 21. April 1993 wurde auf der Mailingliste www-talk diese Revolution des Internets mit folgenden Worten angekündigt:

Hiermit ist die Version 1.0 von NCSA Mosaic, ein vernetztes Informationssystem und ein World Wide Web Browser, für X-Window-Systeme freigegeben.

Die Entwicklung des NCSA Mosaic war zu Beginn ein Projekt der Software Group am National Center for Supercomputing Applications (NCSA) an der Universität von Illinois. Das Entwicklungsteam wurde von Eric Bina und Marc Andreessen angeführt. Vom Viola-Browser wurden die Schaltknöpfe für die Startseite und die Navigation (Vor – Zurück) übernommen, vom Textbrowser Lynx die Lesezeichen. Es konnten Bilder in den Formaten GIF und HDF dargestellt werden.

Beta-Versionen erschienen ab September 1993 für die Unix-Betriebssysteme SunOS, IRIX, AIX, OSF/1, HP-UX und mit X Window System, für Apples Macintosh System 7 sowie für Amiga, Windows NT auf DEC Alpha-, PowerPC- und MIPS-Rechnern. Versionen für x86-Hardware und Windows 3.1 und Windows 95 folgten nach.

Die Firma Spyglass wurde beauftragt, die Software zu verkaufen. Microsoft erwarb 1994 für 2 Millionen Dollar eine Generallizenz. Ab 1995 bezahlte der Konzern 98 Cent pro Kopie. Noch bis zur Version 6 trug der Microsoft Internet Explorer den Hinweis „Basiert auf NCSA Mosaic“.

Mit dem Beginn der wachsenden Popularität des World Wide Web wurden Webbrowser schnell bekannt. Der Name Mosaic wurde in den Jahren 1993/1994 kurzzeitig zum Synonym für Webbrowser.

1994 stieg Marc Andreessen aus dem NCSA-Team aus und gründete mit anderen das Unternehmen Netscape, das den Browser Netscape Navigator entwickelte, der den NCSA Mosaic rasch als führenden Browser ablöste. Die Entwicklung von NCSA Mosaic wurde im Januar 1997 mit dem Erscheinen von Version 3.0 eingestellt.

Am 8. März 2010 wurde von Alan Dipert die Codebasis auf GitHub veröffentlicht.[4] Die Lizenz ist nicht genau angegeben, es wird nur auf die Datei COPYRIGHT verwiesen, die den Lizenz-Text von 1993 enthält. Alan Dipert gibt an, den Quellcode unter Ubuntu 9.10 kompilieren zu können, und hat einen Screenshot angehängt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.livinginternet.com.
  2. 1997.webhistory.org.
  3. ftp.ncsa.uiuc.edu. (abgerufen am 9. Juni 2009).
  4. Erster Commit im Projekt ncsa-mosaic auf GitHub.com, abgerufen am 8. März 2010