dapd Nachrichtenagentur
dapd Nachrichtenagentur GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | September 2010 |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 378 Redakteure (Text und Bild) |
Branche | Presse |
Website | www.dapd.de |
Die dapd Nachrichtenagentur ist eine im September 2010 gegründete Nachrichtenagentur mit Sitz in Berlin. Sie entstand aus der früheren Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst und dem deutschen Ableger der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Inhaber sind die Finanzinvestoren Martin Vorderwülbecke und Peter Löw, Gründer der luxemburgischen Beteiligungsgesellschaft bluO. Geschäftsführer und Chefredakteur ist Cord Dreyer.[1]
Nach eigenen Angaben hat der Dienst einen Stamm von 700 Kunden und stellt täglich bis zu 800 Nachrichten und 2.500 Fotos bereit.[2] Zu den Kunden zählen neben deutschen Tageszeitungen, Zeitschriften und Magazinen, Onlinemedien, TV- und Radiosendern auch Parteien und Regierungen, Unternehmen, Institutionen und Verbände. Die Agentur bietet seit dem 1. August 2011 einen eigenen Sportdienst an und ist so neben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die zweite Nachrichtenagentur mit Vollangebot in Deutschland.[3]
Gründung und Entwicklung des Unternehmens
Im Dezember 2009 übernahm die ddp media holding AG den deutschsprachigen Dienst der amerikanischen Nachrichtenagentur AP und nannte ihn zunächst in DAPD Deutscher Auslands-Depeschendienst (DAPD) um.[4] Am 1. Juli 2010 zeigte die dapd in einer Pressekonferenz die überarbeitete Website dapd.de im neuen Corporate Design und stellte gleichzeitig den dapd newsplaner als redaktionelles Werkzeug zur Verfügung. Im September 2010 startete dann ein gemeinsamer neuer Dienst der beiden früheren Einzelagenturen.[5]
Im Juli 2011 wurde bekannt, dass das Unternehmen die defizitäre französische Fotoagentur Sipa Press vom Pharma- und Medienunternehmer Pierre Fabre kaufte. Gökşin Sipahioğlu gründete 1973 Sipa Press. Die Agentur sollte der Agence France-Presse (AFP) Konkurrenz machen.[6]
Im Januar 2012 wurde bekannt, dass dapd in Frankreich eine eigene Nachrichtenagentur starten will. Zu den 60 Sipa-Mitarbeitern sollen auch 35 Textjournalisten kommen.[7]
Zum 1. April erwarb dapd von Gruner + Jahr die Bildagentur Picture Press, zugleich wurde eine langfristige Kooperation im Syndication-Geschäft für den deutschen Markt vereinbart.[8]
Kontrovers
Die DAPD verfolgt in Deutschland mutmaßliche Urheberrechtsverletzungen in Form von Abmahnungen und Schadenersatzforderungen durch Anwälte.[9][10]
Das NDR-Medienmagazin Zapp berichtete im Februar 2012 kritisch über Mitarbeiterführung und geschäftliche Methoden der Agentur.[11]
Der Medienjournalist Stefan Niggemeier kritisierte im März 2012 eine dapd-Meldung über die geplante Einführung eines Leistungsschutzrechts für die Verlagsbranche als „grotesk propagandistisch und sachlich irreführend“.[12]
Dapd wird auch vom Bundespresseamt finanziert. Das vom Bundespresseamt zur Verfügung gestellte Budget beträgt 1,6 Millionen Euro.[7]
Holding und Schwesterunternehmen
Zur dapd media Holding AG gehören auch der Kommunikationsdienstleister ddp direct GmbH, der rund 1.200 Kunden bei ihren PR-Maßnahmen unterstützt, sowie die Pressebildagentur ddp images GmbH.
Einzelnachweise
- ↑ Friederike Haupt: Der Chefredakteur gibt Butter zum Fisch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. vom 3. Februar 2010, S. 31. Abgerufen am 15. Februar 2011.
- ↑ Nachrichtenagentur dapd verstärkt regionale Führung. dapd Pressemitteilung vom 10. August 2010. Abgerufen am 15. Februar 2011.
- ↑ dapd stellt neuen Sport-Dienst vor. dapd Pressemitteilung vom 24. März 2011. Abgerufen am 24. März 2011.
- ↑ Deutsche AP wird zur DAPD. In: netzeitung.de vom 15. Dezember 2009. Abgerufen am 15. Februar 2011.
- ↑ Agenturbündnis startet dapd Basisdienst – neue Vollagentur. dapd Pressemitteilung vom 6. September 2010. Abgerufen am 15. Februar 2011.
- ↑ Jürg Altwegg: Die Deutschen kommen!. In: FAZ vom 4. Juli 2011.
- ↑ a b Claudia Tieschky: Nachrichtenagentur dapd: Angriff durch Expansion; Süddeutsche Zeitung, 27. Januar 2012; abgerufen am 18. Juli 2012
- ↑ dapd-Gruppe übernimmt die Bildagentur Picture Press von G + J, Pressemitteilung dapd, 22. März 2012
- ↑ Vom Urheberrecht oder: wie dapd zu Geld kommen will, Jens Weinreich, 13. März 2012
- ↑ Daniel Bouhs: dapd fahndet nach Text- und Fotodieben. In: Meedia, 8. Dezember 2010.
- ↑ Sinje Stadtlich, Christian Deker: Dapd – Die „aggressive“ Nachrichtenagentur. NDR, 15. Februar 2012.
- ↑ Stefan Niggemeier: Hurra: Urheberrecht im Internet verbessert!. In: stefan-niggemeier.de, 5. März 2012.