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Adam Heinrich Müller

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Adam Heinrich Müller (seit 1827 von Plittersdorf) (* 30. Juni 1779 in Berlin, † 17. Januar 1829 in Wien) war Philosoph, Diplomat, Publizist und Staatstheoretiker. Er gehörte dem Wiener Romantikerkreis an.

Leben

Datei:Adam von Müller.jpg
Adam Heinrich Müller

Seit 1798 studierte Müller die Rechte in Göttingen und wurde bei seiner Heimkehr nach Berlin bei der kurmärkischen Kammer angestellt. Dabei konnte er in den folgenden Jahren einige Reisen, z.B. nach Schweden und Dänemark, unternehmen. Bei einem längeren Aufenthalt in Wien konvertierte er am 30. April 1805 zur römisch-katholischen Kirche. Über Polen reiste Müller nach Dresden, wo er Vorlesungen über die deutsche Wissenschaft und Literatur (1806) hielt, in denen er sich als Anhänger der Schlegel'schen Romantik zeigte. 1808 war er gemeinsam mit Heinrich von Kleist Herausgeber der Zeitschrift Phöbus. Durch den Krieg zurück nach Berlin getrieben, verfasste Müller im Namen der Kurbrandenburgischen reaktionären Ritterschaft eine Anklageschrift gegen den Staatskanzler von Hardenberg, nachdem dieser Müllers Bitte um eine Einstellung im Staatsdienst abgelehnt hatte. In dieser, für den König bestimmten, Anklageschrift beschuldigte er den Kanzler revolutionärer Grundsätze. Seine Schrift trug jedoch keine Konsequenzen davon. Wieder in Wien, sandte man ihn 1813 als königlichen Landeskommissar nach Tirol und betraute ihn als Regierungsrat mit der Aufgabe der neuen Organisation dieses Landes. Nachdem er dem Kaiser 1815 in das Feldhoflager gefolgt war, wurde er zum österreichischen Generalkonsul für Sachsen ernannt und nutzte diese Stellung zur Propaganda gegen Preußen. 1827 erfolgte Müllers Rückberufung nach Wien, wo er, in den Adelsstand erhoben, von nun an mit dem Beinamen von Plittersdorf in der Hof- und Staatskanzlei arbeitete. Er starb zwei Jahre später.

Schriften

Müllers Werk ist überwiegend durch seinen Hang zum Mystizismus, sowie durch seine katholisch-reaktionären Tendenzen geprägt.

Seine Schriften:

  • Die Lehre vom Gegensatz 1804
  • Vorlesungen über die deutsche Wissenschaft und Literatur 1806/1807
  • Von der Idee der Schönheit 1809
  • Von der Idee des Staates 1809
  • Die Elemente der Staatskunst 1809
  • Die Theorie der Staatshaushaltung 1812
  • Versuch einer neuen Theorie des Geldes 1816
  • Zwölf Reden über die Beredsamkeit und deren Verfall in Deutschland 1817
  • Staatsanzeigen 1816-1818
  • Von der Notwendigkeit einer theologischen Grundlage der gesamten Staatswissenschaften 1819
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890

Quellen: Meyers Konversationslexikon 1897; s.o.