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Arcangelo Corelli

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Arcangelo Corelli (* 17. Februar 1653 in Fusignano bei Imola; † 8. Januar 1713 in Rom) war ein italienischer Violinist und Komponist des Barock.

Wenig ist über sein Leben bekannt. Sein Violinlehrer war Bassani. Matteo Simonelli, der bekannte Sänger der päpstlichen Kapelle, unterrichtete ihn in Komposition.

Leben

Sein ersten entscheidender Erfolg errang er mit neunzehn in Paris. Diesem verdankte er seinen Ruf in Europa. Von Paris ging Corelli nach Deutschland. 1681 war er im Dienst des kurfürstlichen Prinzen von Bayern; zwischen 1680 und 1685 verbrachte er eine beträchtliche Zeit im Hause seines Freundes Farinelli. Im Jahr 1685 war er sicherlich in Rom, wo er die festlichen musikalischen Aufführungen für Königin Christina von Schweden leitete. Er war auch ein Favorit von Kardinal Ottoboni, der 1689 Papst Alexander VIII. wurde. Von 1689 bis 1690 war er in der Stadt Modena, deren Herzog ihm schöne Geschenke machte. Im Jahr 1708 ging er nochmals nach Rom und wohnte dort im Palast von Kardinal Ottoboni. Im gleichen Jahr besuchte er auch auf Einladung des Königs Neapel.

Stil

Der von Corelli eingeführte Aufführungsstil, der von seinen Schülern wie Francesco Geminiani, Pietro Locatelli und vielen anderen beibehalten wurde, ist für die Entwicklung des Violinspiels von vitaler Wichtigkeit gewesen. Er verwendete aber nur einen begrenzten Teil des Umfangs des Instruments, wie man an seinen Schriften sehen kann, in denen die Violinstimmen nie über das D auf der ersten Saite hinausgehen, die höchste Note in der dritten Position. Es heißt sogar, dass er sich weigerte, eine bis zum A gehende Passage in Händels Oratorium Trionfo del Tempo (uraufgeührt in Rom 1708) zu spielen, da dies unmöglich sei. Er sei dann tief gekränkt gewesen, als der Komponist diese Note spielte, um ihre Spielbarkeit zu demonstrieren.

Seinen Kompositionen für das Instrument kennzeichnen eine Epoche in der Geschichte der Kammermusik, denn sein Einfluss war nicht auf sein eigenes Land beschränkt. Die musikalische Gesellschaft in Rom verdankte Corelli viel. Er wurde in den höchsten Kreisen des Adels empfangen, und präsidierte für eine lange Zeit den gefeierten Montagskonzerten im Palast von Kardinal Ottoboni.

Corelli starb im Besitz einer Summe von 120.000 Mark und einer wertvollen Gemäldesammlung, dem einzigen Luxus, dem er sich hingegeben hatte. Er vermachte beides seinem Wohltäter und Freund, der aber das Geld großzügig an Corellis Verwandte weitergab. Er ist im Pantheon in Rom beerdigt.

Corellis Kompositionen zeichnen sich durch einen schönen Melodiefluss aus und durch eine manierliche Behandlung der Begleitstimmen, von denen man mit Recht sagt, dass sie von den strengen Regeln des Kontrapunkts befreit wurden.

Im Gegensatz zu einigen seiner Zeitgenossen hat Correlli ausschließlich Instrumentalmusik geschrieben. Dem Komponisten werden authentisch sechs Sammlungen von Konzerten, Sonaten zugeschrieben.

Veröffentlichten Werke

  • Opus 1 12 Trio Sonaten 1681 (da chiesa)
  • Opus 2 12 Trio Sonaten 1685 (da camera)
  • Opus 3 12 Trio Sonaten 1689 (da chiesa)
  • Opus 4 12 Trio Sonaten 1695 (da camera)
  • Opus 5 6 Kirchensonaten + 6 Kammersonaten (Nr.12 La Folia Variationen)1700
  • Opus 6 12 Concerto Grosso (Nr.8 Das Weihnachtskonzert)1714

Zu den Sonaten Opus 5, gibt es zahlreiche Variationen, Verzierungen oder Willkürliche Veränderungen von Corelli selber von Francesco Geminiani, Matthew Dubourg (Konzertmeister unter Georg Friedrich Händel) und Giuseppe Tartini. Diese machen den hohen Standard des damaligen Violinspiels deutlich. In der Onlinepartitur der Violinsonate op5. Nr.1 wird dies im einem Vergleich sehr deutlich dargestellt.

Online Partituren