Männerrechtsbewegung
Als Männerrechtsbewegung (engl. men's rights movement) wird eine in den 1970ern in den Vereinigten Staaten entstandene Strömung der Männerbewegung bezeichnet, die sich antifeministisch positioniert.[1][2]
Rezeptionsgeschichte
Eine Schrift der antifeministischen Bewegung ist die Veröffentlichung von The Fraud of Feminism (deutsch: „Der Schwindel des Feminismus“) des britischen Marxisten Ernest Belfort Bax 1913. In den 1980er Jahren entstand eine neue Form des Antifeminismus: die maskulinistische Bewegung oder der „Maskulinismus“.[3] Maskulinismus macht geltend, dass die Lösung von Problemen der Männer darin bestünde, den Einfluss von Feministen und Feministinnen zu reduzieren und Männlichkeit aufzuwerten.[3] Der Begriff „Maskulismus“ wird im deutschsprachigen Raum u.a. von Arne Hoffmann, Eugen Maus, Eckhard Kuhla, Detlef Bräunig verwendet. Michail A. Xenos (Savvakis) definiert „Maskulismus als ‚vollkommene […] Abweisung‘ der Anliegen des Feminismus“.[4]
Männerrechtsbewegung im angloamerikanischen Raum
In den Vereinigten Staaten entstand die Männerrechtsbewegung aus der Men's Liberation Movement, die ihrerseits eine Reaktion auf die zweite Welle der Frauenbewegung war.[1][5] Frühe Führer der Men's Liberation Movement räumten ein, dass Männer institutionelle Macht haben, betonten aber gleichzeitig die Kosten, mit denen eine bestimmte Konstruktion von Männlichkeit verbunden sei. Sie nutzten die später vielfach kritisierte „sex role theory“ als wichtigstes diskursives Mittel.[1] So wurde insbesondere dahingehend argumentiert, dass die männliche Geschlechterrolle mit genauso negativen Folgen für Männer verbunden sei wie die weibliche Geschlechterrolle für Frauen. Der historische und gesellschaftliche Kontext sowie Hierarchien von Geschlecht, Klasse und Ethnizität wurden dabei nicht berücksichtigt.[1] Mitte bis Ende 1970er Jahre spaltete sich die Men's Liberation Movement in zwei Lager auf. Einerseits entstand eine antifeministische Männerrechtsbewegung und andererseits eine profeministische Männerbewegung.[1]
Die Männerrechtsbewegung wird weitgehend verstanden als der Teil der Männerbewegung, der sich in Form eines Backlash[2][6][7] oder einer Gegenbewegung[8] gegen den Feminismus positioniert. Die Bewegung besteht aus einer Reihe verschiedener Standpunkte, denen die Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gemeinsam ist.[9] Männerrechtler sind der Ansicht, dass die Frauenbewegung „zu weit” gegangen sei und Männern geschadet habe.[2][10][1] Sie bestreiten die Idee, dass Männer als Gruppe institutionelle Macht und Privilegen besitzen,[11][9] und sehen Männer als die wahren Opfer.[12][1]
Vertreter und Organisationen

Warren Farrell artikulierte in seinem Buch „The Myth of Male Power“ (1993) die Grundlagen des Männerechtsdiskurses. Herb Goldbergs Text „The Hazards of Being Male: Surviving the Myth of Masculine Privilege“ (1976) übernahm eine ähnlich kanonische Rolle innerhalb der Bewegung.[2] Waren Goldberg und insbesondere Farrell Mitte der 1970er ideologisch noch in der Men's Liberation Movement angesiedelt, so brachen sie Ende der 70er und Anfang der 80er mit dieser Tradition und formulierten zunehmend ihren eigenen Diskurs in Form eines antifeministischen Backlash.[1] Weitere wichtige Vertreter der Männerrechtbewegung sind Richard Doyle, Autor von „The Rape of the Male“ (1976)[13] sowie der Playboy-Kolumnist Asa Baber, ein langjähriger Aktivist,[14] dessen Artikel über Männer ein wichtiges Sprachrohr der Männerrechtsbewegung bilden.[15]
Bereits in den 1960ern begannen Gruppen mit einem Fokus auf Männerrechte sich in Ablehnung zu den damaligen Sorgerechtsregelungen und Scheidungsreformen zu positionieren.[16] Im Laufe der 70er weiteten diese Gruppen ihr Vorhaben aus und entwickelten einen eigenen Diskurs über Geschlechterverhältnisse.[16] 1975 gründete Richard Doyle die „Men's Rights Association“, die später in „Men's Defence Association“ umbenannt wurde.[16] 1977 entstand in den USA die Organisation „Men's Rights, Inc.“ und drei Jahre später wurde, inspiriert durch Herb Goldberg, die „Coalition of Free Men“ gegründet. In den 1980ern schlossen sich diese beiden Vereine mit Väterrechtsorganisationen zusammen und bildeten eine Dachorganisation, den „National Congress for Men“.[1] Die 2002 gegründete Aktionsgruppe Fathers 4 Justice agiert heute weltweit und mit teilweise militanten Mitteln.[17]
Die Hauptmotivation für die Mitgliedschaft in einer Männerrechtsorganisation scheinen der dem Ende einer Ehe oder Beziehung folgende Schmerz und Ärger sowie die Auswirkungen auf die Beziehung des Mannes zu seinen Kindern zu sein.[2] Männerrechtsaktivisten erleben üblicherweise eine Krise in ihrem Privatleben, die sie dann als ein Beispiel gesellschaftlicher, auf Männer und Maskulinität von außen einwirkender Kräfte verstehen.[2] Die Mitgliedschaft in Männerrechtsgruppen ist insbesondere für geschiedene Väter attraktiv, die sich durch das Familiengericht ungerecht behandelt fühlen und in diesen Gruppen ein Ventil für ihren Ärger und ihr Gefühl der Ungerechtigkeit sehen.[1] Die Mitglieder der Männer- und Väterrechtsbewegung, die von einigen als Teil der Männerrechtsbewegung angesehen wird, sind überwiegend weiße, heterosexuelle Männer aus der Mittelschicht.[10][18][19][20] Der Frauenanteil bei Väterrechtsgruppen liegt laut einer kanadischen Untersuchung aus 1993 und einer amerikanischen Studie aus 2006 bei etwa 15 %.[19][20]
Beziehung zu anderen Strömungen
Aus der Männerrechtsbewegung der 1970er und 80er Jahre entstand die Väterrechtsbewegung.[21][22] Obwohl Männerrechtsgruppen verschiedene Veränderungen anstreben, ist das Thema „Väterrechte“ ein zentraler Aspekt in ihrem Programm.[1] Es sind hauptsächlich geschiedene Väter, die sich um „Männerrechte“ organisieren[23] und die Männer- und Väterrechtsbewegung sind in vielfältiger Weise nicht voneinander zu unterscheiden.[6][2] Die Väterrechtsbewegung könnte aus diesem Grund als ein Teil der Männerrechtsbewegung angesehen werden.[24]
Die profeministische Männerbewegung positionierte sich Anfang der 1980er Jahre deutlich gegen die Männerrechtsbewegung[1] und wirft ihr vor, männliche Privilegien zu verteidigen.[12] Eine Studie in den USA ergab, dass Vertreter der Männerrechtsbewegung eine negative Sicht auf die profeministische Männerbewegung haben und gleichgültig gegenüber der mythopoetischen Männerbewegung sind.[25] Häufig wird der profeministischen Männerbewegung von anderen Strömungen der Männerbewegung vorgeworfen, sie seien Verräter ihres Geschlechts, Selbsthasser und keine „echten“ Männer.[26]
Männerrechtsgruppen werden häufig mit religiöser, insbesondere christlicher Glaubenslehre assoziiert.[27] Eine Untersuchung des Diskurses in Männerrechtlerforen fand, dass die Mitglieder häufig auf religiöse Rhetorik zurückgreifen und ihre Befürwortung der traditionellen Stellung von Männern und Vätern in der Gesellschaft und Familie zum Beispiel mit Verweisen auf die Bibel legitimieren.[28]
In den 1970ern bildete die Männerrechtsbewegung Bünde mit konservativen Männergruppen, die zwar ebenfalls antifeministisch eingestellt waren, die jedoch an der traditionellen, männlichen Geschlechterrolle des Familienoberhaupts und Geldverdieners festhielten.[9] Da Teile der Männerrechtsbewegung zu diesem Zeitpunkt noch der Meinung waren, dass die traditionelle männliche Rolle schädlich für Männer sei, nahmen diese beiden Gruppierungen Abstand voneinander bis sie in den 1990ern wieder zueinander fanden, nachdem die Männerrechtsbewegung einen ideologischen Wandel vollzog und traditionelle Männlichkeit mit einem Fokus auf das Vatersein unterstützte.[9] Nach dem Wiederaufleben des Neokonservatismus in den USA gingen Teile der Männerrechtsgruppen in konservative Gruppen, die sich ebenfalls gegen den Feminismus positionierten, über oder wurden teilweise von ihnen verdrängt.[29][9]
Positionen
Männerrechtsaktivisten sehen Männer als ein unterdrücktes Kollektiv und sind sich darüber einig, dass Gesellschaft und Staat durch die Frauenbewegung „feminisiert“ worden sind.[2] Autoren wie Warren Farrell und Herb Goldberg sind der Ansicht, dass alle Männer benachteiligt, diskriminiert, und unterdrückt werden und argumentieren, dass für die meisten Männer Macht eine Illusion ist und dass Frauen die wahren gesellschaftlichen Machträger sind.[2] Männerrechtsgruppen weisen den Gedanken, dass die Frauenbewegung an den Problemen von Männern interessiert sei, ab[9] und einige Anhänger der Bewegung erachteten den Feminismus als eine Verschwörung, die Diskriminierung gegen Männer zu verschleiern oder Männer zu unterdrücken versucht.[1][2][12]
Die kürzere Lebenserwartung, Gesundheitsprobleme, die im Vergleich zu Frauen höhere Suizidrate von Männern sowie Wehrpflicht, Scheidungs-, Sorge- und Umgangsrecht werden als Beweise für die Unterdrückung von Männern angeführt.[1][9] Männerrechtsaktivisten argumentieren oftmals of der Basis bestimmter Studien, dass häusliche Gewalt genauso häufig von Frauen wie Männern ausgeht und einige Männerrechtsgruppen versuchen Gesetze zum Schutz misshandelter Frauen zu kippen.[24][30] Sie erachten den Fall der ehemaligen Lehrerin Mary Kay LeTourneau, die 1996 eine Affäre mit einem ihrer Schüler hatte und dafür nach Meinung der Männerrechtler eine zu milde Strafe bekam, als Beispiel einer Doppelmoral der Justiz und sind der Meinung, dass die sexuelle Viktimisierung von Männern durch Frauen im Justizsystem nicht ernst genommen werde.[31] Einige Männerrechtsaktivisten sind zudem der Ansicht, dass Männer die wahren Opfer sexueller Belästigung, Pornographie, falscher Beschuldigungen wegen Vergewaltigung und sexistischer Darstellungen in den Medien sind.[10][1] Andere Männer- und Väterrechtler glauben, dass Vergewaltigung in der Ehe kein Verbrechen ist, da die Einwilligung zum Geschlechtsverkehr Teil des Ehebündnisses sei.[30][32][33][34] In ihrem Diskurs verwenden Anhänger der Männerrechtsbewegung und auch der Väterrechtsbewegung[14] die Rhetorik der „Rechte“ und „Gleichberechtigung", so z.B. in Appellen nach „gleichen Rechten für Väter“.[8][1][35] Viele Maskulinisten fordern das Verbot koedukativer Schulen, da sie Jungen schaden würden.[36]
Der Väterrechtler Glenn Sacks vertrat 2004 die Meinung, dass T-Shirts mit der Aufschrift „Boys are stupid, throw rocks at them!“ zu Gewalt gegen Männer aufrufe.[37]
Männerrechtsbewegung im deutschsprachigen Raum
Im deutschsprachigen Raum findet sich maskulistisches Gedankengut in Büchern wie "Frauen und Kinder zuerst. Denkblockade Feminismus. Eine Streitschrift" (2000) von Paul-Hermann Gruner, in „Sind Frauen bessere Menschen?“ (2001), „Männerbeben“ (2007) und „Rettet unsere Söhne“ (2009) von Arne Hoffmann, der auch das Blog „Genderama“ betreibt; in „Medusa schenkt man keine Rosen“ (2007) von Michail A. Xenos (Savvakis) und "Das bevorzugte Geschlecht" von Martin van Creveld (2003).
Gruppen, Internetaktivitäten und Protagonisten
Die neuen antifeministischen Männerrechtsgruppierungen präsentieren sich heterogen, sind jedoch personell und strukturell gut vernetzt. Da sie auf dem Buchmarkt und in den Printmedien relativ wenig Beachtung finden, sind Online-Foren, Vereins-Websites und Blogs die wichtigsten Diskussions- und Verbreitungsmedien.[38]
Der Schweizer Blog „Die Söhne von Perseus“ (betrieben von manifold), der der Schweizer IGAF (Interessengemeinschaft Antifeminismus) nahe steht, sieht laut Rosenbrock den Mann als Kämpfer gegen eine (weibliche) feministische Übermacht und spricht feministischen Männern ihre Menschlichkeit ab. Er vertritt ein abwertendes Frauenbild, das sich mitunter zur Frauenfeindlichkeit steigert. [39] In Deutschland betreibt Rainer Hamprecht, der auch unter dem Namen Luka auftritt, das seit 2001 bestehende wGvdL-Forum. WGvdL steht als Akronym für Wieviel „Gleichberechtigung“ verträgt das Land. Davon abgespalten wird von denselben Protagonisten das Forum WGvdL.net von einem Server in der Türkei betrieben. Vernetzt ist wGvdL mit dem Wiki "Wikimannia"[40] und dem FemokratieBlog, in dem u.a. Christine Hamprecht (Luka), Ehefrau von Rainer Hamprecht (Luka) bloggt. 2004 gründete Eugen Maus den Verein MANNdat, der sich als geschlechterpolitische Initiative sieht, und zu dessen Mitgliedern Arne Hoffmann und Michail Savvakis gehören, auf dessen Blog "Der Maskulist" im MANNdat-Forum "männrerrechte" überwiegend positiv verwiesen wird. Zu den Publikationsplattformen gehören FreieWelt.net und streitbar.eu. MANNdat ist gut vernetzt, auch mit Gruppierungen, die nicht immer auf dem Boden der Verfassung stünden, wie die IGAF oder Teile von wgvdl.com, die den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz nicht beachteten und teilweise zu Gewalt aufrufen.[41] Von Großbritannien aus betreibt Michael Klein den Weblog sciencefiles, der sich wissenschaftlich darstellt, und auf dessen Beiträge Manndat verlinkt, während Klein in den Foren männerrechte (manndat) und wGvdL regelmäßig aktiv ist. Seit Ende 2009 existiert der Verein Agens e.V., zu dessen Gründungsmitgliedern Eckhard Kuhla (Unternehmensberater), Gerhard Amendt, Paul-Hermann Gruner (Polititologe, Autor), Claudia Fischer, Beate Kricheldorf (Psychologin und Autorin), Karl-Heinz van Lier (Politologe, Erwachsenenbildung) und Arne Hoffmann gehören. 2011 wurde Monika Ebeling, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte von Goslar, Mitglied bei Agens e.V., aus dem sie im selben Jahr wieder austrat.[42]
In der Schweiz findet seit 2009 ein jährliches „Antifeministische Männertreffen“ statt, für das auf maskulistischen Websites geworben wird.
Positionen in der deutschen Presse
In deutschen Medien wurden maskulistische Positionen erstmals von dem Journalisten Michael Klonovsky in einem Artikel für das Magazin Focus (2003) vertreten. Klonovsky stützte sich auf die Schriften von Arne Hoffmann und des Historikers Martin van Creveld und argumentierte, dass Männer das benachteiligte und Frauen das bevorzugte Geschlecht seien. Das sei z.B. daran ersichtlich, dass Frauen eine durchschnittlich höhere Lebenserwartung haben, Männer mehr und "härtere" Arbeiten verrichten, häufiger eines gewaltsamen Todes sterben, und mehr Männer als Frauen als Soldaten an Kriegen teilnehmen.[43]
Der Psychologe Eugen Maus und Gründer des Vereins MANNdat prangerte in einem Interview mit der rechtslastigen Wochenzeitung Junge Freiheit (2008) unter dem Titel Freiheit statt Feminismus! Die „positive“ Diskriminierung von Frauen beschädigt den Rechtsstaat ein angebliches Denkverbot an: Kritik an der Benachteiligung von Männern sei schlicht unerwünscht. [44]
Der Soziologe Gerhard Amendt verlangte in einem Artikel in der Welt am Sonntag (2009), Frauenhäuser nicht mehr zu fördern. In diesen „Horten des Männerhasses“ seien „Ideologinnen“ mit „antipatriarchaler Kampfrhetorik“ am Werke.
In einem Offenen Brief kritisierte daraufhin die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Amendts Position als „kurzschlüssig und unverantwortlich“. Die Bedeutung der „Zufluchtsorte für geschlagene und in Not befindliche Frauen“, so die EKD-Männer, werde ignoriert. Kritik an einzelnen Aktivistinnen dürfe „nicht zu einer Verharmlosung der Erfahrung der Opfer führen.“ [45]
Themen und Thesen
„Männer sind Opfer“
Laut Thomas Gesterkamp stilisieren Männerrechtler „ihr Geschlecht pauschal zum Opfer in nahezu jeder Lebenslage.“ Männer seien „verunsichert und stecken in der Identitätskrise, weil sie durch Frauenförderung und einen ‚übertriebenen Feminismus‘ diskriminiert werden.“ [46]Zentrale Thesen im Opferdiskurs sind u.a.: Trennungsvätern würden ihre Kinder entzogen, Jungen seien Verlierer in einem für Mädchen optimierten Bildungssystem, nur Männer müssen zum Militär, Frauen seien ebenso gewalttätig wie Männer, Männerarbeitslosigkeit steige, Männergesundheit werde vernachlässigt.[47]
Hinrich Rosenbrock merkt an, „[...] dass sich die männliche Opferideologie zumindest soweit mit der feministischen Entwicklung auseinandergesetzt hat, als sie erkannt hat, dass der Hinweis auf Benachteiligungen und das Einfordern von Rechten ein potenziell wirkmächtiger Diskurs ist. Dies ist immerhin leicht positiv zu bewerten, da das Aussprechen von spezifisch männlicher Benachteiligung zumindest teilweise die Überwindung traditioneller Männlichkeitsvorstellungen erfordert.“ [48]
Hinterfragung der "Lohndiskriminierung"
Maskulisten bestreiten, dass es eine auf Diskriminierung beruhende Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern gebe (Gender Pay Gap) und dass die schlechtere Bezahlung von Frauen Diskriminierung sei. Die Forderung, für mehr Entgeltgleichheit zu sorgen, wird angezweifelt und delegitimiert. Nach ihrer Auffassung verdienen Männer zu Recht mehr, weil sie anstrengendere Berufe ausüben, tendentiell mehr arbeiten, und die Erwerbsbiographie von Frauen mehr Brüche beinhaltet. Gesellschaftliche Gegebenheiten wie fehlende Kinderbetreuungsplätze, die geschlechtsspezifische Arbeitsteilungen festigen, in denen Frauen Rollen wie Zuverdienerin oder unentgeltliche Sorgearbeiterin einnehmen, werden auf deren freiwillige Entscheidung zurückgeführt.[49]
„Missbrauch mit dem Missbrauch“
Auch das Schlagwort Missbrauch mit dem Missbrauch wurde von maskulistischen Gruppen aufgegriffen, demnach Vergewaltigungsklagen mehrheitlich auf falschen Beschuldigungen basierten und Frauen den Missbrauchsvorwurf in Unterhaltsprozessen häufig einsetzten. [50]
Ablehnung von Homosexualität
Homosexualität wird von großen Teilen der maskulistischen Bewegung abgewertet und abgelehnt. Lesbische Frauen werden mit Feministinnen gleichgesetzt, ein in diesem Zusammenhang häufig verwendeter Begriff ist „Femilesben“, und es wird davon ausgegangen, dass homosexuelle Frauen männerhassend seien. Hinrich Rosenbrock interpretiert die Ablehnung der männlichen Homosexualität als Folge einer Logik, die eine starke, auf Heterosexualität aufbauende Männlichkeit propagiert. [51] Angeblich weiblich wirkende Männlichkeit wird ebenfalls verurteilt und Männer, die mit dem Feminismus vermeintlich oder tatsächlich sympathisieren, werden verächtlich als »lila Pudel« bezeichnet.[52]
Fachwissenschaftliche Einordnung und Kritik
Der Soziologe Rolf Pohl kritisiert vor allem eine „immer unverblümter auftretende, streckenweise feindselig aufgeladene Abwehr gegen Frauen und Mütter“ der Männer- und Väterrechtler. Ihre Klagen verklärten die Männer- und Väterrechtler oftmals als emanzipatorischen, gegen den feministischen Mainstream gerichteten Tabubruch. Ferner schreibt Pohl, dass Männerrechtler historische Kontexte systematisch vernachlässigten oder umdeuteten, soziologische Differenzierungen, Theorien und Kontroversen der neueren Geschlechterforschung ignorierten und jede kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ungleichheiten auf das Weltbild eines die Männer beherrschenden und unterdrückenden Feminats verkürzten. Besonders auffällig sei der fast durchgängig „polemische Stil, ein aggressiver Anklagegestus und eine projektiv erzeugte, von starken Affekten begleitete Feindbildkonstruktion.“[53]
Der australische Soziologe Michael Flood sieht den Diskurs der Männer- und Väterrechtler unter anderem charakterisiert durch eklatante Missachtung von Forschungsergebnissen, Verwechslung von Korrelation und Kausalität und Gebrauch von erfundenen statistischen Daten. Um sich im Familienrecht Vorteile zu verschaffen, nutzten Väterrechtler angeblich erfundene Störungen wie etwa das „elterliche Entfremdungssyndrom“, welches nicht auf empirischen Daten basiere und weder von der American Psychiatric Association noch von der WHO als Störung anerkannt werde. Zudem leugneten Männerrechtler männliche Dominanz im politischen, sozialen, und ökonomischen Kontext oder gäben einige Aspekte männlicher Privilegien zu, argumentierten jedoch, dass diese Privilegien mit mehr Nachteilen als Vorteilen verbunden seien. Sexistische Stereotype wie etwa die Darstellung von Frauen als verlogene und rachsüchtige Mütter und die Behauptung, pro-feministische Männer seien homosexuell und entmannt, seien üblich. Flood bezeichnet die Männerrechts- und Väterrechtsbewegung als pro-sexistischen Backlash, der nicht nur den Feminismus angreife, sondern auch andere progressive Strömungen wie etwa die Lesben- und Schwulenbewegung.[54]
Auch Michael Messner sieht die Männerrechtsbewegung als einen antifeministischen Backlash. Ähnlich wie Flood und Pohl schreibt er, dass Männerrechtler anerkannte soziologische, psychologische, und ökonomische Studien missachteten und auf der Grundlage von anekdotischen Einzelberichten und fragwürdigen Studien eine Ideologie männlicher Viktimisierung entwickelten. Männerrechtler behaupteten, Männer seien das unterdrückte Geschlecht. Diese „Realitätsumdeutung“ sei z.B. an Warren Farrells Behauptung, männliche Vorgesetzte würden durch ihre Sekretärinnen und deren „Macht des Minirocks“ („miniskirt power“) unterdrückt, sichtbar.[55]
Markus Theunert, Präsident des „Dachverbandes Schweizer Männer- und Väterorganisationen“ (männer.ch),[56] schrieb in der Neuen Zürcher Zeitung über antifeministisch ausgerichtete Bewegungen wie die IGAF Schweiz: „Der Antifeminismus ist eine Ideologie mit totalitären Zügen, die eine eindimensionale Sündenbock-Politik betreibt, indem sie eine andere Weltanschauung mit Ideologie-Potenzial, den Feminismus, für so ziemlich alles erdenkliche Übel dieser Welt verantwortlich macht und dabei Menschen wie Institutionen systematisch diffamiert.“ Ideologischer Feminismus und Antifeminismus seien „die beiden Seiten der gleichen Münze: These und Antithese eines Benachteiligungs-Diskurses, der unterstellt, dass es dem einen Geschlecht auf Kosten des anderen besser gehe – und damit in die Sackgasse führt.“[57]
Vorwurf rechten bzw. rechtsextremen Gedankengutes
Den Männerrechtlern wird vom Journalisten Thomas Gesterkamp vorgeworfen, „Geschlechterkampf von rechts“ zu betreiben.[58][59] In der taz machte Gesterkamp den Maskulismus als bevorzugtes Thema der seit 2009 amtierenden CDU-FDP-Regierung aus und stellte fest, die Männerbewegung in Deutschland präsentiere sich heterogen. Es gebe „geschlechterdialogisch orientierte Verbände“, die sich analog zum Deutschen Frauenrat aufstellten. Dies werde flankiert durch breite mediale Kritik am Gender Mainstreaming, etwa in FAZ, Spiegel, Focus und Stern und durch Aussagen feminismuskritischer Soziologen wie Gerhard Amendt und Klaus Hurrelmann. Ähnliche Beiträge fänden sich allerdings auch in der „rechtslastigen Jungen Freiheit“ und in rechtsextremen Blogs.[60] Walter Hollstein, der antifeministische Autor des Buches Was vom Manne übrig blieb (2008), widersprach dem in seiner Rezension zu Gesterkamps Expertise in der Welt und kritisierte, Gesterkamps Arbeit sei methodisch ungenügend sowie inhaltlich fragwürdig.[61]
Eine Analyse der Beiträge im Februar 2010 im Männerrechtsforum "Wieviel 'Gleichberechtigung' verträgt das Land" (wgvdl.com) soll nach dem Soziologen Andreas Kemper ergeben haben, dass in diesem Zeitraum alle rechtsextremen Einstellungsmuster, nämlich Nationalismus, Ethnozentrismus, Rassismus, Antisemitismus, Sozialdarwinismus, Verharmlosung des Nationalsozialismus, Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur, sowie Chauvinismus und Sexismus, in den Kommentaren bedient wurden.[62] Zu ähnlichen Ergebnissen kam der Soziologe Hinrich Rosenbrock, der die Internetpräsenz von Männerechtlern untersuchte, darunter in den Foren von Spiegel Online, FAZ und Die Welt. Er stellte fest, dass Männerrechtler das Internet zur Mobilisierung nutzen und dabei besonders aggressiv vorgehen, um Online-Debatten zum Thema Gleichstellung zu monopolisieren. Rosenbrock fand darüber hinaus eine "gefährliche Offenheit zum Rechtsextremismus" vor, die sich u.a. darin äußert, dass Männerechtler in ihren Blogs und Foren auf rechtsextreme Seiten verlinken und in rechtsextremen Medien publizieren oder sich von ihnen interviewen lassen. Insgesamt sei die Bewegung aber divers: "Einige vertreten rechtspopulistische, nationale und frauenfeindliche Einstellungen, manche sind homophob und äußern sich auch rassistisch. Ihnen gemein ist, dass sie den Feminismus als männerhassende Ideologie betrachten, die ganz Deutschland beherrscht."[63][64][65][66]
Arne Hoffmann teilte in dem Beitrag: „Warum ich nicht mehr blogge“ mit, dass wegen einer Zunahme rechten Gedankengutes in Teilen der Männerrechtsbewegung eine „seriöse Diskussion“ nicht mehr führbar sei:
„Wenn ich Blogs wie 'Politically Incorrect' wegen der dort geäußerten Mord- und Vernichtungsphantasien kritisiere, wirft mir vom Verfasser des Blogs 'Söhne von Perseus', einem Mitglied des Kernteams der Schweizer Interessensgemeinschaft Antifeminismus (IGAF), 'Hass auf alles Konservative' vor. Gelten Mordaufrufe mittlerweile als 'konservativ'? Ich habe der 'Jungen Freiheit' mehrere Interviews gegeben und für sie einen wertschätzenden Artikel über den Männerrechtler Michail Savvakis verfasst. Was für eine politische Haltung muss jemand haben, dass ihm selbst die 'Junge Freiheit' schon links erscheint? [...] Warum bekommen so viele Internet-Männerrechtler die Trennung zwischen konservativ und menschenverachtend, zwischen seriös und unseriös nicht mehr gebacken? Der vielgeschmähte Roland Koch bekommt das hin – Maskulisten sind überfordert.“[67]
Am gleichen Ort schränkte Hoffmann jedoch ein, dies sei innerhalb der gesamten Männerbewegung „eine klare Minderheit, die sich lediglich aufzupumpen versucht“, alles in allem nur etwa fünfzig Personen. Etliche Männerrechtler stünden dagegen politisch links, in der Mitte oder im konservativen Spektrum. Kritiker der Männerrechtsbewegung wie Gesterkamp und Kemper bezeichnete er im Gegenzug als „Fundamentalisten vom linken Rand der Geschlechterdebatte“.[67]
Siehe auch
Literatur
Primärliteratur
Deutsch
- Martin van Creveld: Das bevorzugte Geschlecht. Murmann Verlag 2003, ISBN 3-932425-52-9.
- Martin van Creveld: Frauen und Krieg. Murmann Verlag 2001, ISBN 3-932425-33-2.
- Warren Farrell: Mythos Männermacht. Zweitausendeins 1995, ISBN 3-86150-108-2. (englisch: The Myth of Male Power. Why Men Are The Disposable Sex.)
- Warren Farrell: Warum Männer so sind, wie sie sind. Goldmann 1989, ISBN 3-442-11700-3. (englisch: Why Men Are The Way They Are. The Male-Female Dynamic.)
- Paul-Hermann Gruner, Eckhard Kuhla: Befreiungsbewegung für Männer. Sachbuch Psychosozial 2009, ISBN 978-3-8379-2003-1.
- Walter Hollstein: Was vom Manne übrig blieb. Aufbau-Verlag 2008, ISBN 978-3-351-02659-2.
- Arne Hoffmann: Männerbeben: Das starke Geschlecht kehrt zurück. Verlag Lichtschlag, 2007, ISBN 978-3-939562-03-0.
- Arne Hoffmann: Sind Frauen bessere Menschen? Plädoyer für einen selbstbewussten Mann. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2001, ISBN 3-89602-382-9.
- Matthias Matussek: Die vaterlose Gesellschaft. Überfällige Anmerkungen zum Geschlechterkampf. Rowohlt 1998, ISBN 3-499-60597-X.
- Esther Vilar: Der dressierte Mann. Bertelsmann, 1971, ISBN 3-5700-8949-2. (englisch: The Manipulated Man.)
Englisch
- Ernest Belfort Bax: The Legal Subjection of Men. 1908
- E. Belfort Bax: The Fraud of Feminism. Grand Richards, London 1913. Digitalisat bei archive.org; Online-Text im Marxists Internet Archive.
- Ellis Cose: A Man's World: How Real Is Male Privilege - And How High Is Its Price? Harper Collins, New York, 1995, ISBN 0-06-017206-1.
- John Gordon: The Myth of the Monstrous Male and Other Feminist Fallacies. Playboy Press, New York, 1982, ISBN 0-87223-758-3.
- Christina Hoff Sommers: The War Against Boys: How Misguided Feminism Is Harming Our Young Men. 2000, ISBN 0-684-84956-9.
- Thomas B. James: Domestic Violence: The 12 Things You Aren't Supposed to Know. Aventine Press, 2003, ISBN 1-59330-122-7.
- Jack Kammer: Good Will Toward Men. St. Martin's Press, New York, 1994, ISBN 0-312-10471-5.
- Harvey Mansfield: Manliness. Yale Press 2006, ISBN 0-300-10664-5.
- Anne Moir, Bill Moir: Why Men Don't Iron: The Real Science of Gender Studies. Harper Collins, Hammersmith, London, 1998, ISBN 0-00-257035-1.
- Paul Nathanson, Katherine K. Young: Spreading Misandry: The Teaching of Contempt for Men in Popular Culture. McGill-Queen's University Press, Montreal, 2001, ISBN 0-7735-2272-7.
- David Thomas: Not Guilty: The Case in Defense of Men. William Morrow and Co., Inc., New York, 1993, ISBN 0-688-11024-X.
- Cathy Young: Ceasefire! Why Women And Men Must Join Forces To Achieve True Equality. 1999, ISBN 0-684-83442-1.
Sekundärliteratur
- Deutsch
- Thomas Gesterkamp: Geschlechterkampf von rechts - Wie Männerrechtler und Familienfundamentalisten sich gegen das Feindbild Feminismus radikalisieren. Herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung, WISO-Diskurs, Bonn 2010.
- Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung. Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung. Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2012, ISBN 978-3-86928-073-8.
- Ilse Lenz: Der neue Antifeminismus. Der Fall Kachelmann und das Bild vom männlichen Opfer. In: Blätter für Deutsche und Internationale Politik, 7/2011.
- Andreas Kemper: (R)echte Kerle. Zur Kumpanei der Männerrechtsbewegung Unrast-Verlag 2011, ISBN 978-3-89771-104-4.
- Markus Theunert: Männerpolitik: Was Jungen, Männer und Väter stark macht. VS Verlag 2012, ISBN 978-3-531-18419-7. (teilweise einsehbar bei Amazon)
- Robert Claus (Hrsg.): "Was ein rechter Mann ist ..." Männlichkeiten im Rechtsextremismus. Dietz Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-320-02241-9
- Englisch
- Eugene R. August: The New Men's Studies: A Selected and Annotated Interdisciplinary Bibliography. 2. Auflage. Libraries Unlimited, Englewood 1994, ISBN 1-56308-084-2. (Kommentare und Anmerkungen dabei aus der dezidierten Position, "Misandrie" und "Androphobie" nicht tolerieren zu wollen.)
- Kenneth Clatterbaugh: Counterattack: The Men's Rights Movement. In: Contemporary Perspectives on Masculinity: Men, Women, and Politics in Modern Society. 2. Ausgabe. Westview Press, Boulder 1997, S. 69–94, ISBN 978-0-8133-2700-6.
- Molly Dragiewicz: Equality with a vengeance: Men's rights groups, battered women, and antifeminist backlash. Northeastern University Press, Boston, Mass. 2011, ISBN 978-1-55553-738-8.
- Michael Flood: Backlash: angry men's movement. In: S. E. Rossi (Hrsg.): The Battle and Backlash Rage On: Why Feminism Cannot Be Obsolete. Xlibris, Philadelphia, PA 2004, ISBN 1-4134-5934-X, S. 261–78.
- Michael S. Kimmel: Men's rights movement. In: Michael Kimmel: Men and Masculinities: A social, cultural, and historical encyclopedia. ABC-CLIO, Santa Barbara, Calif. 2004, ISBN 1-57607-774-8, S. 531 ff.
- Sarah Maddison: Private Men, Public Anger: The Men's Rights Movement in Australia. In: Journal of Interdisciplinary Gender Studies. 4. Jahrgang, Nr. 2, 1999, S. 39–52.
- Robert Menzies: Virtual Backlash: Representations of Men's 'Rights' and Feminist 'Wrongs' in Cyberspace. In: Susan B. Boyd, Dorothy E. Chunn, Hester Lessard (Hrsg.): Reaction and resistance: feminism, law, and social change. University of British Columbia Press, Vancouver 2007, ISBN 978-0-7748-1411-9, S. 65 ff.
- Michael Messner: Politics of masculinities: men in movements. Sage Publications, Thousand Oaks, Calif. 1997, ISBN 0-8039-5576-6, S. 41–44.
- Michael Messner: The Limits of "The Male Sex Role": An Analysis of the Men's Liberation and Men's Rights Movements' Discourse. In: Gender & Society. 12. Jahrgang, Nr. 3, 1998, S. 255–276, doi:10.1177/0891243298012003002.
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- Misogyny: The Sites.
- Arthur Goldwag: Leader's Suicide Brings Attention to Men's Rights Movement.
- Mark Potok, Evelyn Schlatter: Men's Rights Movement Spreads False Claims about Women.
- Mark Potok: Georgia Arrests Exemplify Violence of Radical Right.
Weblinks
- Bundesforum Männer (Zusammenschluss von 22 Verbänden, z.B.: "Bundesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit", "Männer gegen Männergewalt")
- maenner.ch (Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen)
- MANNdat (antifeministische deutsche Männerrechtsorganisation)
- Agens e.V. (antifeministische deutsche Männerrechtsorganisation)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p Michael A. Messner: The Limits of the „Male Sex Role“: An Analysis of the Men's Liberation and Men's Rights Movement's Discourse. In: Gender & Society. 12. Jahrgang, Nr. 3, 1998, S. 255–276, doi:10.1177/0891243298012003002.
- ↑ a b c d e f g h i j Sarah Maddison: Private Men, Public Anger: The Men's Rights Movement in Australia. In: Journal of Interdisciplinary Gender Studies. 4. Jahrgang, Nr. 2, 1999, S. 39–52.
- ↑ a b Melissa Blais, Francis Dupuis-Déri: Masculinism and the Antifeminist Countermovement. In: Social Movement Studies, Vol. 11, No. 1, 21–39, Januar 2012, S. 21-39, hier: 22. download. Francis Dupuis-Déri ist Profesor für Politische Wissenschaften an Université du Québec à Montréal (UQAM), an der Melissa Blais promovierte.
- ↑ Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung. Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung. Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2012, ISBN 978-3-86928-073-8, S. 26. Unter den Begriff "antifeministische Männerrechtsbewegung" werden untersucht: Manndat, wgvdl, Agens, FemokratieBlog, Söhne des Perseus, IGAF, wikimannia u.a..; vorgestellt werden die Schlüsselfiguren: Arne Hoffmann, Monika Ebeling, Prof. Dr. Gerhard Amendt, Eckhard Kuhla, Eugen Maus, Christine Hamprecht, manifold, Detlef Bräunig, Michail Savvakis.
- ↑ Judith Lowder Newton: From Panthers to Promise Keepers: rethinking the men's movement. Rowman & Littlefield, Lanham 2005, S. 190, 196, ISBN 0-8476-9129-2.
- ↑ a b Peter Herrmann (Hrsg.): Citizenship Revisited: threats or Opportunities of Shifting Boundaries. Nova Science Publishers, New York 2004, S. 61–62, ISBN 978-1-59033-900-8.
- ↑ Michael Flood: Men's Collective Struggles for Gender Justice: The Case of Antiviolence Activism. In: Michael S Kimmel, Jeff Hearn und Raewyn Connell: Handbook of Studies on Men and Masculinities. SAGE Publications, Thousand Oaks 2005, ISBN 978-0-7619-2369-5, S. 459.
- ↑ a b Rhys H. Williams: Constructing the Public Good: Social Movements and Cultural Resources. In: Social Problems. 42. Jahrgang, Nr. 1, 1995, S. 124–144, doi:10.1177/089124387001003003.
- ↑ a b c d e f g Kenneth Clatterbaugh: Men's rights. In: Michael Flood, Judith Kegan Gardiner, Bob Pease und Keith Pringle (Hrsg.): International Encyclopedia of Men and Masculinities. Routledge, London/New York 2007, S. 430–433, ISBN 978-0-415-33343-6.
- ↑ a b c Charlotte Cahill: Men's movement“. In: Roger Chapman (Hrsg.): Culture Wars: An Encyclopedia of Issues, Viewpoints, and Voices. M.E. Sharpe, Armonk 2010, S. 354–356, ISBN 1-84972-713-9.
- ↑ Michael S. Kimmel: Men's Responses to Feminism at the Turn of the Century. In: Gender & Society. 1. Jahrgang, Nr. 3, 1987, S. 261–283, doi:10.1177/089124387001003003.
- ↑ a b c Michael Flood: Men's movements. In: Michael Flood, Judith Kegan Gardiner, Bob Pease und Keith Pringle (Hrsg.): International Encyclopedia of Men and Masculinities. Routledge, London/New York 2007, S. 418–422, ISBN 978-0-415-33343-6.
- ↑ Christopher P. Mason: Crossing Into Manhood: A Men's Studies Curriculum. Cambria Press, Youngstown 2006, ISBN 978-1-934043-30-1, S. 16.
- ↑ a b Stephanie B. Goldberg: Make Room for Daddy. In: American Bar Association Journal. 83. Jahrgang, Nr. 2, Februar 1995, S. 48–52. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Goldberg“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Michael S. Kimmel: Manhood in America: A Cultural History. 2. Ausgabe. Oxford University Press, New York 2006, ISBN 978-0-19-518113-5, S. 302.
- ↑ a b c Fidelma Ashe: The New Politics of Masculinity: Men, Power and Resistance. Routledge, London/New York 2007, ISBN 978-0-415-30275-3, S. 56–58.
- ↑ Melissa Blais, Francis Dupuis-Déri: Masculinism and the Antifeminist Countermovement. In: Social Movement Studies, Vol. 11, No. 1, 21–39, Januar 2012, S. 21-39, hier: 26.
- ↑ Anna Gavanas: Fatherhood Politics in the United States: Masculinity, Sexuality, Race and Marriage. University of Illinois Press, Urbana 2004, ISBN 978-0-252-02884-7, S. 11.
- ↑ a b Carl Bertoia und Janice Drakich: The Fathers' Rights Movement: Contradictions in Rhetoric and Practice. In: Journal of Family Issues. 14. Jahrgang, Nr. 4, 1993, S. 592–615, doi:10.1177/019251393014004007.
- ↑ a b Jocelyn Elise Crowley: Organizational Responses to the Fatherhood Crisis: The Case of the Fathers' Rights Groups in the United States. In: Marriage & Family Review. 39. Jahrgang, Nr. 1-2, 2006, S. 328–350, doi:10.1300/J002v39n01_06.
- ↑ Jocelyn Elise Crowley: Conflicted Membership: Women in Fathers' Rights Groups. In: Sociological Inquiry. 79. Jahrgang, Nr. 3, 2009, S. 328–350, doi:10.1111/j.1475-682X.2009.00293.x.
- ↑ Anna Gavanas: Fathers' Rights. In: Michael S. Kimmel und Amy Aronson: Men and Masculinities: A Social, Cultural, and Historical Encyclopedia. ABC-CLIO, Santa Barbara 2004, ISBN 978-1-57607-774-0, S. 289.
- ↑ Michael A. Messner: "Changing Men" and Feminist Politics in the United States. In: Theory & Society. 22. Jahrgang, Nr. 5, 1993, S. 723–737, doi:10.1007/BF00993545.
- ↑ a b Molly Dragiewicz: Equality with a vengeance: Men's rights groups, battered women, and antifeminist backlash. Northeastern University Press, Boston 2011, S. 13, 84–85, ISBN 978-1-55553-738-8.
- ↑ John Fox: How Men's Movement Participants View Each Other. In: The Journal of Men's Studies. 12. Jahrgang, Nr. 2, 2004, S. 103–118, doi:10.3149/jms.1202.103.
- ↑ Melissa Blais, Francis Dupuis-Déri: Masculinism and the Antifeminist Countermovement. In: Social Movement Studies, Vol. 11, No. 1, 21–39, Januar 2012, S. 21-39, hier: 27.
- ↑ Jack S. Kahn: Introduction to Masculinities. Wiley-Blackwell, Malden 2009, S. 202, ISBN 978-1-4051-8179-2.
- ↑ Robert Menzies: Virtual Backlash: Representations of Men's 'Rights' and Feminist 'Wrongs' in Cyberspace. In: Susan B. Boyd, Dorothy E. Chunn und Hester Lessard (Hrsg.): Reaction and resistance: feminism, law, and social change. University of British Columbia Press, Vancouver 2007, ISBN 978-0-7748-1411-9, S. 65 ff.
- ↑ Kenneth Clatterbaugh: Literature of the U.S. Men's Movement. In: Signs. 25. Jahrgang, Nr. 3, 2000, S. 883–894.
- ↑ a b Donileen R. Loseke, Richard J. Gelles und Mary M. Cavanaugh: Current controversies on family violence. 2. Ausgabe. SAGE Publications, Newbury Park, Calif. 2005, ISBN 978-0-7619-2106-6, S. 92.
- ↑ Cathy Young: Double Standard: The Bias Against Male Victims of Sexual Abuse. reason.com, 4. Juni 2002.
- ↑ Calinda N. Lee: Fathers' rights. In: Bret E. Carroll: American Masculinities: A Historical Encyclopedia. SAGE Publications, Thousand Oaks 2003, ISBN 978-0-7619-2540-8, S. 166–68.
- ↑ Cathy Young: Complexities cloud marital rape case; William Hetherington has spent nine years in a Michigan prison, but proclaims his innocence. In: Insight on the News, 4. August 1994.
- ↑ Lynne Segal: Straight sex: rethinking the politics of pleasure. University of California Press, Berkeley 1994, ISBN 978-0-520-20001-2, S. 276.
- ↑ Gwyneth I. Rhys H. Williams: “All We Want Is Equality“: Rhetorical Framing of the Fathers' Rights Movement. In: Joel Best (Hrsg.): Images of Issues: Typifying Contemporary Social Problems. De Gruyter, New York 1995, S. 191–212, ISBN 978-0-202-30538-7.
- ↑ Melissa Blais, Francis Dupuis-Déri: Masculinism and the Antifeminist Countermovement. In: Social Movement Studies, Vol. 11, No. 1, 21–39, Januar 2012, S. 21-39, hier: 23.
- ↑ Some retailers withdraw 'Boys Are Stupid' merchandise, The Augusta Chronicle, 30. Januar 2004
- ↑ "Insgesamt ist die Bewegung wohl erheblich kleiner als sie sich nach außen darstellt, wo sie vorgibt, für «die Männer» oder «das Volk» zu sprechen. Belastbare Zahlenwerte gibt es nicht, aber wenn man bedenkt, dass z.B. es auf wgvdl.com lediglich 246 registrierte User gibt und die «Likes» auf Facebook für die verschiedenen Gruppen unter 100 Accounts liegen, kann doch davon ausgegangen werden, dass sich die Bewegung wahrscheinlich auf deutlich unter 1000 Aktive beläuft. Anhand der kollektiven Identität, der öffentlichen Präsenz, der Struktur und der Größe, kann davon ausgegangen werden, dass kollektives Handeln nur eingeschränkt vorhanden ist." In: Hinrich Rosenbrock: Die Antifeministische Männerrechtsbewegung. S. 40
- ↑ Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung, 2012, S. 62 ff.
- ↑ Der Anlass für die Gründung im Januar 2009 wird in WikiMANNia die Löschung des Artikels Maskulismus in Wikipedia angegeben.
- ↑ Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung. 2012. S. 104
- ↑ Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerrechtsbewegung. Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung. Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2012, ISBN 978-3-86928-073-8, S. 26. Unter den Begriff „antifeministische Männerrechtsbewegung“ werden untersucht: MaNNdat, wgvdl, Agens, FemokratieBlog, Söhne des Perseus, IGAF, wikimannia u.a..; vorgestellt werden die Schlüsselfiguren: Arne Hoffmann, Monika Ebeling, Prof. Dr. Gerhard Amendt, Eckhard Kuhla, Eugen Maus, Christine Hamprecht, manifold, Detlef Bräunig, Michail Savvakis.
- ↑ Michael Klonovsky: Zeitgeist – Das privilegierte Geschlecht. In FOCUS Nr. 15 (2003)
- ↑ Junge Freiheit: Freiheit statt Feminismus! Beiträge von Michael Paulwitz und Ellen Kositza; Interview mit Eugen Maus von der Männerrechtsinitiative MANNdat. Ausgabe 7/2008, S. 1, 3 und 10
- ↑ Thomas Gesterkamp: Geschlechterkampf von rechts. 2010, S. 11
- ↑ Thomas Gesterkamp: Geschlechterkampf von rechts. S. 6ff.
- ↑ Thomas Gesterkamp: Geschlechterkampf von rechts. S. 13f.
- ↑ Hinrich Rosenbrock: Antifeministische Männerrechtsbewegung. S. 76f.
- ↑ Thomas Gesterkamp: Geschlechterkampf von rechts. 2010, S. 5ff: "Männerrechtler begnügen sich häufig mit schlichten Welterklärungen. Sie stellen zerrbildhaftige Behauptungen auf, die mit der Realität wenig gemein haben – und schon gar nicht einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten. Es folgen zwei Beispiele. „Schlechtere Bezahlung von Frauen ist keine Diskriminierung“ Im europäischen Vergleich ist die Lohndifferenz der Geschlechter in Deutschland besonders hoch: Frauen erhalten im Durchschnitt rund 23 Prozent weniger. Das Ziel, für mehr Entgeltgleichheit zu sorgen, wird von den Antifeministen angezweifelt und delegitimiert. Nach ihrer Auffassung verdienen Männer zu Recht mehr, weil sie anstrengendere Berufe ausüben und durchgehende Erwerbsbiografien vorweisen können. Frauen hätten nur deshalb berufliche Nachteile, weil sie sich aus freien Stücken gegen den üblichen Karriereweg entschieden hätten; Frauenförderprogramme oder Quoten seien daher unnötig. Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung – Männer als Familienernährer, Frauen als nicht entlohnte Sorgearbeiterinnen und/oder „Hinzuverdienerinnen“ – wird einfach vorausgesetzt, die Stabilisierung dieser Paarkonstellation durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen (Steuer- und Versicherungssystem, fehlende Kinderbetreuung nicht kritisiert".
- ↑ Ilse Lenz: Der neue Antifeminismus. Der Fall Kachelmann und das Bild vom männlichen Opfer. In: Blätter für Deutsche und Internationale Politik, 7/2011, S. 53f. online abrufbar.
- ↑ Hinrich Rosenbrock: Die antifeministische Männerbewegung. Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2012, ISBN 978-3-86928-073-8, S. 79/80
- ↑ Thomas Gesterkamp: Online gegen die »lila Pudel« - Männerrechtler gegen Feminismus, in: Robert Claus (Hrsg.): "Was ein rechter Mann ist ...". Männlichkeiten im Rechtsextremismus, Dietz Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-320-02241-9 , S. 221ff.
- ↑ Rolf Pohl: Männer – das benachteiligte Geschlecht? Weiblichkeitsabwehr und Antifeminismus im Diskurs über die Krise der Männlichkeit. In: Mechthild Bereswill und Anke Neuber (Hrsg.): In der Krise? Männlichkeiten im 21. Jahrhundert. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2010, S. 5, 9, 12, 21.
- ↑ Michael Flood: Backlash: angry men's movement. In: Rossi, S. E. (ed). The Battle and Backlash Rage On: Why Feminism Cannot Be Obsolete. Xlibris, Philadelphia 2004, ISBN 978-1-4134-5934-0, S. 261–78.
- ↑ Michael Messner: Politics of masculinities: men in movements. Sage Publications, Thousand Oaks 1997, ISBN 978-0-8039-5576-9, S. 41–44.
- ↑ männer.ch: Vorstand
- ↑ Markus Theunert: Im Geschlechterkampf führen Ideologien in die Sackgasse. In: Neue Zürcher Zeitung, 19. Juni 2011
- ↑ Thomas Gesterkamp: Geschlechterkampf von rechts: Wie Männerrechtler und Familienfundamentalisten sich gegen das Feindbild Feminismus radikalisieren., Mai 2010, Expertise im Auftrag der SPD nahestehenden Friedrich-Ebert-Stiftung
- ↑ Johanna Kutsche: Geschlechterkampf: Die Rhetorik der rechten Männer. In: Die Zeit, 12. Mai 2010.
- ↑ Thomas Gesterkamp: Die Männer-Rechte, taz, 7. März 2010
- ↑ Walter Hollstein: Sind Männerrechtler „rechts“? In: Die Welt vom 11. Mai 2010
- ↑ Andreas Kemper: (R)echte Kerle. Zur Kumpanei der MännerRECHTSbewegung. Unrast Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-89771-104-4, S. 52–63.
- ↑ "'Gefährliche Offenheit zum Rechtsextremismus'". In: Die Zeit, 7. März 2012. Abgerufen am 29. Mai 2012.
- ↑ "Forscher über Männerrechte: 'Sie arbeiten gegen Männer'". In: die tageszeitung, 19. Januar 2012. Abgerufen am 29. Mai 2012.
- ↑ "Der neue Antifeminismus". In: Bayerischer Rundfunk, 8. Februar 2012. Abgerufen am 29. Mai 2012.
- ↑ "Männerechtler im Netz". In: DRadio Wissen, 6. März 2012. Abgerufen am 29. Mai 2012.
- ↑ a b Warum ich nicht mehr blogge. Arne Hoffmann in seinem Blog, 21. August 2011.