Paris Saint-Germain
Paris SG
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Basisdaten | |||
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Name | Paris Saint-Germain Football Club | ||
Gründung | 1970 | ||
Präsident | Nasser Al-Khelaïfi Jean-Claude Blanc | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Carlo Ancelotti | ||
Spielstätte | Parc des Princes | ||
Plätze | 49.500 | ||
Liga | Ligue 1 | ||
2011/12 | 2. Rang | ||
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Der Paris Saint-Germain Football Club, kurz PSG, ist ein Fußballverein aus der französischen Hauptstadt Paris, der bisher bei den Männern national zwei Meistertitel gewann und achtmal Pokalsieger wurde.
Geschichte
Der Verein wurde am 12. August 1970 auf Grund einer Initiative von Pariser Persönlichkeiten offiziell gegründet[1] und ist aus dem Vorstadtclub Stade Saint-Germain aus Saint-Germain-en-Laye hervorgegangen.[2] Dieser spielte zur damaligen Zeit in der Nationale (damalige Zweite Liga). PSG gelang sogar der sofortige Aufstieg in die oberste Spielklasse, die Division 1 (kurz D1), die seit 2002 als Ligue 1 (kurz L1) bezeichnet wird. 1972 allerdings musste die Ligamannschaft zum ebenfalls erst wenige Jahre zuvor neu gegründeten Paris FC wechseln, um eine Auflage des Fußballverbands FFF zu erfüllen, wonach Profivereine auch einen Unterbau aus Amateur- und Jugendmannschaften haben mussten. PSG wurde wieder zu Stade Saint-Germain, der sich 1973 aber in Paris Saint-Germain FC zurückbenannte.[3]
1973 stieg Daniel Hechter als Präsident und Mäzen bei Saint-Germain ein. Der Wiederaufstieg erfolgte denn auch bereits 1974, und seit diesem Zeitpunkt spielt PSG in der ersten französischen Liga. Damit ist PSG 2011/12 von den aktuellen Erstligisten der Klub, der der höchsten Klasse die längste Zeit ununterbrochen angehört. Mit dem Aufstieg dieses neuen Vereins ging der Abstieg zweier Pariser Traditionsvereine einher: von Racing und Red Star Paris.
PSG trägt seine Heimspiele im Prinzenparkstadion (Parc des Princes) aus. Die Vereinsfarben sind blau-rot. Seit Übernahme der Aktienmehrheit durch eine Investorengruppe aus Katar im Frühjahr 2011, die in die spielerische Verstärkung PSGs (Transfers) einen zweistelligen Millionenbetrag investiert hat, ist Benoît Rousseau Vereinspräsident; die Ligamannschaft wurde bis zum Jahreswechsel 2011/12 von Antoine Kombouaré trainiert, der seit Juli 2009 im Amt war. Sein Nachfolger wurde Carlo Ancelotti. Leonardo, der in der Saison 1996/97 als Spieler für die Pariser aktiv war, übernahm im Sommer 2011 den neu geschaffenen Posten des „Super-Managers“ (eine Art Sportdirektor nach englischem Vorbild). (Stand: Silvester 2011)
Kader der Saison 2012/13
Stand: 16. Juli 2012
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Erfolge
- Europapokal der Pokalsieger: 1996 (und Finalist 1997)
- Französischer Meister: 1986, 1994
- Französischer Pokalsieger: 1982, 1983, 1993, 1995, 1998, 2004, 2006, 2010 (und Finalist 1985, 2003, 2008, 2011)
- Französischer Ligapokalsieger: 1995, 1998, 2008 (und Finalist 2000)
- Französischer Supercupsieger: 1995, 1998 (und Finalist 2004, 2006)
- UI-Cupsieger: 2001
Für den Verein wesentliche ehemalige Spieler und Trainer
Spieler
Trainerhistorie
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Fangruppen

Wie bei anderen Klubs auch, gibt es bei PSG eine Reihe von Fangruppen, darunter auch einige Ultra- und Hooligangruppierungen. Zu den bekanntesten und größten zählt Kop K, die bei Heimspielen vom gleichnamigen Stadionblock aus ihre Mannschaft unterstützt.
Am Abend des 23. November 2006 kam es im Anschluss an das UEFA-Pokal-Spiel gegen Hapoel Tel Aviv zu einem schweren Zwischenfall. Nach der 2:4-Niederlage ihres Vereins verfolgten bis zu 150 gewaltbereite Hooligans einen Tel-Aviv-Fan mit einer israelischen Flagge. Daraufhin kam diesem ein in zivil gekleideter, schwarzer Polizist zu Hilfe, der mit dem Israeli in die oberste Etage eines Restaurants flüchtete und dort massiv rassistisch beleidigt, bedroht und geschlagen wurde. Als sich der Einsatz von Tränengas als zwecklos erwies, griff der Beamte, der sich mehrfach als solcher ausgewiesen hatte, zur Waffe und erschoss dabei ein Mitglied der rechtsextremistischen Fangruppe „Boulogne Boys“. Ein weiterer PSG-Anhänger wurde schwer verletzt, fünf wurden kurz danach verhaftet.
Einen Tag später kam es zu einer Demonstration vor dem Parc des Princes, bei der die sofortige Auflösung des Klubs, dessen Fans schon des Öfteren durch extrem gewaltbereites Auftreten aufgefallen waren, gefordert wurde.
Am 29. März 2008 präsentierten die „Boulogne Boys“ beim Ligapokalendspiel gegen den RC Lens ein Spruchband mit der Aufschrift „Pädophile, Arbeitslose und Inzest-Gezeugte, willkommen bei den Nordfranzosen“. Daraufhin wurde die Gruppe vom Innenministerium verboten und PSG vom Ligapokal 2008/09 ausgeschlossen. Gegen diesen Ausschluss hat sich der Verein allerdings erfolgreich juristisch gewehrt. In der Saison 2009/10 kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen zwei Fangruppen von PSG, die einerseits auf der tribune Boulogne, andererseits auf der tribune Auteuil im Stadion beheimatet sind und sich zumindest mehrheitlich auch von ihren Wohnorten und ihrer sozialen Zugehörigkeit unterscheiden: Erstere sind eher Bewohner der Stadt Paris und der wohlhabenderen westlichen Vorstädte, Letztere werden eher der nördlichen und östlichen Banlieue zugerechnet. Bei diesen Auseinandersetzungen gab es erneut ein Todesopfer.[4]
Frauenfußball
Paris Saint-Germain verfügt auch über eine Frauenfußballsparte, die im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts meist in der Spitzengruppe der Division 1 Féminin mitspielte und 2010 zum ersten Mal einen nationalen Titel gewann, nämlich den Landespokal – womit die Frauen dem Verein ein Double bescherten, da wenige Wochen zuvor auch die Männerelf französischer Pokalsieger geworden war.
Literatur
- Thierry Berthou/Collectif: Dictionnaire historique des clubs de football français. Pages de Foot, Créteil 1999 – Band 1 (A-Mo) ISBN 2-913146-01-5, Band 2 (Mu-W) ISBN 2-913146-02-3
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Beim französischen Fußballverband FFF ist der Klub bereits seit 30. Mai 1970 unter seinem heutigen Namen angemeldet.
- ↑ Dessen Gründungsdatum, der 21. Juni 1904, wird in Frankreich gelegentlich als das eigentliche Gründungsdatum von PSG genommen, so von Berthou (siehe Literatur).
- ↑ Deshalb taucht vereinzelt auch 1973 als PSG-Gründungsjahr auf. Zu diesem Thema siehe neuerdings auch France Football vom 2. Februar 2010, S. 27, in der Titelgeschichte „PSG – 40 bougies, 40 éclats“.
- ↑ Details zu diesen Auseinandersetzungen in France Football vom 23. März 2010, S. 32–35