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Lasistan

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Lasistan, Küstenlandschaft am Südostende des Schwarzen Meers,

zum größern Teil zum türkischen Wilajet Trapezunt, zum kleinern (seit 1878) zum russischen Gouvernement Kars gehörig, ist im allgemeinen nur längs der Küste in ihren Hauptortschaften bekannt. Die Flüsse sind ausnahmslos kurze Küstenflüsse. Der Kamm der Küstenkette ist 15-20 km vom Meer entfernt. Die Küste selbst, durch Reichtum an Nußbäumen, Kern- und Steinobst ausgezeichnet, erscheint als Heimat des Obstes, namentlich der Kirschen und Birnen. Die Einwohner, deren man etwa 68,000 männlichen Geschlechts zählt, sind die Lasen (Lazen), die ihre Verwandtschaft mit den dem Kaukasus zunächst wohnenden Völkerschaften weniger durch ihre Körper- und Gesichtsbildung als vielmehr durch ihre Sprache (Lasisch), durch die Roheit ihrer Sitten und mohammedanischen Fanatismus verraten. Wegen ihres leidenschaftlichen und räuberischen Charakters sind sie bei den Türken und Georgiern verschrieen.

Die Römer nannten den Küstenstrich Lazica und stritten sich mit den neupersischen Königen um den Besitz des als Vormauer gegen den Kaukasus wichtigen Landes; doch knüpfte die christliche Religion, welche im Anfang des 6. Jh. Eingang gefunden, die Lasen von selbst mehr an Byzanz. Später teilte L. meist die Schicksale Georgiens. Im Frieden von San Stefano (3. März 1878) von der Türkei an Russland abgetreten, wurde Lasistan im Mai gegen den Willen der Bevölkerung in Besitz genommen.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890