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Olimpie

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Salle Montansier, Theater der Uraufführung
Olimpie – signiertes Autograph der Ouvertüre
Werkdaten
Titel: Olimpie
Form: Tragédie lyrique en trois actes
Originalsprache: französisch und deutsch
Musik: Gaspare Spontini
Libretto: Armand-Michel Dieulafoy und Charles Brifaut
Uraufführung: 22. Dezember 1819
Ort der Uraufführung: Paris und Berlin
Spieldauer: ca. 3 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Ephesus, kurz nach dem Tod Alexanders des Großen
Personen
  • Olimpie, Tochter Alexanders des Großen – (Sopran) – Louise-Marie-Augustine Albert
  • Statira, Witwe Alexanders des Großen – (Sopran) – Alexandre-Caroline Chevalier Branchu
  • Cassandre, Sohn des Königs von Mazedonien – (Tenor) – Louis Nourrit
  • Antigone, Feldherr des Alexander – (Bass) – Henri Étienne Dérivis
  • Hermas, Vertrauter des Antigone – Bass – Beltrame Pouilley
  • Hiérofante, Hoher Priester – Bass

Olimpie (auch: Olympie) ist eine Oper in drei Akten von Gaspare Spontini. Das französische Libretto von Armand-Michel und Charles Dieulafoy Brifaut basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Voltaire (1761). Olimpie wurde am 22. Dezember 1819 an der Pariser Oper in der Salle Montansier uraufgeführt, die Olympia in Berlin am 14. Mai 1821 im Königlichen Opernhaus Berlin.

Das Werk und seine Rezeptionsgeschichte

Die Pariser Premiere der Olimpie war ein Fehlschlag, da das Publikum das Libretto als nicht zeitgemäß empfand. Spontini überarbeitet sein Werk dann für die Aufführungen in Berlin gemeinsam mit E. T. A. Hoffmann, der für diesen Anlass eine deutsche Übersetzung des Librettos schuf. Diese Fassung wurde am Königlichen Opernhaus unter den Linden am 14. Mai 1821 erfolgreich uraufgeführt. Spontini fordert für die Olimpie ein sehr großes Orchester (erstmals wurde hier die Ophikleide eingesetzt) und auch sonstige spektakuläre Effekte. Im Finale der Berliner Version erschien Cassandre reitend auf einem echten Elefanten. Wie schon Fernand Cortez nimmt das Werk die spätere französische Grand opéra vorweg.

Handlung

Erster Akt

Antigone (Antigonus), König von Griechenland, und Cassandre, König von Makedonien, sind in den Mord an Alexander dem Großen verwickelt. Sie waren Gegner im Krieg, sind jedoch inzwischen bereit, Frieden untereinander zu schließen. Allerdings stellt die Sklavin Aménais ein neues Hindernis für den Frieden dar, denn beide Könige begehren sie zur Frau. Aménais ist aber die unerkannte Tochter Alexanders des Großen, Olimpie. Statira, Alexander Witwe und Olimpies Mutter, lebt gleichfalls unter einem anderen Namen als Priesterin Arzane. Statira will die geplante Ehe zwischen "Aménais" und Cassandre verhindern und beschuldigt letzteren des Mordes an Alexander.

Zweiter Akt

Statira und Olimpie geben einander und gegenüber Cassandre ihre wahre Identität preis. Olimpie verteidigt Cassandre gegen die Vorwürfe Statiras und behauptet, dass er ihr Leben gerettet habe. Statira ist davon nicht zu überzeugen und sinnt auf Rache mit Hilfe von Antigonus und seiner Kampfgenossen.

Dritter Akt

Olimpie wird zwischen ihrer Liebe zu Cassandre und der Tochterpflicht ihrer Mutter gegenüber zerrissen. Die Truppen von Cassandre und Antigone greifen einander an und Antigone wird niedergestreckt. Kurz vor seinem Tod gesteht er aber, dass er selbst am Tod Alexanders verantwortlich war und Cassandre unschuldig sei. Nun ist für Cassandre und Olimpie der Weg zur Ehe geebnet.

Literatur

  • Charles Bouvet: Spontini. Paris 1930
  • Hans Engel: Wagner und Spontini. In: Archiv für Musik-Wissenschaft. Band 12. 1955
  • Dennis Albert Libby: Gaspare Spontini and His French and German Operas. Dissertation Princeton 1969
  • Paolo Fragepane: Spontini. 1954, Neuausgabe: Florenz 1983

Gesamtaufnahme