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Carl Schilling (Nautiker)

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Carl David Schilling (* 13. September 1857 in Triest; † 20. Juni 1932 in Bremen) war ein deutscher Pädagoge, Mathematiker und Nautiker.

Biografie

Schilling war der Sohn eines Kaufmanns aus Triest, der ab 1865 in Berlin lebte. Er absolvierte ein Gymnasium in Berlin und studierte seit 1875 Mathematik und Physik an der Universität Göttingen und in Berlin. 1878[1] wurde er Ehrenmitglied der Burschenschaft Holzminda in Göttingen. 1880 wurde er in Göttingen bei Hermann Amandus Schwarz zum Dr. rer. nat. promoviert[2]. 1882 ergänzte er seine Ausbildung zum Nautiker auf einem Segelschiff, das auch China ansteuerte.

Im Jahre 1890 rief er als Gründungsmitglied die Deutsche Mathematiker-Vereinigung ins Leben.

Er wurde dann Lehrer an der Seefahrtsschule Bremen. Von 1897 bis 1928 war er Direktor der Schule; Prof. Julius Preuß war sein Nachfolger. 1905 war er Mitgründer und bis 1923 Vorsitzender des Nautischen Vereins. Er war in einer Reihe von Organisationen aktiv und seit 1900 Geschäftsführer des neu gegründeten Deutschen Schulschiffvereins. Politisch wirkte er nach 1919 in der liberal-konservativen Deutschen Volkspartei (DVP) und er war stellvertretender Vorsitzender der Partei in Bremen. Er wirkte beratend bei Gesetzen zur Seefahrt im Land und im Reich mit. Er gehörte dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 1924 in Bethel und 1927 in Königsberg an.[3]

Er war seit 1884 mit der Tochter Ida von Bernhard Riemann verheiratet. Sie hatten drei Töchter (Hedwig Schilling, Gertrud Schilling, Luise Schieber) und drei Söhne (Hans Schilling, Dr. jur. Bernd Schilling, Karl-Ernst Schilling).[4] Schilling liegt auf dem Riensberger Friedhof begraben.

Schriften (Auswahl)

  • Die Minimalflächen fünfter Klasse mit dem Stereoscop-Bild eines Modells derselben. Dissertation Universität Göttingen 1880.
  • Der Einfluß des Derivationswinkels bei Schiffs-Kollisionen. Bremen 1888. (zusammen mit Heinrich Wiegand)
  • Wilhelm Olbers: Sein Leben und seine Werke. Zweiter Band: Briefwechsel zwischen Olbers und Gauss, Julius Springer, Berlin 1900. (als Herausgeber)
  • Der Kompaß an Bord eiserner Schiffe. Leipzig 1904.
  • Der mathematische Unterricht an deutschen Seefahrtschulen. 1912. (zusammen mit Heinrich Meldau)
  • Nautische Tafeln. 1923, 1929. (zusammen mit Heinrich Meldau, Otto Fulst)
  • Steuermannskunst. Leipzig 1909, Bremen 1924. (zusammen mit Heinrich Meldau, Otto Fulst, Arthur Breusing)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ernst Elsheimer (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927/28. Frankfurt am Main 1928, S. 448.
  2. Carl Schilling im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/name verwendet, Doktorvater nach Derbyshire Prime Obsession, S. 364
  3. Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Organe, Ämter, Verbände, Personen. Band 1: Überregionale Einrichtungen. Göttingen 2010, S. 51.
  4. Grabstein von Carl Schilling in Bremen-Riensberg