Flaggerschartenhütte
Flaggerschartenhütte | ||
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![]() Flaggerschartenhütte von Norden, vom Anstiegsweg zur Jakobsspitze, vorn der Winterraum | ||
Lage | Nordöstlich der Flaggerscharte am Flaggersee; Südtirol, Italien; Talort: Durnholz | |
Gebirgsgruppe | Sarntaler Alpen | |
Geographische Lage: | 46° 46′ 17,9″ N, 11° 29′ 15″ O | |
Höhenlage | 2481 m s.l.m. | |
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Besitzer | Autonome Provinz Bozen – Südtirol | |
Erbaut | 1913/1914 | |
Bautyp | Hütte | |
Übliche Öffnungszeiten | Anfang Juni bis Mitte Oktober | |
Beherbergung | 16 Betten, 24 Lager | |
Winterraum | 4 Lager | |
Hüttenverzeichnis | DAV |
Die Flaggerschartenhütte, ital. Rifugio Forcella Vallaga, oder Marburger Hütte (auch Marburg-Siegener Hütte) ist eine Schutzhütte im Ostkamm der Sarntaler Alpen nordöstlich der Flaggerscharte am Flaggersee und liegt so im Norden Südtirols.
Geschichte
1910 wurde der Bau der Hütte von den Sektionen Marburg und Siegerland des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins beschlossen. Die konkrete Ausführung sollte durch die Sektion Brixen unterstützt werden. 1913 wurde mit der Errichtung begonnen, 1914 wurde die Hütte vollendet. Ab 1. Juli 1914 wurde sie bewirtschaftet, zur für den 9. August geplanten Eröffnungsfeier kam es wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs jedoch nicht mehr. 1923 enteignete der Staat Italien die mittlerweile stark beschädigte Hütte und übergab sie der Sektion Brixen des Club Alpino Italiano (CAI). Diese musste die Hütte mehrfach wegen zu niedriger Besucherzahlen schließen. 1975 übernahm die Sektion Franzensfeste die Hütte und erweiterte sie um einen Zubau.[1]
Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging die Flaggerschartenhütte 1999 in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol über; mit Jahresende 2010 lief die Konzession zu deren Führung durch den CAI aus.[2][3] Die Verwaltung soll einer geplanten Führungskörperschaft übertragen werden, in der Südtirol, der CAI und der AVS beteiligt sind; bis zu deren Bildung wurden die Pachtverträge mit den Hüttenwirten zu den bisherigen Bedingungen verlängert.[4]
Anstiegsmöglichkeiten
Die Hütte ist sowohl von Westen, von der Sarntaler Seite, als auch von Osten, von Mittewald im Eisacktal, zu erreichen. Der kürzeste westseitige Anstieg führt vom Durnholzer See durch das Seebachtal und dauert etwa 2½ bis 3 Stunden. Der Anstieg von Osten ist deutlich länger, er führt durch das Flaggertal und nimmt gut 5 Stunden in Anspruch.
Tourenmöglichkeiten
Die meist begangenen Gipfeltouren von der Hütte sind folgende:
- Jakobsspitze (2741 m), knapp 1 Stunde
- Tagewaldhorn (2708 m), etwa 1½ Stunden
Folgende Übergänge zu anderen Hütten sind möglich:
- Penser-Joch-Haus (2215 m), 4 Stunden
- Klausner Hütte (1919 m), 4–5 Stunden
- Latzfonser-Kreuz-Hospiz (2302 m), 4–5 Stunden
- Radlseehütte (2434 m), 5–6 Stunden
Die Hütte ist Stützpunkt der sogenannten Sarntaler Hufeisentour, die in sechs bis sieben Tagen Ost- und Westkamm der Sarntaler Alpen durchquert.
Literatur und Karten
- Hanspaul Menara: Südtiroler Gipfelwanderungen. Athesia, Bozen 2001, ISBN 88-8266-013-3
- Freytag & Berndt-Verlag Wien, Wanderkarte 1:50.000, Blatt WKS 4, Sterzing – Brixen, ISBN 3-85084-794-2
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hanspaul Menara: Südtiroler Schutzhütten. 2. Auflage. Athesia, Bozen 1983, ISBN 88-7014-017-2, S. 142.
- ↑ Übergang der Schutzhütten: Basis für Führungskörperschaft gelegt. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Pressemitteilungen, 2. Oktober 2009, abgerufen am 30. Januar 2012.
- ↑ Schutzhütten. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung Vermögensverwaltung, abgerufen am 30. Januar 2012.
- ↑ LH Durnwalder trifft CAI-Hütten-Pächter: Führungs-Körperschaft angestrebt. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Pressemitteilungen, 26. April 2011, abgerufen am 30. Januar 2012.