Hildesheim
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Regierungsbezirk: | Hannover |
Landkreis: | Hildesheim |
Gemeindeart: | Große selbständige Stadt |
Fläche: | 92,96 km² |
Einwohner: | 103.738 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 1113 Einwohner/km² |
Höhe: | 78 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 31101-31141 (alte PLZ: 3200) |
Vorwahl: | 05121 |
Geografische Lage: | 52° 9' nördliche Breite
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KFZ-Kennzeichen: | HI
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Amtliche Gemeindekennzahl: | 03 2 54 021 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 1 31134 Hildesheim |
Website: | www.hildesheim.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Herr Dr. Ulrich Kumme (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU, |
Hildesheim liegt etwa 25 km südöstlich von Hannover, am Fluss Innerste, einem Zufluss der Leine. Hildesheim ist katholischer Bischofssitz (Bistum Hildesheim) und Universitätsstadt. Der einzigartige Hildesheimer Silberfund von 1868 ist offenbar ein Relikt der Varusschlacht aus dem Jahre 9 n. Chr.. Die historische Fachwerk-Altstadt von Hildesheim wurde am 22. März 1945 bei einem alliierten Bombenangriff fast vollständig zerstört.
Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Hildesheim besitzt zahlreiche nach 1945 wiederaufgebaute Kirchen, die oftmals im Kern bis in die romanische Zeit zurückgehen; zu nennen sind insbesondere: Dom St. Marien (romanisch, Fundamente z.T. vorromanisch), St. Michael (ottonisch, Anfang 11. Jh.), St. Godehard (hochromanisch, im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt, in den 60er Jahren des 20.Jh. Mauerwerkssanierungen), St. Andreas (romanisches Westwerk im Kircheninneren erhalten, gotische Markt- und Bürgerkirche) und St. Mauritius etwas außerhalb (romanische Stiftskirche, barockisiert; 1945 nicht zerstört; Kreuzgang). Auch die in Teilen mittelalterliche Kirche zum Heiligen Kreuz mit Kreuzgangbereich wurde nach 1945 wiederaufgebaut. Der Domschatz und die Michaeliskirche stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Dom
Der erste Dombau entstand im 9. Jahrhundert unter Bischof Altfried. Alle Nachfolgebauten erheben sich auf dessen Fundamenten. Nach der Kriegszerstörung wurde die Barockisierung des Doms aufgegeben und eine Wiedererrichtung in angenommenen "frühromanischen" Formen durchgeführt. Weltberühmt sind die Bronzegüsse aus der Zeit Bischof Bernwards (993-1022): Bernwardstür (mit Darstellungen aus der Heilsgeschichte) und Christussäule (mit Darstellungen der Taten Christi). Weitere Schätze sind der Heziloleuchter (roman. Leuchterkrone in der Vierung, "himmlisches Jerusalem") und der spätromanische Bronze-Taufbrunnen. Berühmt ist außerdem der "tausendjährige" Hildesheimer Rosenstock an der Domapsis, der den Feuersturm des Zweiten Weltkriegs überstanden hat.
Michaeliskirche
Die Michaeliskirche wurde von Bischof Bernward zu Beginn des 11. Jahrhunderts als seine Grabeskirche begonnen und unter Bischof Godehard fertiggestellt. Das vorromanische ("ottonische") Baukonzept verbindet den Gedanken der "Gottesstadt" mit einer geometrisch-quadratischen Raumgliederung. Im 12. Jahrhundert wurden bis auf 2 alle Langhaussäulen erneuert und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts schließlich der Westchor erweitert sowie die bemalte Langhausdecke (Stammbaum Christi) ausgeführt. Neben dieser Deckenmalerei als bedeutendes Ausstattungsstück blieb der nördliche Teil der spätromanischen Chorschranke erhalten. Nach zahlreichen Veränderungen im Lauf der Jahrhunderte wurde St. Michael nach der Kriegszerstörung in der ursprünglichen Gestalt wieder aufgebaut.
St. Godehard
St. Godehard wurde im 12. Jahrhundert nach der Heiligsprechung des Benediktinerabts und späteren Hildesheimer Bischofs Godehard (Gotthard) als benediktinische Klosterkirche im hochromanschen Stil erbaut und ist bis heute ohne wesentliche Veränderungen erhalten (Ausmalung und Ausstattung 19. Jh.). Teile des Klausurbereichs (Ostflügel mit Kapitelsaal, Südflügel mit spätmittelalterlichen gewölbten Kellerräumen) sind erhalten, jedoch wurden die südlichen Raumteile bei einer Umbaumaßnahme in der 2. Hälfte des 20. Jh. in der Substanz beeinträchtigt.
Historischer Marktplatz

Seit in den 1980er Jahren das berühmte, bis auf wenige Teile komplett verloren gegangene und nach Fotografien rekonstruierte Knochenhauer Amtshaus und mehrere Fassaden zerstörter Gebäude nachgebildet werden konnte, bietet der so genannte historische Marktplatz wieder ein ähnlich geschlossenes Bild, wie das einstige Hildesheimer Bürger- und Handelszentrum im Spätmitteltalter.
Museen
Durch kulturhistorische Ausstellungen ist gegen Ende des 20. Jhs. das Roemer- und Pelizaeus-Museum weltweit bekannt geworden. Es bewahrt eine ausgezeichnete alt-ägyptische Sammlung sowie bedeutende völkerkündliche und naturwissenschaftlische Objekte auf. Das Diözesanmuseum betreut neben anderen bedeutenden Werken kirchlicher Kunst, auch Teile des Domschatzes. Das Stadtgeschichtliche Museum im Knochenhaueramthaus ist eine Depondanz des Roemer- und Pelizaeus-Museums.
Bedeutenden Personen
Eine [noch zu erstellende] Namensliste führt zu Biographien hildesheimer Persönlichkeiten.
Literatur
Literatur zur Geschichte der Stadt
- Johannes Heinrich Gebauer, Geschichte der Stadt Hildesheim. 2 Bde., Hildesheim, Leipzig: Lax 1922, 1924.
- Herbert Reyer, Kleine Geschichte der Stadt Hildesheim.Hildesheim: Lax 1999, VIII, 131 Seiten.
Literatur zu Kirchen
- Michael Brandt, Der vergrabene Engel. Die Chorschranken der Hildesheimer Michaeliskirche. Funde und Befunde, Ausst. Kat. Hildesheim 1995.
- Karin Heise, Der Lettner des Hildesheimer Doms - Die Bildhauerkunst der Münsterschen Werkstätten 1535-1560, 2 Bände, Hildesheim 1998 (= Der Hildesheimer Dom - Studien und Quellen, Bd. 2,1 + 2,2).