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Die Scharnhorst war ein 1934/35 gebautes Passagierschiff des Norddeutschen Lloyd. Benannt wurde es nach Gerhard von Scharnhorst, einem preußischen General und Heeresreformer. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs befand es sich im japanischen Kure. Aufgrund des Krieges war es ihr nicht möglich, nach Deutschland zurückzukehren, weshalb sie in Japan verblieb und dort zum Geleitflugzeugträger Shin’yō umgebaut wurde.
Als Passagierschiff Scharnhorst
Speziell für den Einsatz im Ostasiendienst gab der NDL in den Jahren 1934/35 zwei neue Schiffe in Auftrag. Diese sollten jeweils mindestens
einen Rauminhalt von 18.000 BRT vorweisen und eine Mindestgeschwindigkeit von 21 Knoten gewährleisten. Mit den neuen Schiffen sollte es möglich werden, die Fahrzeit zwischen Bremen und Schanghai von bisher üblichen 50 Tagen auf 34 zu verkürzen. Das erste dieser Schiffe war die Scharnhorst, es folgte die Gneisenau. Zusätzlich übernahm der NDL das ursprünglich von der HAPAG bestellte Schiff Potsdam. Abweichend voneinander wurden bei den drei, ansonsten sehr ähnlich konzipierten Schiffen verschiedene Antriebs und Vorschiffskonzepte umgesetzt. Bereits fünfeinhalb Monate nach dem Stapellauf verließ die Scharnhorst Bremerhaven zu ihrer Jungfernfahrt nach Fernost.
Auf Kiel gelegt wurde der Neubau der Werft DeSchiMAG in Bremen. Der Stapellauf des Schiffes fand am 14. Dezember 1934 in Anwesenheit Adolf Hitlers statt. Das Schiff war mit einem für die damalige Zeit fortschrittlichen Maierform-Steven versehen, aber anders als sein SchwesterschiffGneisenau mit einer der ersten turboelektrischen Antriebsanlagen für größere Seeschiffe ausgerüstet. Die gesamten Einrichtungen des Schiffes entsprachen den Bedingungen der Tropenfahrt.
Als Flugzeugträger Shinyo
Bei Ausbruch des Pazifikkriegs wurde sie von der Kaiserlich Japanischen Marine beschlagnahmt und sollte als Truppentransporter eingesetzt werden. Nach der Schlacht um Midway wurde jedoch beschlossen, sie zu einem Geleitflugzeugträger umzubauen. Dies wurde nach Beendigung der Umbauarbeiten der Chūyō ab September 1942 auf der Marinewerft Kure realisiert. Für den Umbau wurde Stahl des unvollendet in der Werft leigenden Schlachtschiffs Kii verwendet. Um die Stabilität des Schiffes zu verbessern, erhielt der Rumpf seitliche Wulstanbauten im Unterwasserschiff. Im Juli 1944 wurden zusätzliche [[Flugabwehrkanone]n vom Typ-96 25-mm-Kanone eingebaut, was deren Anzahl von 42 auf 50 erhöhte. Am 15. November 1943 wurde das umgebaute Schiff als Shinyo in Dienst gestellt.[1] Die Shinyo wurde am 17. November 1944 im gelben Meer vom amerikanischen U-BootUSS Spadefish versenkt.
Einzelnachweise
↑Stille, Mark: Imperial Japanese Navy Aircraft Carriers: 1921-1945, page 42. Osprey Books, 2006. ISBN 978-1-84603-009-3
Literatur
Stapellauf der "Scharnhorst". In: Werft*Reederei*Hafen. Vol. 16, Nr.1, Januar 1935, S.15–16.
Foerster, E.: Der Doppelschraubenschnelldampfer "Scharnhorst" des Norddeutschen Lloyd. In: Werft*Reederei*Hafen. Vol. 16, Nr.11, Juni 1935, S.167–181.
Ergänzte bezw. berichtigte Darstellung des Hauptspants der "Scharnhorst". In: Werft*Reederei*Hafen. Vol. 16, Nr.14, Juli 1935, S.238.
Anthony J. Watts, Japanese Warships of World Warr II, Ian Allan, London, 1966, S. 58/59