Zum Inhalt springen

Entzündung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. November 2005 um 15:50 Uhr durch Tsca.bot (Diskussion | Beiträge) (Bot: ergänze: hu). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Eine Entzündung (lateinisch-medizinisch Inflammatio[n]) ist eine charakteristische Antwort von biologischem Gewebe auf einen äußeren oder innerlich ausgelösten Reiz mit der Funktion, den Schädigungsreiz zu beseitigen oder zu reparieren.

Das Geschehen wird meist mit einer Kombination des betroffenen Organs mit der griechischen Endung -itis gekennzeichnet, z. B.:

  • Ausnahme:
    • Pneumonie = "Lungenentzündung", obwohl die Endung "-itis" fehlt

Die Entzündungsreaktion wird vom Bindegewebe, den Blutgefäßen und dem Immunsystem getragen.

Auslöser (Noxen)

Auslösende Reize können sein:


Ablauf lokaler Entzündungsreaktionen

  • Lokale Durchblutungsstörung:
    • Diese nur Minutenlange Phase wird auch "initiale Ischämie" genannt. Gemeint ist eine kurzzeitige lokale Durchblutungsstörung durch die Reaktion des Gefäßbindegewebes auf die Adrenalinausschüttung (arterieller Spasmus).
    • Danach folgt eine, vor allem lokale, Hyperämie die zum einen durch den vom vegetativen Nervensystem gelösten Arteriolenspasmus, zum andern von einer Konstriktion der Venolen ausgelöst wird. Letzte wird von diversen Mediatoren, z.B. Prostaglandine, Kinine, ausgelöst. Diese Abflussstörung wiederrum führt zur Thrombozytenaggregation, dem Sludge-Fänomen, Exsudation und anderen durch Blutstase ausgelösten Folgen.
  • Die Permeabilität der Gefäßwände wird durch Gefäßmediatoren, hier Histamin, Prostaglandin, Kinine, Serotonin, gesteigert.
  • Durch die erhöhte Permeabilität können nun Plasmaeiweiße in das betroffene Gebiet einströmen. Für die Entzündungsreaktion wichtig sind hierbei vor allem neutrophile, basophile und eosinophile Granolozyten, Makrophagen und Lymphozyten.

Die fünf Entzündungszeichen

  • Rötung (lateinisch rubor)
  • Schwellung (tumor)
  • Überwärmung (calor)
  • Schmerz (dolor)
  • eingeschränkte Funktion (functio laesa)

Diese fünf Zeichen sind nicht immer direkt erkennbar oder auch nur teilweise nachweisbar. Eine Magenschleimhautentzündung beispielsweise macht kaum Schmerzen, da die Magenschleimhaut wenig schmerzempfindlich ist.

Allgemeine unspezifische Entzündungszeichen

Neben den fünf direkten Entzündungszeichen am Ort der Entzündung, kann man eine Entzündung ab einem bestimmten Schweregrad an allgemeinen Reaktionen des Gesamtorganismus erkennen. Zu diesen Allgemeinreaktionen gehören:

Einteilung

Nach dem zeitlichen Ablauf können die Entzündungen eingeteilt werden in

  • akute = plötzlich einsetzende Entzündungen
  • chronische = langsam, schleichend ablaufende Entzündungen
  • rezidivierende = wiederholt auftretende Entzündungen.

Siehe auch