Hellmut Trute
Hellmut Trute (* 23. März 1907 in Gersfeld (Rhön); † 8. August 2007 in Zetel, Friesland) war ein deutscher Wirtschaftsjurist.
Leben
Trute wurde in eine kinderreiche Pfarrerfamilie geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium Schulpforta studierte er Rechtswissenschaft an der Albertus-Universität Königsberg. Im Wintersemester 1925/26 renoncierte er beim Corps Masovia.[1] Nach der Referendarausbildung und der Promotion zum Dr. iur. war er Rechtsanwalt in Berlin.
Im Dritten Reich engagierte er sich in der Bekennenden Kirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Kriegsgerichtsrat in Nordrussland eingesetzt. Todesurteile hat er, so seine Tochter, nicht unterschrieben.
In der Nachkriegszeit kam er zur AEG und betrieb in Ratingen und Frankfurt am Main Verbandspolitik für die elektrotechnische Industrie. Zuletzt war er Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie.[2]
Nach der Pensionierung 1972 lebte er in Breitbrunn am Chiemsee. Vom Krebstod seiner zweiten, viel jüngeren Frau (dem Kindermädchen der ersten Ehe) schwer getroffen, zog er zu seiner Tochter und seinem Sohn in Friesland, wo er die letzten zehn Monate seines Lebens verbrachte. Geistig rege erlebte er seinen 100. Geburtstag.[3]
Ehrenämter
Trute war Mitbegründer der Evangelischen Landesschule zur Pforte in Meinerzhagen und geschäftsführender Vorstand der Melanchthon-Stiftung zur Förderung begabter Schüler.[4] Er war Mitglied des Verwaltungsrates des Deutschen Museums und arbeitete im Finanzausschuss des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, in Offenbachs Kommunalpolitik und in Kirchenvorständen. Der Bundespräsident würdigte seinen Dienst am Gemeinwohl mit dem Großen Verdienstkreuz.
Von 1947 bis 1950 war er Schrift- und Kassenführer des „masurischen Freundeskreises“, der den Wiederaufbau des Corps Masovia in Westdeutschland betrieb.[5] 1960 erhielt er das Altmärkerband. Trute war Vorsitzender des AHSC Chiemgau. 1997 gehörte er zu den zwölf Masuren, die die Masovia rekonstituierten und vor dem Untergang bewahrten.[6] Er war Leibbursch von Rüdiger Döhler.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1996, 98, 1102
- ↑ Nachruf ZVEI, Frankfurt am Main 2007
- ↑ Gratulation zum 100. Geburtstag. CORPS – das Magazin, Bad Kösen 2007
- ↑ Melanchthon Stiftung Pforta
- ↑ Masovia (2005), S. 316, 336
- ↑ Nachruf auf Hellmut Trute. Corpszeitung der Masovia, SS 2007, Potsdam
Weblinks
- Literatur von und über Hellmut Trute im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Trute, Hellmut |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wirtschaftsjurist |
GEBURTSDATUM | 23. März 1907 |
GEBURTSORT | Gersfeld (Rhön) |
STERBEDATUM | 8. August 2007 |
STERBEORT | Zetel, Friesland |