Playboy (Person)
Playboy (engl. "verspielter Junge")
1. ein erstmals im Dezember 1953 auf dem amerikanischen Markt erschienenes Männermagazin, das Fotos von spärlich bekleideten und später völlig nackten jungen Frauen in erotischen Posen zeigt.
- Ursprünglich hatte die Zeitschrift Stag Party ("Herrenabend") heißen sollen, was aus Urheberrechtsgründen jedoch nicht ging. Ein Freund des Herausgebers Hugh Hefner schlug dann den Namen Playboy vor. Die Erstausgabe enthielt ein Centerfold, auf dem die damals noch unbekannte Marilyn Monroe recht freizügig posierte, daneben eine Sherlock Holmes-Geschichte, einen Artikel über die Dorsey-Brüder und einen Bericht über das Tisch-Design im modernen Büro. Von den 70.000 Exemplaren der Startauflage wurden 54.175 zum Preis von 50 Cent verkauft.
- Heute hat das Magazin für "alles, was Männern Spaß macht", allein in den USA eine Auflage von über 3 Millionen Exemplaren. Hinzu kommen die jeweiligen Länderausgaben mit insgesamt 4,5 Millionen Exemplaren.
- Die erste deutsche Ausgabe erschien am 24. Juli 1972, zu einem Zeitpunkt, als die Sexwelle bereits in vollem Gange war.
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2. Bezeichnung für einen reichen Mann der spätbürgerlichen Gesellschaft, der nicht arbeitet, nur gesellschaftlichen Vergnügungen wie Sport und Spiel nachgeht, sich in Nachtclubs herumtreibt und sich vorrangig um gutaussehende junge Damen bemüht, die er ständig wechselt – "eigentlich ein wunderbarer Nichtstuer" (Gunter Sachs), für dessen ausgelassene Vergnügungen sich vor allem die Boulevardpresse interessiert.
- Der Begriff "Playboy" taucht erstmals 1828 im Oxford English Dictionary auf. In der Definition dort heißt es: "ein Mensch, besonders ein wohlhabender, der darauf aus ist, sich zu erfreuen"; "ein selbstsüchtiger Genusssucher".
- Heute gehört zu einem echten Playboy mehr: eine schillernde Persönlichkeit mit leicht machohaftem Gehabe und einer ordentlichen Portion männlichen Sexappeals. Nach landläufiger Ansicht richtet sich sein Status nach den schnellen und teuren Autos, die er fährt, und nach der Anzahl der Frauen, die er flachgelegt hat.
- Als "Parasiten" der westlichen Gesellschaft erlebten Playboys Mitte des 20. Jahrhunderts ihre Blütezeit, als man nach den Entbehrungen der Kriegstage wieder begann, die schönen Seiten des Lebens zu genießen. Bekannte Playboys waren Arndt von Bohlen und Halbach, der Milliardär Prinz Ali Khan, Alfonso Prinz zu Hohenlohe, Lebemann Gunter Sachs, der sich selbst "Homo ludens" (einen spielenden Menschen) nennt und Frauen für das Schönste hält, was es auf der Welt gibt, oder der draufgängerische Australier Freddie McEvoy, der zusammen mit Hollywood-Star Errol Flynn den High Society-Treffpunkt Acapulco unsicher machte. Auf die Frage des Nachrichtenmagazins Newsweek, ob er jemals arbeite, entgegnete Playboy Porfirio Rubirosa, Diplomat aus der Dominikanischen Republik: "Arbeit? ich habe keine Zeit für Arbeit." Seine Lebensphilosophie: "Die meisten Männer wünschen sich nichts sehnlicher, als Vermögen zu verdienen, ich will nur Vermögen ausgeben." Er kam am 5. Juli 1965 in seinem Ferrari bei einem Autounfall ums Leben. Die Zeitungen nannten ihn den "letzten echten Playboy".
- Schlagzeilen machte Gunter Sachs, als er - nach heftigem Werben in St. Tropez - am 14. Juli 1966 die französische Filmschauspielerin und Sexbombe Brigitte Bardot im Spielerparadies Las Vegas ehelichte. Die Bardot fand das Leben an seiner Seite auf Dauer allerdings nicht sehr amüsant:
"Ich hatte nicht einen Mann allein geheiratet, sondern eine Sippschaft herumscharwenzelnder Playboys, die durch Komplizenschaft enger zusammengeschmiedet waren, als es eine Ehe je vermochte. In ihrem Leben fungierten die Frauen gewiss nicht als `Frau´ im positivsten Sinne. Sie suchten sich schöne, junge und vorzugsweise dumme Gefährtinnen. Pech für Gunter! Da ich die letztgenannte Qualifikation nicht besaß, fiel ich ihm zunehmend lästig. Er playboyte herum, und ich stand ihm dabei im Wege!"
- 1969 wurde die Ehe geschieden.
- Materiell ausgesorgt zu haben, das allein reicht nicht aus, um als Playboy zu gelten. Dazu gehörten auch umtriebige Vergnügungen jener Art, wie sie Alfonso Prinz zu Hohenlohe beschreibt: "Das Wochenende zum Segeln nach Long Island oder Newport; Polo bei den Vanderbilts in Connecticut, ein paar Tage mit anderen Junggesellen in Havanna auf Kuba." Ein "echter" Playboy muss außerdem recht gut aussehen, stets auf der Suche nach einer neuen Affäre sein und verschwenderisch mit seinem zumeist geerbten Geld umgehen. Und er sollte im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen. Rolf Eden, ehemaliger Westberliner Disko-König und letzter deutscher Playboy, meint:
"Ich bin einfach nur wirklich potent, wenn ich eben verschiedene junge Damen habe, und das ist für mich immer wieder interessant, die kleinen süßen Geschichten, die sie mir so erzählen, und was sie so bedrückt, was sie für kleine Sorgen haben. Und den Riesenspaß, den wir immer haben: Wir verreisen zusammen, wir gehen sehr oft aus. Ich versuche auch wirklich, die Damen zufrieden zu stellen, ich meine jetzt nicht sexuell nur, sondern vor allem auch kleine Schmuckstücke. Ich glaube Frauen muss man von oben bis unten jeden Tag verwöhnen und sie wirklich sehr happy machen."