Indianapolis (Schiff, 1932)
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Der Schwere Kreuzer USS Indianapolis war ein Kriegsschiff der United States Navy und gehörte der Portland-Klasse an. Sie wurde im Pazifikkrieg gegen Japan eingesetzt. Benannt war das Schiff nach der Stadt Indianapolis in den Vereinigten Staaten.
Geschichte
Die Indianapolis, die wenige Tage zuvor u. a. die atomaren Bestandteile für die zum späteren Abwurf über der japanischen Stadt Hiroshima bestimmten Atombombe „Little Boy” von der US-Westküste nach Tinian (nördlich von Guam) gebracht hatte, wurde am 30. Juli 1945 vom japanischen U-Boot I-58 unter Kaigun-Taisa[1][2] Mochitsura Hashimoto torpediert. Das U-Boot schoss einen Torpedofächer von sechs Torpedos ab, von denen zwei das Schiff unter dem vorderen Turm bzw. unter dem Brückenaufbau trafen. Das Schiff legte sich schnell zur Steuerbordseite über und sank in zwölf Minuten. Nur etwa ein Viertel der insgesamt 1.196 Besatzungsmitglieder konnte gerettet werden – allein durch die Explosion einer Munitionskammer starben schätzungsweise 300 Besatzungsmitglieder, die restlichen rund 900 Mann konnten das Schiff noch verlassen. Bis zu 100 von ihnen starben jedoch innerhalb weniger Stunden an ihren Verletzungen.
Aufgrund der hohen Geheimhaltungsstufe der Mission, die unter dem Projektnamen „Bowery“[3] ablief, war nur sehr wenigen Marinedienststellen der Auftrag bekannt, wodurch das Schiff nicht sofort vermisst wurde. Rettungsmaßnahmen erfolgten recht zögerlich und zunächst nur durch den Einsatz von Flugbooten, die nach dem Schiff suchten. Bis zum Eintreffen der von den Flugzeugen herbeigerufenen Überwassereinheiten waren die Schiffbrüchigen, nach Berichten von Überlebenden, ständigen Haiangriffen ausgesetzt. Neueren Untersuchungen zufolge[4] starben jedoch die meisten der zunächst Überlebenden nicht durch die Haie, sondern durch Erschöpfung, Sonnenstich oder Dehydratation, ausgelöst durch Durchfall nach dem Trinken von Meerwasser. Die Haie fraßen überwiegend die Leichen.
Nach mehreren Tagen konnten gerade noch 316 (andere Quellen nennen 317–318) Schiffbrüchige lebend gerettet werden.
Militärgerichtsurteil
Der Kommandant der Indianapolis, Charles Butler McVay III, wurde im November 1945 von einem Militärgericht verurteilt, weil er das Schiff wegen Nichtausführen von Zick-Zack-Manövern gefährdet hätte. McVay nahm sich 1968 im Rang eines Konteradmirals das Leben. Im Oktober 2000 wurde er auf Drängen der Indianapolis-Hinterbliebenen-Organisation vom US-Kongress von diesem Vorwurf entlastet.
Ausschlaggebend dafür war die Initiative des 12-jährigen Schülers Hunter Scott zur Sensibilisierung für den Justizirrtum durch das Militärgericht. Im Rahmen eines Geschichtsprojektes seiner Schule befragte der Junge fast 150 Überlebende des Indianapolis-Untergangs und überprüfte 800 Dokumente. Seine Aussage vor dem US-Kongress hatte die nationale Aufmerksamkeit auf die Angelegenheit gelenkt.[5]
Sonstiges
Die Indianapolis wird im Film Der weiße Hai erwähnt. Während der Fischer Quint, der Meeresbiologe Matt Hooper und der Polizeichef Martin Brody auf der Jagd nach dem weißen Hai sind, erzählt Quint davon, dass er Besatzungsmitglied der Indianapolis war, als sie die Hiroshimabombe transportiert hat und anschließend durch ein U-Boot versenkt wurde. Dem Untergang der Indianapolis wurde 1991 mit dem Film Operation Haifisch – Lautlos kommt der Tod, mit Stacy Keach als Captain McVay, ein filmisches Denkmal gesetzt.
Fußnoten
- ↑ Der japanische Rang Taisa entspricht dem deutschen Dienstgrad Kapitän zur See. Der Vorsatz Kaigun- zeigt an, dass es sich um einen Marineoffizier handelt.
- ↑ Joachim Wätzig: Die japanische Flotte – Von 1868 bis heute. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1996, ISBN 3-89488-104-6. S. 183
- ↑ Manhattanproject
- ↑ "Ozean des Schreckens", Dokumentarfilm
- ↑ USS Indianapolis
Weblinks
- www.ussindianapolis.org (engl.)
- Die USS Indianapolis auf history.navy.mil (engl.)
- USS Indianapolis bei navsource.org (engl.)
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