Zum Inhalt springen

Guido von Starhemberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. November 2005 um 16:37 Uhr durch Morte~dewiki (Diskussion | Beiträge) (Link hinzugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Graf Guido von Starhemberg (* 1657; † 7. März 1737) war ein österreichischer Militär.

Starhemberg kämpfte während der Belagerung Wiens 1683 mit Auszeichnung als Adjutant seines Vetters Ernst Rüdiger von Starhemberg, folgte nach dem Entsatz Wiens dem Heer nach Ungarn und that sich auch dort vielfach, unter anderm 1686 bei der Belagerung von Ofen, 1687 bei Mohács und bei der Erstürmung Belgrads (6. September 1688) sowie in den Schlachten bei Slankamen (19. August 1691) und Zenta (11. September 1697), hervor.

Nach dem Ausbruch des spanischen Erbfolgekriegs ging er mit Prinzen Eugen nach Italien, führte hier 1703 an dessen Stelle den Oberbefehl und wußte die versuchte Vereinigung der Franzosen und Bayern in Tirol zu verhindern. 1708 übernahm er als Feldmarschall das Kommando der in Spanien kämpfenden österreichischen Armee und führte trotz der geringen ihm zu Gebote stehenden Streitkräfte den kleinen Krieg siegreich.

1710 zog er nach den Siegen bei Almenara und Saragossa in Madrid ein, wurde aber durch Mangel und die Teilnahmlosigkeit des spanischen Volkes an der Sache Karls bald zum Rückzug nach Barcelona genötigt. Als Karl nach Josephs Tod in die österreichischen Erblande zurückgekehrt war, blieb Starhemberg als Vizekönig in Barcelona zurück, konnte sich aber trotz seiner genialen Taktik und seines Mutes, der ihm den spanischen Beinamen el gran capitan verschaffte, aus Mangel an Unterstützung daselbst nicht halten und ließ sich infolge des Neutralitätstraktats vom 14. Mai 1713 mit den Resten seiner Truppen auf englischen Schiffen nach Genua übersetzen. Er lebte seitdem in Wien.

Während des Türkenkriegs von 1716 bis 1718 übernahm er in Abwesenheit des Prinzen Eugen das Präsidium des Hofkriegsrats. Er starb am 7. März 1737 als Gouverneur von Slawonien.

Literatur

  • Alfred von Arneth: Das Leben des kaiserlichen Feldmarschalls Grafen Guido Starhemberg. – Wien, 1853
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890