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Junior Eurovision Song Contest

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Datei:JESCLogo.png
Das „singende Mädchen“, das generische Symbol des JESC 2003-2007

Der Junior Eurovision Song Contest (JESC) ist eine Variante des Eurovision Song Contests (ESC) für junge Sängerinnen und Sänger unterhalb der ESC-Altersuntergrenze von 16 Jahren. Bislang gab es bei dem Event keine deutschsprachige Teilnahme, auch hat kein deutschsprachiger Sender die Veranstaltungen ausgestrahlt. Bis einschließlich 2006 mussten die JESC-Teilnehmer mindestens acht Jahre alt sein, 2007 wurde die Grenze auf zehn Jahre erhöht. Die Lieder müssen in der Nationalsprache der Künstler gehalten werden. Bis einschließlich 2007 mussten die Beiträge in Text und Musik von diesen selbst ohne professionelle Unterstützung verfasst sein, seit 2008 dürfen auch professionelle Künstler mithelfen.

Vorbild für den Wettbewerb war der skandinavische Melodi Grand Prix Nordic, der 2006 in einer dänisch-norwegisch-schwedischen Koproduktion stattfand. Im dänischen Radio fand bereits 2001 (lediglich national) ein ähnlich gestalteter Wettbewerb statt. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) nahm sich der Idee an und gab Dänemark den Auftrag, den ersten Junior Eurovision Song Contest zu veranstalten.

Die öffentlich-rechtlichen Sender Dänemarks und Norwegens zogen sich 2006 aus dem Wettbewerb zurück. Die Begründung hierfür, die Kinder seien einem zu starken Druck ausgesetzt, wurde kontrovers diskutiert. Gemeinsam mit dem schwedischen Fernsehen kehrten sie zum alten MGP Nordic zurück. In Schweden übernahm der Privatsender TV4 die Ausstrahlung des JESC, in den anderen beiden Ländern war jedoch kein unabhängiger Sender an der Teilnahme interessiert. Der britische Sender ITV erreichte mit dem JESC in den letzten Jahren keine zufriedenstellende Einschaltquote und war daher – ebenfalls ab 2005 – nicht mehr an einer Ausstrahlung interessiert. Ein Jahr später zog sich auch Spanien zurück, womit kein einziges Land der Big Five mehr am Wettbewerb teilnimmt.

Geschichte

Datei:JunEurovis2010D.jpg
Der JESC 2010 fand in der neu errichteten Minsk-Arena statt.
Jahr Gewinner Sprache Interpret Lied Übersetzung Veranstaltungsort
2012 Amsterdam,

Niederlande Niederlande

2011 Georgien Georgien Georgisch Candy Candy Music Zuckerstueckchen Musik Jerewan,
Armenien Armenien
2010 Armenien Armenien Armenisch Vladimir Arzumanyan[1] Mama Mama Minsk,
Belarus Belarus
2009 Niederlande Niederlande Niederländisch Ralf Click clack Klick-klack Kiew,
Ukraine Ukraine
2008 Georgien Georgien Fantasiesprache Bzikebi Bzzz Limassol,
Zypern Republik Zypern
2007 Belarus Belarus Belarussisch Alexey Zhigalkovich S druzyami Mit Freunden Rotterdam,
Niederlande Niederlande
2006 Russland Russland Russisch Tolmatschow-Zwillinge Wesennij Dschas Frühlingsjazz Bukarest,
Rumänien Rumänien
2005 Belarus Belarus Russisch Ksenia Sitnik My wmeste Wir sind zusammen Hasselt,
Belgien Belgien
2004 Spanien Spanien Spanisch María Isabel Antes muerta que sencilla Lieber tot als gewöhnlich Lillehammer,
Norwegen Norwegen
2003 Kroatien Kroatien Kroatisch Dino Jelusić Ti si moja prva ljubav Du bist meine erste Liebe Kopenhagen,
Danemark Dänemark
Höchste Punktzahl
(2003–2010)
Rang Jahr Land Punktzahl Interpret
01. 2004 Spanien Spanien 171 María Isabel
02. 2006 Russland Russland 154 Die Tolmatschow-Zwillinge
0" 2008 Georgien Georgien 154 Bzikebi
04. 2005 Belarus Belarus 149 Ksenia Sitnik
05. 2007 Belarus Belarus 137 Alexey Zhigalkovich
06. 2003 Kroatien Kroatien 134 Dino Jelusić
07. 2009 Niederlande Niederlande 121 Ralf
08. 2010 Armenien Armenien 120 Vladimir Arzumanyan
09. 2011 Georgien Georgien 108 Candy

Teilnehmer

  • mindestens eine Teilnahme
  • EBU-Mitglieder ohne Teilnahme
  • Bisher haben 27 Mitgliedsländer der EBU zumindest einmal am JESC teilgenommen:

    Zeitleiste der Teilnehmerländer am Junior Eurovision Song Contest
    Veranstaltungsort Danemark Kopenhagen Norwegen Lillehammer Belgien Hasselt Rumänien Bukarest Niederlande Rotterdam Zypern Republik Limassol Ukraine Kiew Belarus Minsk Armenien Jerewan Niederlande Amsterdam Ukraine Kiew Malta Marsa Bulgarien Sofia Malta Valletta Georgien Tiflis Belarus Minsk Polen Gleiwitz Polen Warschau Frankreich Paris Armenien Jerewan
    Teilnehmer 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
    Kroatien Kroatien
    Spanien Spanien
    Belarus Belarus
    Russland Russland
    Georgien Georgien
    Niederlande Niederlande
    Armenien Armenien
    Ukraine Ukraine
    Malta Malta
    Italien Italien
    Polen Polen
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
    Danemark Dänemark
    Belgien Belgien
    Griechenland Griechenland
    Lettland Lettland
    Rumänien Rumänien
    Nordmazedonien Nordmazedonien
    Norwegen Norwegen
    Zypern Republik Zypern
    Schweden Schweden
    Frankreich Frankreich
    Schweiz Schweiz
    Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro
    Serbien Serbien
    Portugal Portugal
    Bulgarien Bulgarien
    Litauen Litauen
    Moldau Republik Moldau
    Israel Israel
    Aserbaidschan Aserbaidschan
    Albanien Albanien
    San Marino San Marino
    Slowenien Slowenien
    Montenegro Montenegro
    Australien Australien
    Irland Irland
    Kasachstan Kasachstan
    Wales Wales
    Deutschland Deutschland
  •  nicht teilgenommen
  •  nur an Abstimmung teilgenommen, ohne eigenen Beitrag
  •  teilgenommen
  •  teilgenommen und gewonnen
  • Besondere Vorkommnisse

    • Zypern verzichtete kurz vor dem Event 2005 auf die Teilnahme, da der ausgewählte Song als Plagiat verdächtigt wurde. Zypern nahm dennoch an der Abstimmung teil.
    • Spanien trat am 8. August 2007 trotz großer Erfolge überraschend zurück. TVE gab an, man suche nach einem anderen Format, das andere Standpunkte vertritt.
    • Aserbaidschan und San Marino standen jeweils 2008 und 2011 schon als sichere Teilnehmer fest, zogen sich aber aus organisatorischen Gründen vom JESC zurück.

    Deutschland

    Deutschland stand auf den Teilnehmerlisten des Junior Eurovision Song Contest 2003[2] und 2004, zog sich jedoch ohne Gründe wieder zurück und nahm bis heute (Stand: 2012) nicht am Wettbewerb teil, die EBU verhandelt jedoch mit der verantwortlichen TV-Anstalt ARD.

    Zukunft

    Nachdem die Teilnehmerzahl 2004 einen vorläufigen Höhepunkt erreichte (18 Länder), nahm sie bis 2006 (15 Länder) stetig ab. Es war daher lange unsicher, ob der Junior Eurovision Song Contest nach 2007 fortgeführt wird. 2007 stieg die Teilnehmerzahl auf 17, während sie 2008 von ursprünglich 18 auf 15 fiel. Für 2009 fanden sich nur noch 13 Teilnehmer, was einen neuen Negativrekord darstellte. 2010 fanden sich nach längeren Gesprächen 14 Teilnehmerländer, darunter auch ein Neuling. Die Austragung des Junior Eurovision Song Contests 2011 schien lange Zeit unsicher und hing vor allem von dem Erfolg des Musikwettbewerbs 2010 ab. Mitte Januar verkündete die EBU den Zuschlag der Austragung an Armenien.[3]

    Mögliche zukünftige Teilnehmer

    Alle Länder mit einer Fernsehanstalt, die Mitglied der EBU ist, sind mögliche Kandidaten für eine Teilnahme am JESC. Folgende Teilnehmer könnten dem Wettbewerb schon in naher Zukunft beitreten:

    • AserbaidschanITV bestätigte 2008 eine Teilnahme, zog sich allerdings zwei Monate vor der Ausstrahlung zurück. Seitdem strahlt der Sender zwar den Contest aus, hat bislang aber keinen eigenen Teilnehmer mehr nominiert. Aserbaidschan wird erst 2012 am Junior Eurovision Song Contest teilnehmen, da die Delegation Aserbaidschans nicht nach Armenien reisen wird.
    • Bosnien-Herzegowina – Bosnien wollte schon 2007 und 2008 teilnehmen, zog sich jedoch immer kurz vor dem Finale zurück.
    • Israel – Israel wollte schon 2008 teilnehmen, zog sich dann aber kurz vor dem Finale aus finanziellen Gründen zurück.

    Der EBU diskutiert außerdem über eine Teilnahme mit folgenden Ländern:

    Einzelnachweise

    1. http://eurovisiontimes.wordpress.com/2010/11/20/armenias-vladimir-arzumanyan-wins-junior-eurovision-song-contest-2011/#comment-1662
    2. Deutschland auf der Teilnehmerliste der EBU zum JESC 2003 (englisch)
    3. esckaz.com Steering Group elected Armenia as Host Broadcaster.
    Commons: Junior Eurovision Song Contest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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