Total War: Shogun 2
Die Total War Reihe ist eine Reihe von Computerspielen, welche erstmals rundenbasierte Globalstrategie mit echtzeitbasierten Taktikschlachten verbindet.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf ein komplexes System zur Verwaltung von Provinzen im Strategiepart, auf die Dimension der Taktikschlachten sowie auf die Interdependenz zwischen diesen beiden Teilbereichen des Spiels gelegt.
Es existieren momentan drei Spiele in dieser Reihe und zu den ersten beiden jeweils ein Add-On. Das Spielprinzip wurde in allen drei Teilen erhalten und auf andere Erdteile und Epochen übertragen. Die Neuerungen waren hauptsächlich technischer Natur (z.B. Grafik), wobei im letzten Teil der Reihe außerdem die Komplexität der Diplomatie im Vergleich zu den Vorgängern stark ausgebaut wurde.
Spielprinzip
Das Hauptspiel ist der aus Globalstrategiespielen bekannte Endlosmodus. Bei dieser Kampagne werden Strategiepart und Taktikpart so kombiniert, dass die vom Spieler erzielten Ergebnisse in einem Teil, die Situation im jeweils anderen Teil beeinflussen. Ziel ist es dabei, die dem Spieler gehörende Fraktion unter den gegebenen Ausgangsbedingungen zum Sieg zu führen. Dieser kann in allen drei Spielen durch Dominanz auf der Strategiekarte erlangt werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit einzelne Schlachten separat im Taktikpart auszutragen. Dies können entweder nachspielbare, historische Schlachten sein, oder vom Spieler selbst erstellte Szenarios. Die Mehrspieleroption ist in allen drei Teilen der Reihe auf den separaten Taktikpart beschränkt.
Strategiepart
Bei diesem werden auf einer 2-Dimensionalen Übersichtskarte Provinzen verwaltet, Befehle an Truppen gegeben sowie strategische Einheiten genutzt (unter anderem wird per strategischen Einheiten Diplomatie betrieben).
Die Übersichtskarte orientiert sich am Szenario, welches bei jedem Teil der Reihe verschieden ist. Auf der Karte werden Land- und Seebereiche des Szenarios in Provinzen bzw. Gebiete unterteilt.
In jeder dieser Provinzen befindet sich eine Stadt, deren Werte diese Provinz repräsentieren. Es werden nur die jeweiligen Provinzstädte vom Spieler verwaltet. In diesen lassen sich dann einerseits Gebäude bzw. Anlagen bauen, um die Werte der Stadt zu verbessern, und andererseits Truppen und strategische Einheiten ausheben.
Mit strategischen Einheiten kann Diplomatie betrieben werden (Diplomaten), [[Spionage|spioniert] werden (Spione), gegnerische Persönlichkeiten (Generäle) und strategische Einheiten ausgeschaltet werden (Attentäter). Es stehen noch weitere Einheiten und Funktionen zur Verfügung, die sich jedoch in den einzelnen Teilen der Reihe unterscheiden.
Die Truppen können zur Kriegsführung eingesetzt werden, indem sie auf der Strategiekarte bewegt werden. Sie lassen sich zu Armeen massieren, um dem Spieler die Organisation dieser zu erleichtern. Sobald eine Armee mit einer feindlichen Armee zusammentrifft, lässt sich wählen, ob der Feind bekämpft, oder die eigenen Truppen zurückgezogen werden sollen. Der Kampf lässt sich dann entweder automatisch berechnen oder vom Spieler auf einer 3-Dimensionalen Karte austragen (siehe Taktikpart). Dabei entspricht die Situation im Taktikpart der des Strategieparts (Truppenanzahl und -typen, Gelände, klimatische Verhältnisse).
Taktikpart
Im Taktikpart werden in einer 3-Dimensionalen Umgebung Schlachten zwischen 2 oder mehr Fraktionen ausgetragen. Jede Fraktion führt dabei Eineiten ins Feld, die jeweils aus 12 bis 240 Soldaten bestehen. Die Anzahl der Einheiten pro Armee ist auf 16 bzw. 20 (Rome: Total War) begrenzt, so dass eine Armee aus bis zu 4800 Soldaten bestehen kann. Die Besonderheit der Total War Reihe besteht darin, dass jeder einzelne Soldat dargestellt und berechnet wird, so dass sich Schlachten ergeben können, in denen eine 5-stellige Anzahl an Soldaten inklusive des zu diesem Szenario passenden Kriegsgeräts (Pferde, Elefanten, Ballisten, Katapulte, Kanonen usw.) teilnehmen.
Diesen Einheiten können dann Befehle erteilt werden. Dies schließt Bewegungs- und Angriffsbefehle ebenso ein, wie Formations, Aufstellungs und Verhaltensanweisungen. Letztere wirken sich dabei sowohl auf die direkte Kampfkraft, als auch auf die Moral der Einheiten aus, welche ein wichtiger Faktor dieser Taktikschlachten ist.
Der Gegner ist besiegt, wenn sich entweder keine gegnerischen Truppen mehr auf der Taktikkarte befinden, oder wenn alle noch darauf befindlichen Truppen fliehen.
Shogun: Total War
Shogun ist der erste Teil der Total War Reihe und brachte damit erstmal die oben beschriebene Kombination von strategischen und taktischen Aspekten.
Als Szenario wurden die japanischen Inseln gewält.
Hauptspiel
In diesem Szenario steuert der Spieler die Geschicke einflussreicher, japanischer Familien, die um die Vorherrschaft in Japan und den zugehörigen Inseln kämpfen.
Im Vergleich zu den Nachfolgern limitiert die Geographie und Ausdehnung des Szenarios die strategieschen Möglichkeiten.
Addon: Mongol Invasion
Mit diesem Add-On wurde Shogun um das Szenario und die Fraktionen und Einheiten der Mongolischen Invasion ergänzt.
Medieval: Total War
Medieval ist der zweite Teil der Reihe. Bei diesem wird das Szenario nach Europa und Nordafrika in der Zeit von 1087 bis 1536 verlegt.
Hauptspiel
In diesem Spiel sind die folgenden Fraktionen repräsentiert: Ägypten, Almohaden, Aragon, Byzanz, Dänemark, [England, Frankreich, Mongolen, HRRDN, Italien, Novgorod, Papststaaten, Polen, Russland, Schweiz, Sizilien, Spanien, Türkei, Ungarn
Addon: Viking Invasion
Das Add-On fügt weitere Einheiten der Fraktionen aus Medieval hinzu und enthält zusätzlich ein unabhängiges Szenario.
Dieses weitere Szenario besteht aus den Britischen Inseln und dem westlichen Teil Norwegens um 1000 n.Chr. und den zugehörigen Fraktionen sowie deren Einheiten. Diese Fraktionen sind: Iren, Mercier, Nord-Umbrier, Pikten, Sachsen, Schotten, Waliser und Wikinger Weitere Informationen zum geschichtlichen Hintergrund dieses Szenarios finden sich in der Geschichte Englands.
Kritiken
Medieval wurde von vielen Spielemagazinen gelobt und durch die ausführliche Berichterstattung bekannt gemacht.
Wegen des mittelalterlich-europäischen Szenarios wurde Medieval deutlich besser als Shogun von der Kundschaft angenommen.
Rome: Total War
Rome - Total War ist ein im September 2004 erschienenes Computerspiel, das von The Creative Assembly entwickelt wurde. Der Publisher ist Activision.
Rome ist der dritte Teil der Total War-Reihe. Wie seine Vorgänger zeichnet es sich durch Heeresschlachten mit relativ vielen Einheiten aus, bei denen Strategie und Taktik wesentliche Faktoren sind.
Situation
Rome ist, wie der Name vermuten lässt, in der Zeit des Römischen Imperiums angesiedelt. Dabei liegt der Schwerpunkt bei den vier Römischen Fraktionen (S.P.Q.R., Burtie, Scipionen und Julier), die anderen Völker sind jedoch genauso spielbar.
Die Strategiekarte von Rome umfasst geographisch gesehen hauptsächlich den größergefassten Mittelmeerraum. Sie erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel im Westen bis zum Kaspischen Meer im Osten und von Nordafrika im Süden bis zum Gebiet des heutigen Dänemark im Norden. Die Kartenansicht ist stufenlos zoombar und sieht deutlich besser aus als im Vorgänger Medieval.
Die Römer selber sind in vier Fraktionen unterteilt. Die Stadt Rom selber mit dem römischen Senat, welcher für die anderen drei Fraktionen auch als Auftragsgeber fungiert. Das Haus der Julier, angesiedelt in Norditalien und zuständig für Eroberungen Richtung Gallien. Das Haus der Scipionen mit Hauptsitz auf Sizilien, bekannt durch seine Feldzüge gegen Karthago. Das Haus der Burtie aus mittel- und Süditalien, welches sich militärisch nach Griechenland orientiert.
Weitere Völker sind: Mazedonier, Ägypter, Seleukiden, Karthager, Parther, Pontus, Gallier, Germanen, Briten, Armenier, Daker, Griechische Städte, Numidier, Skythen, Spanier und Thraker.
Andere Völker und Stämme (z.B. Sarmaten, Helvetier) kommen in Form von Rebellengruppierungen im Spiel vor. Die Rebellen können jedoch anders als die normalen Völker nicht vom Spieler gespielt werden.
Kritiken
Rome erhielt durchweg sehr gute Kritiken und wurde unter anderem mit dem "Gold-Award" der Zeitschrift GameStar und dem "Editor's Choice" des us-amerikanischen PC Gamer-Magazins ausgezeichnet. Besonders die beeindruckenden riesigen 3D-Schlachten, in denen mehrere Tausend Soldaten gegeneinander kämpfen, erhielten großes Lob. Durch zahlreiche Previews in diversen Computerspielemagazinen wie zum Beispiel dem GameStar ist es zu einem der meist erwarteten Strategiespiele des Jahres geworden.
Modifikationen
Wie bereits der Vorgänger erlaubt auch Rome umfangreiche, wenn auch nicht umfassende Modifikationen, um das Spiel individuell anzupassen und zu erweitern.
Kleine, bekannte Veränderungen sind die Möglichkeit alle oben aufgezählten Völker in der Kampagne spielen zu können sowie eine Veränderung einer Datei, die im Originalspiel die Einstellungsmöglichkeiten des Spielers bezüglich der Grafik limitiert.
Neben diesen kleinen Modifikationen, gibt es auch solche, die das Spiel erheblich verändern und meist auch erweitern (zu beachten ist jedoch, dass nicht von allen dieser Mods deutsche Versionen existieren). Die Bekanntesten sind auf Grund ihrer Relevanz (alphabetisch - außer dem ersten Eintrag) hier aufgeführt:
Rome Total Realism Mod: Die Zielsetzung dieser Modifikation ist die Verbesserung des Realismus in Rome: TW. Dies soll hauptsächlich durch veränderte Einheitenwerte, eine erweiterte Karte sowie Änderungen am Regelwerk des Spiels erreicht werden.
Chivalry Total War: Das Mittelalter-Szenario des Vorgängers wird hier wieder aufgegriffen, um es mit den erweiterten Möglichkeiten von Rome: TW besser darstellen zu können.
Greek Mods: Die Verschiebung des Szenarios in die Griechische Epoche ist Ziel einer Vielzahl von Modifikationen, die sich in Zielsetzung und Aufbau jedoch alle gegenseitig stark inspirieren.
Lord of the Rings Mod: Bei diesem Mod werden sowohl Karte als auch Einheiten komplett überarbeitet, um ein an diese Fantasiewelt angepasstes Spiel zu erhalten.
Napoleonic Total War 2: Hier wird das Spielerlebnis in die Zeit Napoleons versetzt, mit allen damit verbunden einheitentechnischen Änderungen.
Sonstiges
Der Fernsehsender The History Channel nutzte die Game Engine des Spieles, um in seiner 13teiligen Sendereihe Decisive Battles antike Schlachten wie die Schlacht_bei_Kadesch oder die Kämpfe der Römer gegen Attila den Hunnen detailliert darzustellen.