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BMW

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BMW Hauptsitz in München

Die Bayerischen MotorenWerke sind ein bedeutender bayerischer Hersteller von Autos und Motorrädern. BMW engagiert sich im Motorsport u.a. in der Formel1.

Geschichte

Am 7. März 1916 vereinigte der Wiener Bankier Camillo Castiglioni die beiden Flugmotoren-Hersteller Rapp-Motorenwerke und Bayerische Flugzeugwerke von Gustav Otto, einem Sohn des Ottomotor-Erfinders zu den Bayerischen Motoren-Werken. Dies gilt als das Datum der BMW-Gründung. Generaldirektor wurde Franz-Josef Popp. Der neu konstruierte Höhen-Flugmotor BMW IIIa bewährte sich hervorragend, sodass BMW vom Heereswaffenamt einen Auftrag über 2000 Stück erhielt. Mit dem Kriegsende im November 1918 war der Höhenflug aber erst mal vorbei, und der Flugmotorenbau wurde von den Siegermächten verboten. BMW stieg daher auf Motorräder um und 1923 wurde die Neukonstruktion „R 32“ mit Kardanantrieb und quer eingebautem Boxermotor vorgestellt. Ab 1924 wurden auch wieder Flugmotoren hergestellt.

1928 übernahm BMW den Eisenacher Kleinwagen-Hersteller Dixi und avancierte so zum Automobil-Hersteller. Am 22. März 1929 produzierten die Bayerischen Motorenwerke, kurz BMW, ihr erstes Automobil. Das Auto hieß 3/15 PS und war ein Lizenzbau des britischen Austin Seven. Montiert wurde der Wagen in Berlin, wo er am 9 Juli des Jahres 1929 auch seinen Verkaufsstart erlebte. Die erste Neukonstruktion unter der BMW-Ägide war der 1933 vorgestellte 303 mit 1,2 Liter 6-Zylindermotor, eine Konstruktion von Fritz Fiedler (1899-1972). Infolge des ab 1933 wieder stark erweiterten Flugmotorenbaus wurde die Auto- und Motorradsparte fast zum Nebenzweck. Trotzdem gelangen mit den Neuentwicklungen 326 (1935), 327 (1937) und dem 1936 vorgestellten Sport-Roadster 328 hoch attraktive Modelle. Besonders der 328 überzeugte nicht nur durch seine hervorragende Konstruktion, sondern auch durch zahlreiche Erfolge bei Sportwagen-Rennen, unter anderem der Mille Miglia 1940. Dieses Modell begründete den Ruf von BMW als Hersteller sportlicher Automobile, der auch nach dem Krieg in Erinnerung blieb. Den Briten gefiel der Wagen so gut, dass sie ihn in Lizenz als Frazer-Nash nachbauten.

Nach Kriegsausbruch konzentrierte sich BMW ganz auf den Flugmotorenbau, wobei der bis zu 2000 PS starke Doppel-Sternmotor „803“ zu den wichtigsten deutscher Flugzeuge gehörte. Er wurde unter anderem in die Focke-Wulf 190 eingebaut.

1945 war das Münchener Stammwerk fast völlig zerstört und das Automobilwerk Eisenach den Sowjets übergeben worden, 1952 wurde es dann zum VEB erklärt. Da das Eisenacher Werk im Besitz aller Produktionswerkzeuge war, konnte es sofort nach dem Krieg die Vorkriegs-Typen wieder anbieten. Dies geschah auch unter dem Namen „BMW“. Da BMW in München es nicht hinnehmen konnte, dass unter diesem Namen Autos angeboten wurden, ohne auf deren Produktion Einfluss zu haben, ließ man den Eisenachern 1951 das Führen des Namens „BMW“ gerichtlich verbieten. Die Eisenacher Fabrikate wurden daraufhin unter dem Namen „EMW“ angeboten. Da in München bis dato nie Automobile produziert worden waren, und das Stammwerk zerbombt und von Demontagen betroffen war, dauerte es bis 1951, dass BMW das erste Nachkriegs-Automobil vorstellen konnte. Bis dahin hielt sich BMW mit der Fabrikation von Motorrädern, Kochtöpfen und Fahrzeugbremsen über Wasser.

Der 1951 vorgestellte Wagen, ein exklusives Luxusmodell mit zunächst 6-Zylinder- dann V8-Motoren ausgestattet, erhielt ob seiner geschwungenen Karosserieform bald den Spitznamen „Barockengel“. Die Produktion dieses Wagens war leider so aufwändig, dass BMW bei jedem Exemplar ca. 4000 DM drauflegte. Ein weiteres Problem war der ab Mitte der 50er Jahre stark rückläufige Motorrad-Absatz. Auch der 1955 in Produktion genommene Kleinstwagen Isetta, eine Lizenzproduktion des italienischen ISO-Konzerns, konnte die sich schnell verschärfende Finanzkrise nicht abwenden. Das Unternehmen baue Autos für „Bankdirektoren und Tagelöhner“, schrieb Der Spiegel 1959.

Nachdem in den Geschäftsjahren 1958 und 1959 hohe Verluste erwirtschaftet worden waren, kam es zu der dramatischen Hauptversammlung vom 9.Dezember 1959. Vorstand und Aufsichtsrat, beide von der Deutschen Bank eingesetzt, legten ein Angebot vor, nach dem BMW an Daimler-Benz AG (Großaktionär ebenfalls Deutsche Bank) verkauft und die Kleinaktionäre fast enteignet worden wären. Das Schicksal von BMW schien besiegelt, da die Deutsche Bank dank des Depotstimmrechts etwa die Hälfte des Aktienkapitals vertrat. Und doch kam es anders: Die Kleinaktionäre wehrten das Übernahme-Angebot dadurch ab, dass sie mit Hilfe des Rechtsanwalts Dr. Friedrich Mathern die Bilanz anfechten ließen. Dazu genügten 10 Prozent der Stimmen. Die Bilanz war in der Tat fehlerhaft, da in ihr die Entwicklungskosten für das neue Modell 700 innerhalb eines Jahres abgeschrieben worden waren. So war die Übernahme mit lautem Getöse geplatzt.

BMW blieb selbständig, aber es fehlte immer noch das so dringend benötigte Mittelklasse-Modell, für dessen Entwicklung kein Geld da war. Hier trat nun der Homburger Industrielle Herbert Quandt auf den Plan. Er erklärte sich bereit, nach einem Kapitalschnitt eine anschließende Kapitalerhöhung durchzuführen, bei der er die nicht an den Mann gebrachten Aktien selbst übernehmen werde. Dies geschah auch, der Kapitalanteil der Quandt-Gruppe steig auf ca. 60 Prozent, und die Banken hatten fortan nichts mehr zu sagen bei BMW. Dadurch und durch einen Verkauf des Turbinen-Werks in Allach machte BMW genug Geld locker für die Entwicklung des neuen Mittelklasse-Modells. Das Modell sollte Limousinen-Charakter aber eine hohe Motorleistung haben, in den 60er Jahren eine Marktlücke. 1962 wurde der neue „1500“ der „Neuen Klasse“ vorgestellt und wurde nach Anfangsschwierigkeiten und mit den Versionen „1800 und 2000“ zu einem großen Erfolg, der durch seine Siege bei Tourenwagen-Rennen noch verstärkt wurde. Der kometenhafte Wiederaufstieg von BMW kam mit dem 1966 vorgestellten Modell „Null-Zwei“ (1602,1802,2002) richtig in Fahrt und seither zählt BMW zu den dynamischsten Unternehmen der Branche.

1967 wurde die Hans Glas GmbH in Dingolfing übernommen und zu einem wichtigen Produktionsstandort ausgebaut. Der 1968 vorgestellte 6-Zylinder Wagen „2500“, später auch „2800“,“3,0 SI“ begeisterte die Fachwelt durch seine Laufruhe und sein Durchzugsvermögen. Seit dem 1972 als Nachfolger der „Neuen Klasse“ vorgestellten „520“ besteht die Nomenklatur für BMW-Modelle aus der Ziffer „3“,“5“, „7“ als Bezeichnung für „Kompaktklasse“, „Mittlere Klasse“ und „Oberklasse“ und den angefügten zwei Ziffern für den Hubraum. Des weiteren bezeichnet ein „i“ einen Einspritzmotor. Beispiele: 318i, 525i, 750i. Coupes erhielten die 6, später auch 8. Besonders erfolgreich war die 3er Reihe „E30“ ab 1983 mit ca. 2,3 Millionen Fahrzeugen oder auch die 1986 vorgestellte 7er Reihe „E32“, die erstmals mit V12-Motor angeboten wurde und mit Wucht in die Mercedes-Benz-Dominanz in der Oberklasse einbrach.

1990 gründete BMW mit Rolls-Royce das Joint-Venture BMW-Rolls-Royce und wurde dadurch wieder zum Flugzeug-Triebwerks-Hersteller. Die 1994 erfolgte Übernahme des britischen Herstellers Rover entwickelte sich zu einem Debakel, das BMW insgesamt 9 Milliarden DM und den Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder seinen Sessel kostete. 2000 wurde der Spuk beendet und BMW behielt nur die Kleinwagen-Marke Mini. Seit 2002 wird der neu entwickelte Mini mit großem Erfolg angeboten. Seit 2003 ist BMW nach langem Hickhack (siehe Rolls-Royce) auch im Besitz dieser britischen Nobelmarke. Durch den fortdauernden Markterfolg seiner Automobile hat BMW auch das Rover-Debakel gut verkraftet und ist heute zwar einer der kleinsten, aber auch gesündesten unabhängigen Automobil-Hersteller.

Zeittafel

  • 1916 Gründung der Bayerischen Flugzeug-Werke (BFW)
  • 1917 Umbenennung der Rapp-Motorenwerke in Bayerische Motoren Werke GmbH
  • 1918 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
  • 1923 Bau des ersten Motorrades
  • 1929 Bau des ersten Automobils BMW 3/15 PS
  • 1934 Ausgliederung der Sparte Flugmotoren in die BMW Flugmotorenbau GmbH
  • 1944 Starke Zerstörung des Werkes München durch Luftangriffe
  • 1945 Erlaubnis zur Reparatur von US-Armeefahrzeugen und Motorradherstellung, aber gleichzeitig Demontage der Werke München und Allach
  • 1948 Erstes Nachkriegsmotorrad
  • 1959 Historische Hauptversammlung, auf der die Übernahme durch Daimler Benz verhindert werden kann
  • 1961 Vorstellung des BMW 1500 ("Neue Klasse") auf der IAA - mit diesem Fahrzeug kommt der dauerhafte Erfolg
  • 1963 Karl-Heinz Sonne übernimmt den Vorstandsvorsitz
  • 1966 Vorstellung des BMW 1600-2, ein Jahr später kommt der legendäre BMW 2002
  • 1967 Übernahme der Hans Glas GmbH, anschließend Ausbau zur Werksgruppe Dingolfing
  • 1969 Umzug des Motorradbereichs nach Berlin
  • 1970 Eberhard von Kuenheim übernimmt den Vorstandsvorsitz, er wird ihn bis 1993 innehaben. Gründung der Herbert Quandt Stiftung
  • 1972 Bau des neuen Verwaltunggebäudes, des sog. Vierzylinders in München
  • 1972 Bau des Werks in Südafrika
  • 1973 Eröffnung des Werks Landshut
  • 1979 Eröffnung des Motorenwerks in Steyr (Österreich)
  • 1984 Eröffnung des Motorradwerks in Berlin-Spandau
  • 1985 Baubeginn für das Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ)
  • 1985 Gründung der BMW Technik GmbH für Vorentwicklungen
  • 1987 Eröffnung des Werks Regensburg
  • 1990 Offizielle Eröffnung des FIZ
  • 1992 Eröffnung des Werks Spartanburg (South Carolina) in den USA
  • 1993 Bernd Pischetsrieder wird Vorstandsvorsitzender
  • 1994 Kauf der Rover Group
  • 1998 Erwerb Namensrechte von Rolls-Royce
  • 1999 Joachim Milberg übernimmt den Vorstandsvorsitz
  • 2000 Gründung der Eberhard v. Kuenheim Stiftung
  • 2000 Verkauf von Rover
  • 2001 Eröffnung des Werks in Hams Hall
  • 2002 Helmut Panke wird Vorstandsvorsitzender. Baubeginn für das Werk Leipzig
  • 2004 Baubeginn für die BMW Welt (Auslieferungszentrum für BMW Automobile) München, Eröffnung 2006

Die BMW AG (WKN: 519000) setzte 2003 mit 104.342 Mitarbeitern 41.525 Mio. Euro (2002: 42.411 Mio. Euro) um.

Im Jahr 2003 wurden 928.151 Fahrzeuge der Marke BMW, 176.465 der Marke Mini und 300 Rolls-Royce Automobile sowie 92.962 BMW-Motorräder an die Kunden ausgeliefert. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.118.919 Fahrzeuge produziert, womit ein neuer Spitzenwert in der BMW-Historie erreicht wurde.

BMW Modelle

Aktuelle Modelle

Marke Mini

MINI ONE 1,6l Benzin 66kW (90PS)
MINI ONE D 1,4l Diesel 55kW (75PS)
MINI COOPER 1,6l Benzin 85kW (115PS)
MINI COOPER S 1,6l Benzin 120kW (163PS)

Marke BMW

1er Reihe
3er Reihe
=3er Compact 316ti 318ti 325ti 318td 320td
=3er Limousine 316i 318i 320i 325i 330i 318d 320d 330d
=3er Coupe 318Ci 320Ci 325Ci 330Ci 320Cd 330Cd
=3er Touring 316i 318i 320i 325i 330i 318d 320d 330d
=3er Cabrio 318Ci 320Ci 325Ci 330Ci
5er Reihe
=5er Limousine 520i 525i 530i 545i 530d
=5er Touring 520i 525i 530i 540i 525d 530d
6er Reihe
=6er Coupe 645CI
=6er Cabrio 645CI
7er Reihe
Z4 Reihe
X3 Reihe
X5 Reihe


BMW 507 im Deutschen Museum
BMW Z8

Siehe auch

EMW, BMW WilliamsF1 Team, Formel 1