Zum Inhalt springen

Christoph Palmer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. November 2005 um 17:19 Uhr durch 141.31.112.176 (Diskussion) (Politische Karriere). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dr. Christoph-E. Palmer (* 20. Juli 1962 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (CDU).

Familie

Palmer ist mit der Stuttgarter Regionalrätin Christine Arlt-Palmer (CDU) verheiratet und hat drei Kinder.

Beruflicher Werdedegang

19831988 studierte er Politikwissenschaft, Germanistik und Geschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er promovierte 1992 an der Universität Hohenheim zum Doktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 19881992 war er Parlamentarischer Berater in der CDU-Fraktion im Landtag Baden-Württembergs. 19941996 unterrichtet er als Professor für Politik an der Fachhochschule der Polizei in Villingen-Schwenningen.

Zur Zeit arbeitet Christoph Palmer neben seinem Mandat im Landtag Baden-Württembergs als Senior Advisor bei der Unternehmensberatung Roland Berger.

Politische Karriere

Seit seiner Schulzeit war Palmer in der Jungen Union politisch tätig. 1989 und 1994 wurde er jeweils zum Stadtrat in Stuttgart gewählt. 1996 wurde er Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Seit 1996 ist er Vorsitzender der Stuttgarter CDU. 2001 wurde er für den Wahlkreis „Stuttgart II“ zum Mitglied des baden-württembergischen Landtags gewählt.

Von November 1998 bis Oktober 2004 war Palmer Minister im Staatsministerium Baden-Württemberg und galt als „rechte Hand“ von Ministerpräsident Erwin Teufel. Als Staatsminister koordinierte er die Landespolitik und setzte vor allem im Bereich der Medienpolitik Akzente, so bei der IT- und Medienoffensive des Landes "doIT". In seiner Funktion als Sonderbeauftragter des Ministerpräsidenten gelang es Palmer zuletzt, die Verhandlungen über den Neubau der Landesmesse am Stuttgarter Flughafen zum Erfolg zu führen (gilt derzeit als größte Baustelle Deutschlands). In seiner Amtszeit war ihm die Versöhnung ein besonderes Anliegen und kam etwa durch die Vorstellung der Gedenkstätte für die Brüder Stauffenberg im Alten Schloss in Stuttgart (Fertigstellung 2006) zum Ausdruck.

2001 wurde Palmer zusätzlich Minister für europäische Angegenheit. Er prägte dieses Amt und leitete unter anderem als Vorsitzender den EU-Ausschusses des Bundesrates in Berlin. Seine Arbeit als Staats- und Europaminister wird über die Parteigrenzen hinweg anerkannt.

Am 25. Oktober 2004 trat Palmer als Minister zurück, nachdem er in einem Streit um Rücktrittsforderungen an Erwin Teufel den CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer geohrfeigt und angeblich als „Verräter“ beschimpft hatte, und schied am 9. November 2004 aus dem Amt. Sein Abfindungsgehalt von rund 4.300 € sorgte anfangs für Kritik, bis bekannt wurde, dass er dieses einem karitativen Zweck in Stuttgart spendet (Vesperkirche). Vertraute sowie ein Landtagsabgeordneter der Grünen bestätigten dabei, dass Palmer dies bereits gleich nach seinem Rücktritt vorhatte. Nachfolger im Amt ist Willi Stächele, der zuvor Landwirtschaftsminister in Baden-Württemberg war. In Politik und Gesellschaft gilt Palmer als voll rehabilitiert (durch seinen frei gewählten Verzicht wurde er in Leserbriefen als „Edelmann“ oder "bespielhaft" bezeichnet) und war im Sommer 20005 als neuer Kultusminister im Gespräch.

Christoph Palmer ist im Hauptberuf seit Frühjahr 2005 für die Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Group leitend tätig.

Veröffentlichungen

  • Der Bundestagswahlkampf 1986/1987. Eine systematische Darstellung der Wahlkampfführung der Bundestagsparteien und der Rahmenbedingungen der Wahl. Lang, Frankfurt am Main 1993. ISBN 3-631-45396-5 (Dissertation)