Bissingen an der Teck
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 36′ N, 9° 30′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 415 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,06 km2 | |
Einwohner: | 3377 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 198 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73266 | |
Vorwahl: | 07023 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 012 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Vordere Straße 45 73266 Bissingen | |
Website: | www.bissingen-teck.de | |
Bürgermeister: | Marcel Musolf | |
Lage der Gemeinde Bissingen an der Teck im Landkreis Esslingen | ||
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Bissingen an der Teck ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen. Sie gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart. Bissingen ist mit einem Großteil seiner Gemarkung (73,5 %) Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Geographie
Geographische Lage
Bissingen liegt am Fuße der Schwäbischen Alb, das kleinere Ochsenwang auf der Albhochfläche. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhenlage von 384 m an der Grenze zu Nabern bis 830 m im Brucker Hölzle, das zugleich den höchsten Punkt des Landkreises Esslingen darstellt.
Gliederung
Die Gemeinde Bissingen an der Teck besteht aus dem Kernort Bissingen und dem Ortsteil Ochsenwang.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Kirchheim unter Teck im Norden, Weilheim an der Teck im Osten, Neidlingen im Südosten, Lenningen im Süden, Owen im Westen und Dettingen unter Teck im Nordwesten (alle Landkreis Esslingen).
Geschichte
Als einer der ersten Orte im Kreis Esslingen wird Bissingen im Jahr 769 urkundlich erwähnt, es taucht in der schriftlichen Überlieferung des Lorscher Codex auf. Vom 11. bis in die Mitte des 12. Jahrhundert gehörte Bissingen den Zähringern, danach den Herzögen von Teck. An Württemberg gelangte der Ort 1326 mit dem Erwerb der österreichischen Hälfte der Herrschaft Teck.
Bissingen gehörte zum Oberamt Kirchheim, dieses ging 1938 im Landkreis Nürtingen auf. Im Zuge der Kreisreform 1973 kam Bissingen zum Landkreis Esslingen.
Am östlichen Ortsrand befinden sich die Reste der Wasserburg Bissingen.
Eingemeindungen

Am 1. Januar 1975 wurde Ochsenwang nach Bissingen eingemeindet.
→ Hauptartikel: Ochsenwang
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Stichtag | Einwohnerzahl |
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3. Dezember 1834 ¹ | 1.871 |
1. Dezember 1871 ¹ | 1.685 |
1. Dezember 1900 ¹ | 1.602 |
17. Mai 1939 ¹ | 1.542 |
13. September 1950 ¹ | 2.078 |
6. Juni 1961 ¹ | 2.173 |
27. Mai 1970 ¹ | 2.583 |
25. Mai 1987 ¹ | 3.271 |
31. Dezember 1995 | 3.476 |
31. Dezember 2000 | 3.691 |
31. Dezember 2005 | 3.659 |
31. Dezember 2010 | 3.523 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Bissingen hat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 lag bei 62,71 % und ergab folgende Sitzverteilung:
Unabhängige Wählervereinigung | 55,1 % | 8 Sitze |
Freie Wählervereinigung | 44,9 % | 6 Sitze |
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Wappen
Blasonierung: In Rot auf einem grünen Berg eine eintürmige silberne (weiße) Burg (Turm mit Kegeldach links).
Seit 1911 führt die Gemeinde als Ortswappen in mehrmals veränderten Darstellungen im roten Schild den silbernen Teckturm auf grün bewaldetem Berg. Die Gemeindeflagge ist Weiß-Rot (Silber-Rot). Das Wappen in der heutigen Form und die Flagge wurden 1975 vom Innenministerium verliehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen
In Ochsenwang befindet sich das Mörikehaus Ochsenwang.
Bauwerke
Die südöstlich von Bissingen gelegene Burgruine Hahnenkamm war eine Satellitenburg der Teck.
Musik
Bissingen besitzt einen Musikverein für Blasmusik, gegliedert in Jugend- und Stammkapelle. Als Hauptquartier dient der „Farrenstall“ in der Pfarrstraße 16. Am 21. Mai 2006 wurde der Musikverein beim Landeswettbewerb im Rahmen des Landesmusikfestes in Villingen-Schwenningen Landesmeister in der Oberstufe und im Mai 2007 auf dem Bundeswettbewerb in Würzburg Vizebundesmeister in der Oberstufe. Am 16. Mai 2010 konnte beim Landesmusikfest 2010 in Metzingen der Titel „Landesmeister in der Oberstufe“ erfolgreich verteidigt werden.[2]
Bissingen besitzt neben der genannten musikalischen Gemeinschaft auch einen Gesangsverein. Der MGV (Männergesangsverein) ist gegliedert in einen Kinderchor (die „Kibize“), einen gemischten Chor („Frischer Wind“) und einen Männerchor.
Streuobstwiesen als prägende Landschaft
Bissingen liegt inmitten ausgedehnter Streuobstwiesen. Um diese Biotope aufrechtzuerhalten, setzt sich der Obst- und Gartenbauverein Bissingen durch die Pflege alter Baumbestände dafür ein, dass Landschaft und Sorten auch für künftige Generationen erhalten bleiben. Dies geschieht unter anderem durch die Betreuung gemeindeeigener Streuobstwiesen und die Einrichtung eines Altsorten-Muttergartens.[3]
Naturdenkmäler
Das Randecker Maar im Ortsteil Ochsenwang ist ein ehemaliger Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans, der auch die Voraussetzungen für die Entstehung des angrenzenden Schopflocher Moors schuf.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Viktor Gruol der Ältere (1766–1836), Orgelbauer
- Johann Viktor Gruol der Jüngere (?–1871), Orgelbauer
- Georg Ehni (1828–1904), Reichstagsabgeordneter
- Robert von Gaupp (1836–1908), Staatsrat, Landtagsabgeordneter
- Friedrich Goll (1839–1911), Orgelbauer
- Wilhelm Ederle (1901–1966), Mediziner
Persönlichkeiten, die in Bissingen an der Teck gewirkt haben
- Ignaz Speckle (1754–1824), von 1789 bis 1795 Verwalter des Pfleghofes von St. Peter in Bissingen, anschließend letzter Abt des Benediktiner-Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald
- Eduard Mörike (1804–1875), lebte von 1832 bis 1833 in Ochsenwang
- Adolf Burkhardt (1929–2004), lutherischer Geistlicher und Präsident des Internationalen Christlichen Esperanto-Bunds, wirkte zwischen 1972 und 1991 als Pfarrer in Bissingen an der Teck
- Nico Moll (*1961), mehrfacher Medaillengewinner bei deutschen Meisterschaften, Weltmeisterschaften und den Winter-Paralympics im Bereich Ski alpin.
Literatur
- Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 155–176
- Der Landkreis Esslingen – Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i. V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Band 1, Seite 361
- M. Keller/Alfred Hub: Bissingen – Heimat zwischen Teck und Breitenstein 1952/1972
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Musikverein Bissingen
- ↑ Obst- und Gartenbauverein Bissingen