Gondelsheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 4′ N, 8° 39′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Karlsruhe | |
Höhe: | 180 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,86 km2 | |
Einwohner: | 4142 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 279 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 75053 | |
Vorwahl: | 07252 | |
Kfz-Kennzeichen: | KA, BR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 15 025 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bruchsaler Straße 32 75053 Gondelsheim | |
Website: | www.gondelsheim.de | |
Bürgermeister: | Markus Rupp | |
Lage der Gemeinde Gondelsheim im Landkreis Karlsruhe | ||
![]() |
Gondelsheim ist eine Gemeinde im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Vor der baden-württembergischen Kreisreform gehörte sie zum Landkreis Bruchsal.
Geographie
Geographische Lage
Gondelsheim liegt im westlichen Kraichgauer Hügelland zwischen Bruchsal und Bretten.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Gondelsheim gehören auch die Höfe Bonartshäuser Hof (Althof) und Erdbeerhof (Neuhof) sowie die landwirtschaftliche Aussiedlung Dossental. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Gillingen.[2]
Geschichte
Gondelsheim wurde erstmals 1257 als Gundolfesheim urkundlich erwähnt. Es gehörte bis dahin dem Zisterzienserkloster Herrenalb, das es nun im Tausch gegen andere Besitztümer an Konrad von Wiesloch abgab. Über die Grafen von Hohenberg kam es an die Grafen von Württemberg. Graf Eberhard verkaufte den Ort 1483 dann an Plicker Landschad von Steinach, den pfälzischen Hofmeister, und wurde so ein freiadliger Flecken. Ende des 16. Jahrhunderts kam Gondelsheim an die Herren von Katzenelnbogen, die es 1650 an Johann Bernhard von Mentzingen verkauften. Nachdem die Herren von Mentzingen immer höher verschuldet waren, mussten sie den – bereits verpfändeten – Besitz 1787 an das badische Herrscherhaus verkaufen.
Zunächst gehörte Gondelsheim zur badischen Grafschaft Petershausen. Es wurde 1806, als Baden zum Großherzogtum erhoben wurde, zum Sitz des neugebildeten standesherrlichen Amtes Gondelsheim im Pfinz- und Enzkreis, das jedoch bereits 1826 wieder aufgelöst wurde und im Amt Bretten aufging. Seit 1936 gehörte die Gemeinde zum Bezirksamt Bruchsal, ab 1939 Landkreis Bruchsal, der 1973 im Landkreis Karlsruhe aufging.
Religionen
Gondelsheim ist geschichtlich gesehen evangelisch geprägt. Neben der evangelischen Gemeinde gibt es aber auch eine katholische und eine neuapostolische Kirchengemeinde.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Der Park von Schloss Gondelsheim ist sehenswert. Das Schloss aus der Mitte des 19. Jahrhunderts im angloschottschen Stil, mit Jugendstilanbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der Alte Turm und die Kirche im Stil des Romantizismus von Heinrich Hübsch spannen einen ungewöhnlichen, eklektizistisch anmutenden Ort auf. Hinzu kommt die wiedereingerichtete Englische Anlage sowie der Gondelsheimer Nymphenbrunnen, "Die drei tanzenden Mädchen" von Schott, den es weltweit nur dreimal gibt.
- Die Entstehungsgeschichte des Alten Turms ist noch nicht abschließend geklärt: Historiker gehen davon aus, dass der Turm ein Überrest einer alten im 13. Jahrhundert erbauten und im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Wehrkirche sei. Der Leiter der Restaurierungsarbeiten Bernd F. Säubert vertritt die Auffassung, dass der Alte Turm Bergfried einer Burganlage gewesen sei könne.
- Für die Restaurierung der in den 1960er-Jahren entdeckten Fresken aus dem 15. Jahrhundert mit der Darstellung eines Apostelzyklus und der Legende von den drei Lebenden und den drei Toten wurden von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg 50.000 Euro bereitgestellt. Der Alte Turm wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum „Denkmal des Monats Februar 2009“ ernannt. Die Gesamtkosten der Restaurierung (u. a. Arbeiten am Dach und am Putz zur Verbesserung des Raumklimas und Vermeidung weiterer Wasserschäden) werden sich voraussichtlich auf 160.000 Euro belaufen.
- Gasthaus LöewenThor, seit 1701 eine Herberge an der alten Heerstraße von Speyer nach Augsburg.
- Grabstätte von Josefine Benz, Mutter des Autopioniers Carl Benz, die in Gondelsheim ihren Lebensabend verbrachte und 1870 hier verstarb.

- die im Jahre 1849 erbaute Synagoge, die sich seit 1930 in Privatbesitz befindet.
Ferienstraßen
Anfang August 1888 fuhr Bertha Benz mit ihren beiden Söhnen von Mannheim nach Pforzheim und über Gondelsheim wieder zurück nach Mannheim. An diese erste automobile Fernfahrt der Geschichte erinnert seit 2008 die Bertha Benz Memorial Route, die durch Gondelsheim führt.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister Markus Rupp ist bereits seit zwei Wahlen (ab 1998) im Amt. Er ist zudem seit 1999 Mitglied des Kreistags Karlsruhe, wo er seit 2009 die SPD-Fraktion führt.
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 9. Juni 2009 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 14 Mitglieder an.
Gemeindepartnerschaft
Gondelsheim unterhält seit 1979 partnerschaftliche Beziehungen zu Droue, einer Gemeinde mit etwa 1300 Einwohnern im Department Loir-et-Cher in Frankreich gelegen, rund 150 km vor den Toren von Paris, in unmittelbarer Nähe der Schlösser der Loire und der berühmten Kathedrale von Chartres.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Gondelsheim führt die Westbahn (Bietigheim-Bissingen - Bruchsal), auf deren Streckenabschnitt Bruchsal - Mühlacker die Stadtbahnlinie S9 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft verkehrt, die zwei Haltepunkte an der Gemeinde besitzt.
Gondelsheim liegt an der Bundesstraße 35, welche früher mitten durch den Ort führte, seit 1959 aber durch die Westtangente um die Wohngebiete herum geführt wird.
Bildung
Mit der Kraichgauschule verfügt die Gemeinde über eine Grund- und Werkrealschule Außerdem gibt es zwei Kindergärten bzw. Krippen im Ort.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Füger (1752–1830), badischer Hofrat
- Jacob Hecht (1879 - 1963), Gründer der Rhenania Schifffahrtsgesellschaft
Literatur
- Wilhelm Spengel: Gondelsheim in Geschichte und Bild. Gemeinde Gondelsheim, Gondelsheim 1966.
- Thomas Adam: Die Gondelsheimer Rebellion von 1730. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2005, ISBN 978-3-89735-409-8.
- Thomas Adam (Hrsg.): Gondelsheim. 750 Jahre Geschichte im Saalbachtal Ubstadt-Weiher. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2006, ISBN 978-3-89735-440-1.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 73–74
Weblinks
Gondelsheim im Stadtwiki Karlsruhe
- www.gondelsheim.de
- Der Schlosspark und die Kirche von Heinrich Hübsch auf einer privaten Webseite