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Radheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Radheim
Gemeinde Schaafheim
Koordinaten: 49° 53′ N, 9° 1′ OKoordinaten: 49° 53′ 20″ N, 9° 1′ 5″ O
Höhe: 167 (164–190) m
Fläche: 4,03 km²
Einwohner: 930 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 231 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Eingemeindet nach: Schaafheim
Postleitzahl: 64850
Vorwahl: 06073

Radheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Schaafheim im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen.

Das Dorf liegt am östlichen Rand des Odenwaldes im beginnenden Bachgau. Durch Radheim verläuft die Kreisstraße 106. Der Ort schließt direkt westlich an Mosbach an.

Geschichte

Bodenfunde lassen auf eine frühe Besiedlung in der Jungsteinzeit schließen. Durch den Reichtum an Quellen boten sich hier ideale Siedlungsbedingungen.

Zur Römerzeit befand sich in Radheim ein römischer Gutshof (villa rustica) anstelle der Kirche. Als Beweis dienen die gefundenen römischen Viergöttersteine. Den letzten Viergötterstein fand man bei Renovierungsarbeiten 1972 unter dem Altar der alten Radheimer Kirche. Ein Viergötterstein wird heute im Landesmuseum Darmstadt aufbewahrt.

Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf 798, und zwar im Codex Eberhardi des Klosters Fulda.

Durch Radheim fließt der Pflaumbach, der je nach Region auch Welzbach genannt wird. Der Pflaumbach mündet in den Schönbusch-See im Park Schönbusch und endet bei Leider schließlich im Main.

Radheim Barockkirche von 1577 - Hl. Laurentius
Grüße aus Radheim

Historische Formen des Ortsnamens sind:

  • Rôdem
  • Rodeheim
  • Roden (um 800)
  • Roden (1259)
  • Roden (1262)
  • Rode (1267)
  • Rode (1317)
  • Roden (1403)
  • Roeden (1442)
  • Raden (1445)
  • Rodau (1457)
  • Rode (1567)
  • Rodheym (1577)
  • Radheim (ab 1783)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. Januar 1977 die bis dahin eigenständige Gemeinde Radheim per Gesetz nach Schaafheim eingemeindet.[1]

Verkehr

Eisenbahn

Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind:

Buslinien

  • K 54 Babenhausen (Hessen) Bahnhof
  • K 54 Aschaffenburg-Hauptbahnhof
Radheim im Bachgau, ausführliches Radwege,- und Wanderwegenetz rund um den Ort. Ausgangsort für Wanderungen in Odenwald und Spessart.

Rad- und Wanderwegenetz

Rund um Radheim gibt es ein umfangreiches ausgeschildertes Rad- und Wanderwegenetz. Bekanntester Wanderweg ist der historische Einhardweg mit Radheim als Zwischenstation.

Fernstraßen

  • B 26 Richtung Darmstadt Anschluss zur A 5 (Basel- Karlsruhe-Frankfurt-Kassel) und A 67
  • B 26 östlich Richtung Aschaffenburg Anschluss zur A 3 (Köln-Bonn-Frankfurt-Würzburg-Nürnberg-Passau)
  • B 45 Richtung Hanau Anschluss zu A 3 und A 45 (Hanau)
  • B 45 nördlich Richtung Frankfurt/Offenbach über B 486 und A 661 (Egelsbach-Frankfurt)
  • B 45 südlich Richtung Michelstadt/Erbach.

Sehenswürdigkeiten

Wartturm bei Radheim
  • Nördlich von Radheim ragt auf einem Hügel der 22 m hohe Wartturm auf, den 1492 der Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg an der alten Bachgauer Landwehr errichten ließ. Er sicherte den Übergang des Handelsweges in Kurmainzer Gebiet. 1992 wurde der Turm restauriert und wieder begehbar gemacht.
  • Radheim besitzt zwei Kirchen. Die Kirchen sind dem Hl. Laurentius geweiht. Die erste Kirche ist aus dem Jahre 1244 nachgewiesen. Die heutige alte Kirche wurde 1577 errichtet. Ihr Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. 1903 wurde das Kirchenschiff um 6 Meter verlängert und 1968 wieder um 6 Meter verkürzt. Von außen unscheinbar, umso prachtvoller ist die barocke Innenausstattung, die zwischen 1763 und 1767 gestaltet wurde. Die neue Kirche wurde 1964 errichtet. Beide Gotteshäuser sind mit einem Gang verbunden.
  • Die alte Ortsmauer mit Schießscharte.
  • Der Einhardweg, mit dem Bildstock der hl. Ottilie, ist ein historischer Wanderweg. der durch Radheim führt.
  • Straußenfarm Tannenhof nordwestlich von Radheim.

Einzelnachweise

  1. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Darmstadt und Dieburg und der Stadt Darmstadt vom 26. Juni 1974 In: GVBl.I 1974/22

Literatur

  • Bernd Steidl: Welterbe Limes: Roms Grenze am Main. Logo, Obernburg am Main 2008, ISBN 3-939462-06-3 (Ausstellungskataloge der Archäologischen Staatssammlung 36).