Widerstandsbewegung in Südbrandenburg
Widerstandsbewegung in Südbrandenburg, meist nur Widerstand Südbrandenburg genannt, war eine Neonazi-Organisation in Brandenburg. Sie wurde im Juni 2012 vom brandenburgischen Innenminister Dietmar Woidke unter anderem wegen "Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus" und "aktiv-kämpferischem Vorgehen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung" verboten. Die Organisation hatte unter anderem sogenannte "Nationale Kampfsportturniere" veranstaltet. Unter dem Dach der Organisation agierte auch eine Gruppierung namens Spreelichter, die flashmobartig kurze nächtliche Fackelmärsche in Ku-Klux-Klan-ähnlicher weißer Vermummung mit teilweise mehreren hundert Teilnehmern durchgeführt hatte, die unangemeldet in kleinen Orten stattfanden und somit von der Polizei kaum verhindert oder aufgelöst werden konnten. Dieses Vorgehen war bald von Rechtsextremen in anderen Bundesländern nachgeahmt worden. Der Gruppe wurde auch der Betrieb zweier rechtsextremer Internetportale zugeordnet, auf denen unter anderem rechtsextreme rassentheoretische Texte ("Volkstod"-Kampagne) und professionell produzierte Videos der Fackelmärsche unter dem Label Die Unsterblichen veröffentlicht worden waren. Sie wird außerdem mit Anschlägen gegen ein Redaktionsgebäude der Lausitzer Rundschau in Spremberg in Verbindung gebracht. Führender Kopf der verbotenen Organisation soll laut Verfassungsschutzbericht 2011 das ehemalige NPD-Mitglied Marcel F. aus Lübbenau gewesen sein. Nach der Verbotsverfügung durchsuchte die Polizei 27 Wohnungen in Südbrandenburg und Sachsen sowie den Vereinstreff in Cottbus.
Quellen
- Woidke verbietet rechtsextremistische Vereinigung, Pressemitteilung Innenministerium Brandenburg
- Das Ende der Nazi-Masken-Show, zeit.de, 19. Juni 2012
- Extremismus: Neonazi-Netzwerk in Brandenburg verboten, sueddeutsche.de, 19. Juni 2012