Benutzer:YoHannes89/Siegel der Äbte der Reichsabtei Fulda

Geschichte
Verwendung des Abtsiegels
Chronologische Beschreibung der Abtsiegel
Hauptsiegel der Äbte (1018-1541)

Siegel Richards (1018-1039)
Das durchgedrückte Siegel ist rund und besitzt einen Durchmesser von 58 mm. Das Siegel stellt ein Brustbild des barhäuptigen Abtes dar, der in seiner Rechten den auswärts gekehrten und schräg gestellten Abtstab hält. In seiner linken Hand hält er ein geschlossenes an die Brust gedrücktes Buch. Die Umschrift lautet: (+) RIIHA (RDVS DI GRA ABBAS)
Siegel Egberts (1047-1058)
Das durchgedrückte und runde Siegel hat einen Durchmesser von 68 mm. Das Siegel zeigt ein Brustbild des barhäuptigen Abtes, welcher in der Rechten den schräg gestellten und nach auswärts gekehrten Abtstab und in der Linken ein geschlossenes an die Brust gedrücktes Buch hält. Die Umschrift lautet: + EGBERHTVS DI GRA FVLDENSIS ABBAS
Siegel Widerads (1060-1075)
Das runde und durchgedrückte Siegel, welches einen Durchmesser von 64 mm aufweist, zeigt das Brustbild des barhäuptigen Abtes, welcher in der Rechten den schräg gestellten und nach auswärts gekehrten Abtstab und in der Linken ein geschlossenes an die Brust gedrücktes Buch hält. Die Umschrift lautet: + VVIDERADV DI GRA ABBAS
Siegel Erlolfs (1114-1122)
Das runde Siegel zeigt den barhäuptigen Abt auf einem mit Hundeköpfen verzierten Stuhl sitzend. In der rechten Hand hält er den einwärts gekehrten Abtstab und in der Linken Hand ein offenes Buch. Die Umschrift lautet: + ERLOL(FVS DI G) RA FVLD ABB'
Siegel Konrads I. (1134-1140)
Der Durchmesser des runden und durchgedrückten Siegels beträgt 80 mm. Es stellt den barhäuptigen Abt sitzend auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium (Faltstuhl der Äbte) dar. In der Rechten hält der Abt den einwärts gekehrten Abtstab und in der Linken das offene Buch. Die Umschrift lautet: + CVNRADVS GRA DI FVLDENSIS ABBAS
Siegel Markwards I. (1150-1165)
Das durchgedrückte und runde, 80 mm Durchmesser große Siegel zeigt den Abt mit Lockenkranz ums Haupt auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium sitzend. In der rechten Hand hält der Abt den einwärts gekehrten Abtstab und in der linken Hand das offene Buch. Die Umschrift lautet: + MARCVVARDV DI GRATIA FVLDENSIS ABBAS
Siegel Burchards (1168-1176)
- Das runde und durchgedrückte Siegel hat einen Durchmesser von 80 mm. Es zeigt den Abt mit breitem Haarkranz um den Kopf auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium sitzend. Die rechte Hand des Abtes hält den schräg gestellten Abtstab, die Linke das offene Buch. Das Siegelbild ist durch den Perlstab und Linien von der Legende getrennt. Die Umschrift lautet: + BVRCHARDVS DEI GRA (FVLDENSIS ABBAS)
- Das spitzovale Siegel ist 82 mm lang und 55 mm breit. Es zeigt den barhäuptigen, stehenden Abt, der in seiner Rechten den einwärts gekehrten Abtstab und in seiner Linken das offene Buch hält. Die Umschrift lautet: + (BVR) SHARDVS DI GRA FVLDENSIS ABBA(S)
Siegel Konrads II. (1177-1192)
Das Siegel zeigt den Abt sitzend auf einem mit Hundeköpfen verzierten Stuhl. In der rechten Hand hält er den Abtstab, in der linken das offene Buch.
Siegel Heinrichs III. (1192-1216)
Das durchgedrückte und runde Siegel hat eine Größe von 74 mm im Durchmesser. Der Abt ist mit einem breiten Haarkranz um den Kopf dargestellt. Er sitzt auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium und hält in der Rechten den einwärts gekehrten Abtstab und in der Linken das offene Buch. Das Siegelfeld ist durch mehrere Linien von der Legende getrennt. Die Umschrift lautet: + HEINRICVS DEI GR(ATIA FVLDENS) IS ABBAS
Siegel Konrads III. von Malkos (1222-1249)
- Das ovale und mit rot-gelben Schnüren angehängte Siegel ist 68 mm lang und 56 mm breit. Der Abt hat eine Mitra auf dem Haupt und ist sitzend auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium dargestellt. In der rechten Hand hält er den einwärts gekehrten Abtstab und in der linken Hand ein geschlossenes Buch, welches auf dem Knie liegt. Die Stickerei auf dem Kasel (ein liturgisches Gewand) des Abtes hat Ähnlichkeit mit dem Pallium (ein Amtsabzeichen des Papstes). Die Umschrift lautet: + CVNRAD' DEI GRACIA FVLDENSIS ECCL' IE ABBAS
- Das zweite Siegel von Konrad III. ist ebenso oval, mit rot-gelben Schnüren angehängt und besitzt die selben Maße wie das erste. Das Siegelbild ist identisch, doch in der linken Hand hält der Abt kein geschlossenes Buch, sondern ein offenes. Die Umschrift lautet: + CVNRADV DEI GRACIA FVLDENSIS ECCL' IE ABBAS
- Das dritte Siegel Konrads III. ist spitzoval, an grünen Schnüren angehängt und ist 84 mm lang und 62 mm breit. Der Abt mit Mitra ist sitzend auf einem mit Hundeköpfen und Hundefüßen verzierten Faldistorium abgebildet. Seine rechte Hand hält den einwärts gekehrten Abtstab und die linke das offene Buch vor der Brust. Die über der Albe getragene Kasel des Abtes ist mit Hals- und Mittelstreifen reich verziert. Die Umschrift lautet: + S' CONRADI DI GRA FVLDEN ECC' IE ABBATIS
Siegel Heinrichs IV. von Erthal (1249-1261)
- Das spitzovale Siegel ist 72 mm lang und 40 mm breit. Das Siegebild zeigt den Abt mit der Mitra auf dem Haupt, von der zwei Bänder auf die Schultern des Abtes herabfallen. Der Abt sitzt auf einem mit Hundeköpfen und -füßen verzierten Faldistorium. Aus den Mäulern der Hundeköpfe fallen Zungen, die sich an der Zungenspitze dreiteilen, nach unten. In der Rechten hält der Abt den einwärts gekehrten Abtstab und in der Linken das geschlossene Buch. Die Umschrift lautet: + HENRI(CVS DEI GRA) FVLDENSIS EC(CE AB) BAS
- Das zweite Siegel Heinrichs IV. ist ebenso spitzoval und das Siegelbild ist identisch gestaltet. Nur ist es mit einer Länge von 80 mm und einer Breite von 60 mm länger und breiter ausgefertigt. Die Siegelumschrift ist dieselbe.
Siegel Berthos II. von Leibolz (1261-1271)
Das spitzovale Siegel hat eine Länge von 67 mm und eine Breite von 42 mm. Der Abt mit der Mitra auf dem Haupt ist, auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium sitzend, abgebildet. Die rechte Hand des Abtes hält den einwärts gekehrten Abtstab und die linke ein erhobenes geschlossenes Buch. Die Umschrift lautet: + BERTHOVS DI GRA FVLDENSIS ECCL' IE ABBAS
Siegel Berthos III. von Mackenzell (1271-1274)
Das spitzovale Siegel ist 68 mm lang und 50 mm breit. Es stellt den Abt mit Mitra, auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium sitzend, dar. In der rechten Hand hält der Abt den einwärts gekehrten Abtstab, in der linken das geschlossene und erhobene Buch. Die Umschrift lautet: + BERTHOVS DEI GRA FVLDEN ECL' E ABBAS
Siegel Berthos IV. von Bienbach (1274-1286)
Das spitzovale, an rot-gelben Schnüren angehängte Siegel besitzt eine Länge von 64 mm und eine Breite von 49 mm. Der Abt mit Mitra ist sitzend auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium dargestellt. In der Rechten hält er den einwärts gekehrten Abtstab und in der Linken das erhobene, geschlossene Buch. Die Umschrift lautet: + BERTHOVS DEI GRA FVLDEN ECL' E ABBAS
Siegel Markwards II. Bickenbach (1286-1288)
Das spitzovale Siegel besitzt eine Länge von 68 mm und eine Breite von 45 mm. Der Abt mit Mitra ist sitzend auf einem mit Hundeköpfen verzierten Faldistorium dargestellt. In der Rechten hält er den einwärts gekehrten Abtstab und in der Linken das offene Buch. Die Umschrift lautet: + MAR(CVVARDVS) DEI GRA FVLDEN ECCL' IE ABBAS
Siegel Heinrichs V. von Weilnau (1288-1313)
Das Siegel ist spitzoval, 70 mm lang und 48 mm breit. Es zeigt den Abt mit Mitra, welcher auf einem mit Hundeköpfen verzierten Sessel. Die rechte Hand des Abtes hält den einwärts gekehrten Abtstab, die linke das offene Buch. Die Umschrift lautet: + HEINRICVS DEI GRA (FV)LDEN ECCL' IE ABBAS
Siegel Heinrichs VI. von Hohenberg (1315-1353)
Das Sekretsiegel (nach 1541)
Entwicklung des Abtsiegels
Siehe auch
Literatur
- Ludwig Weth: Studien zum Siegelwesen der Reichsabtei Fulda und ihres Territoriums, Darmstadt/Marburg 1980, (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 41).
- Friedrich Küch: Zur Geschichte des Siegelschnitts in Hessen, in: Hessenkunst 1929, S. 3-17.
- Johann Friedrich Schannat: Historia Fuldensis, Frankfurt 1729.
- Wolfhard Vahl: Fulda, St. Salvator. Sphragistik und Heraldik, in: Germania Benedictina, Bd. VII (Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen), St. Ottilien 2004, S. 427-434.
- Philibert Schmitz: Geschichte des Benediktinerordens, Bd. 1 (Ausbreitung und Verfassungsgeschichte des Ordens von seiner Gründung bis zum 12. Jahrhundert), Benziger 1947.
- Philibert Schmitz: Geschichte des Benediktinerordens, Bd. 4 (Die äußere Entwicklung des Ordens vom Konzil von Trient bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts - Verfassungsgeschichte vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts), Benziger 1960.
- Richard Gaettens: Das Geld- und Münzwesen der Abtei Fulda im Hochmittelalter, Fulda 1957.
- Hans Alfons Simon: Die Verfassung des geistlichen Fürstentums Fulda, Fulda 1912.