Ernstbahn
Die Ernstbahn wurde 1875 – zunächst als offene Handelsgesellschaft – von Fürst Ernst von Solms-Braunfels und zwei weiteren Grubenbesitzern gegründet. Sie sollte als Grubenbahn für den Erztransport aus Bergwerken rund um Braunfels im nördlichen Taunus zur Lahn dienen. Die Rechtsform wurde im Jahre 1900 in eine GmbH umgewandelt, die 1906 von der Firma Friedrich Krupp in Essen erworben wurde. Seit 1924 war sie Teil der Sieg-Lahn-Bergbau-Gesellschaft, die 1953 an die Harz-Lahn-Erzbergbau AG überging.
Die Strecke war in der Spurweite von 800 mm angelegt und begann 1876 am staatlichen Lahnbahnhof Braunfels, führte im Isertal, einem Seitental der Lahn, aufwärts unterhalb der Stadt Braunfels entlang bis zur Grube Ottilie (5,1 km) und endete ab 1. Oktober 1877 in Philippstein Clöserweide bei km 6,5. Die Konzession wurde am 5. Juni 1894 geändert. Seitdem war die Bahn eine Kleinbahn des öffentlichen Verkehrs, die bis zur Haltestelle Braunfels Stift auch Personen beförderte, ab 1. Mai 1913 sogar bis Philippstein Papiermühle.
Der Personen- und Stückgutverkehr endete am 15. Juni 1930. Nachdem auch der öffentliche Güterverkehr aufgegeben worden war, erhielt die Bahn im Jahre 1940 wieder den Status einer Grubenbahn. Der Erzverkehr wurde mit Jahresende 1962 eingestellt und die Strecke abgebaut.