Fußball-Europameisterschaft 2012
[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}}
UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2012 | |
---|---|
UEFA EURO 2012 | |
![]() | |
Anzahl Nationen | 16 (von 53 Bewerbern) |
Austragungsort | ![]() ![]() |
Eröffnungsspiel | 8. Juni 2012 in Warschau |
Endspiel | 1. Juli 2012 in Kiew |
Spiele | 31 insgesamt 18 bisher absolviert |
Tore | 48 (⌀: 2,67 pro Spiel) |
Zuschauer | 808.490 (⌀: 44.916 pro Spiel) |
![]() |
71 (⌀: 3,94 pro Spiel) |
![]() |
1 (⌀: 0,06 pro Spiel) |
![]() |
1 (⌀: 0,06 pro Spiel) |
Die Endrunde der 14. Fußball-Europameisterschaft 2012 (UEFA EURO 2012; polnisch Mistrzostwa Europy w Piłce Nożnej 2012; ukrainisch Чемпіонат Європи з футболу 2012) findet vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 in Polen und der Ukraine statt. Es ist vorläufig die letzte Fußball-Europameisterschaft (EM), die mit 16 Mannschaften ausgetragen wird. Ab 2016 wird die Endrunde mit 24 Mannschaften ausgetragen. Der Europameister qualifiziert sich für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2013. Sollte Spanien den Titel gewinnen, so nimmt automatisch der unterlegene Finalist an dem Turnier teil, da Spanien als amtierender Weltmeister bereits für den Konföderationen-Pokal qualifiziert ist.
Vergabe

Für die Fußball-Europameisterschaft 2012 wurde die Bewerbungszeit in zwei Phasen aufgeteilt. Damit sollten die Kosten für die UEFA und die Bewerber reduziert werden.
Bis zum Bewerbungsschluss am 1. Februar 2004 bewarben sich zehn nationale Fußballverbände mit acht Bewerbungen um die Austragung der EM-Endrunde. Aserbaidschan, Griechenland, Italien, Rumänien, Russland und die Türkei bewarben sich einzeln, Kroatien und Ungarn sowie Polen und die Ukraine gaben jeweils Gemeinschaftsbewerbungen ab. Nach Prüfung der Unterlagen wurden die Bewerbungen von Aserbaidschan, Rumänien und Russland abgelehnt.
Nach der am 8. November 2005 durchgeführten ersten Abstimmung reduzierte sich das Bewerberfeld auf Italien (elf Stimmen), Kroatien/Ungarn (neun Stimmen) und Polen/Ukraine (sieben Stimmen). Die Türkei (sechs Stimmen) und Griechenland (zwei Stimmen) schieden aus der Bewerbung aus.
Am 18. April 2007 gab das UEFA-Exekutivkomitee in Cardiff bekannt, dass die gemeinsame Bewerbung Polens und der Ukraine den Zuschlag erhalten hatte. Von den zwölf Stimmen der Mitglieder des Exekutivkomitees bekamen Polen und die Ukraine acht, die restlichen vier Stimmen gingen an Italien.
Vorbereitungen
Nach der Vergabe liefen die Vorbereitungen in beiden Ländern zunächst schleppend. Die UEFA zeigte sich ob der Verzögerungen mehrfach beunruhigt, ergriff aber lange Zeit keine Maßnahmen. Am 30. Januar 2008 forderte die UEFA die Staaten auf, durch finanzielle Unterstützung der Projekte den Prozess zu beschleunigen.[1] UEFA-Generalsekretär David Taylor machte deutlich, dass sich die UEFA zu Maßnahmen gezwungen sähe, wenn in den nächsten sechs Monaten zu wenige Fortschritte erzielt würden.
Nach einem Besuch Anfang Juli 2008 in Polen und der Ukraine gab UEFA-Präsident Michel Platini bekannt, dass die polnischen Vorbereitungen viel besser verliefen als in der Ukraine und es im Notfall sogar zu einer Änderung der Spielanteile kommen könnte. Polen würde dann 75 Prozent der Spiele (drei Gruppen-, zwei Viertelfinal-, beide Halbfinalspiele und das Endspiel) bekommen, die Ukraine nur die Spiele der Gruppe D austragen. Über weitergehende Konsequenzen, wie einen kompletten Entzug der Austragung in der Ukraine, wurde spekuliert.
Immer wieder kam auch Deutschland als Co-Gastgeber der EM 2012 ins Gespräch, da sich UEFA-Präsident Michel Platini wohl beim Deutschen Fußballbund danach erkundigte. Dies wurde aber mehrfach vom DFB zurückgewiesen.[2]
Eine UEFA-Delegation um David Taylor überprüfte vom 2. bis 6. Februar 2009 in der Ukraine den Stand der Vorbereitungen und die Infrastruktur.[3][4]
In seinem Treffen am 13. Mai 2009 bestätigte das UEFA-Exekutivkomitee die polnischen Städte Danzig, Posen, Warschau und Breslau als offizielle Gastgeber der Europameisterschaft. Von den ukrainischen Städten erhielt lediglich Kiew den Status einer offiziellen Gastgeberstadt, wurde allerdings vorerst nicht als Endspielort bestätigt. Kiew bekam ähnlich wie die ukrainischen Städte Donezk, Lemberg und Charkiw aber die Gelegenheit, die geforderten Auflagen bis zum 30. November 2009 zu erfüllen.[5] Am 11. Dezember 2009 bestätigte die UEFA bei einer Konferenz auf Madeira alle vier ukrainischen Spielstädte als Austragungsorte und sprach Kiew das Finale zu.
Am 24. Januar 2011 wurde bekannt, dass UEFA-Generalsekretär Jerome Valcke in einem Brief[6] an den ukrainischen Fußballverband (FFU) mit dem Entzug der EM drohte, da sich die ukrainische Regierung, laut FIFA, unzulässig in die Angelegenheiten des ukrainischen Fußballverbands einmische. Falls der FFU die geplante Umbildung durch die Regierung bis zum 4. Februar nicht stoppe, sei die FIFA bereit, die Ukraine von deren Wettbewerben auszuschließen. Dieser Ausschluss würde die Austragung der EM in der Ukraine nicht mehr möglich machen. Kurz vor dem Ende des Ultimatums erklärte der ukrainische Fußballverband (FFU), dass keine Umbildung durch die Regierung erfolgen werde. Der FFU versicherte gegenüber der FIFA in einem Brief, dass die Politik keinen Einfluss auf die Vorbereitungen auf die Europameisterschaft habe. Dies wurde vom UEFA-Chef Michel Platini und FIFA-Präsident Joseph Blatter bestätigt. Somit blieb die Ukraine als zweites Austragungsland erhalten.[7][8]
Weiterhin bestanden sowohl in Polen als auch in der Ukraine Rückstände beim Bau der Stadien und der Infrastruktur. Der Zeitplan wurde erneut überschritten. Bis zum Januar 2011 waren lediglich drei der insgesamt acht Spielstätten fertiggestellt. Für die restlichen Stadien hatte die UEFA eine Frist bis zum Juni 2011 gesetzt[9], welche in Polen bis auf das Nationalstadion in Warschau und in der Ukraine bis auf die Stadien in Kiew und Lemberg eingehalten wurde.
Austragungsorte

Die Austragungsorte verteilen sich wie bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 über insgesamt acht Stadien, von denen jeweils vier in Polen und in der Ukraine liegen.
Polen
Warschau Warszawa |
Posen Poznań |
Breslau Wrocław |
Danzig Gdańsk |
---|---|---|---|
Nationalstadion Kapazität: 58.500 |
Städtisches Stadion Kapazität: 43.090 |
Städtisches Stadion Kapazität: 42.771 |
PGE Arena Gdańsk Kapazität: 41.582 |
![]() |
Das Stadion im Juni 2012 | ![]() | |
3 Vorrundenspiele (Eröffnungsspiel) 1 Viertelfinale 1 Halbfinale |
3 Vorrundenspiele | 3 Vorrundenspiele | 3 Vorrundenspiele 1 Viertelfinale |
Im Nationalstadion in Warschau wird das Eröffnungsspiel ausgetragen, außerdem werden noch zwei weitere Vorrundenspiele sowie ein Viertel- und ein Halbfinale hier stattfinden. Da das Stadion zum geplanten Fertigstellungstermin im Herbst 2011 nicht betriebsbereit war, musste das zur Eröffnung vorgesehene Test-Länderspiel zwischen Polen und Deutschland am 6. September 2011 nach Danzig verlegt werden.[10] Das Stadion wurde schließlich am 29. Januar 2012 mit einem Musikfestival eingeweiht.[11] Durch Anheben des Spielfeldes auf Höhe des Mittelrangs kann das Stadion auch in ein Leichtathletikstadion umgebaut werden.
In Danzig wurde ein neues Stadion für die Europameisterschaft errichtet und am 14. August 2011 mit dem Spiel Lechia Gdańsk und Cracovia Krakau eröffnet. Der Komplex trägt den Namen PGE Arena Gdańsk und verfügt über eine Kapazität von 44.000 Zuschauern.[12] Danzig ist für drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale des Turniers vorgesehen. Das neue Stadion wird außerdem von dem Fußballverein Lechia Gdańsk genutzt.
Im Stadion Miejski in Posen, Heimatstadion von Lech Posen, werden drei Vorrundenspiele der Europameisterschaft stattfinden. Die Spielstätte wurde komplett umgebaut, erhielt u.a. eine komplette Überdachung der Tribünen mit integrierter Flutlichtanlage und wurde am 20. September 2010 mit einem Konzert des Sängers Sting eröffnet. Das Stadion verfügt über eine Kapazität von 43.090 Sitzplätzen. Es ist das einzige Stadion der vier Spielorte in Polen, welches bei der Vergabe der Endrunde schon existierte.
In Breslau wurde das Stadion Miejski errichtet und verfügt über eine Kapazität von 43.000 Sitzplätzen. Es werden drei Vorrundenspiele in Breslau stattfinden. Die Arbeiten für die neue Arena wurden Ende August 2011 abgeschlossen. Am 10. September 2011 fand zur Eröffnung des Stadions der WBC-Weltmeisterschafts-Boxkampf im Schwergewicht zwischen dem ukrainischen Weltmeister Vitali Klitschko und dem polnischen Herausforderer Tomasz Adamek statt. Das Stadion umfasst unter anderem Andachtsräume und Arresttrakte. Es wird vollständig überwacht.[13]

Ausschreibung und Auftragsvergabe
An den Ausschreibungen der Bauaufträge waren besonders chinesische Baufirmen interessiert. Im Falle des Zuschlages hätten sie die benötigten Arbeiter aus China mitgebracht.[14] Unter dem Eindruck des Arbeitskräftemangels in der Baubranche hatte die Regierung von Kazimierz Marcinkiewicz schon im Jahr 2006 bedeutende Kontingente von Arbeitern aus China bewilligt. Zuschläge erhielten aber nur europäische Firmen.

Infrastruktur
Zur Europameisterschaft wurden die wichtigsten Flughäfen in den Städten Danzig, Kattowitz, Krakau, Warschau, Breslau und Posen ausgebaut und modernisiert. Im Bereich des Schienenverkehrs wurden die Bahnhöfe Kraków Główny, Poznań Główny, Katowice und Warszawa Zachodnia neu errichtet und Wrocław Główny, Gdynia Główna, Warszawa Centralna, Warszawa Stadion und Warszawa Wschodnia komplett modernisiert. Zusätzlich wurden Abschnitte der Eisenbahnstrecken E20 Warszawa − Łódź, E30: Zgorzelec − Medyka, E59: Wrocław – Poznań, E65: Warszawa − Gdynia, Nr. 8: Warschau − Krakau in der Gesamtlänge von 940 Kilometern modernisiert.
Das Straßennetz sollte ursprünglich mit zusätzlichen, annähernd 4000 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen ausgebaut werden. Zu den wichtigsten Verkehrsprojekten gehörten die Fertigstellung der Autobahnen A1, A4, A6, A8, A18 sowie die Verlängerung der A2 nach Warschau. Außerdem sollten die Schnellstraßen S1, S2, S7, S8 komplett, die S3 und S17 in großen Teilen fertiggestellt werden.[15] Schon frühzeitig wurde bekannt, dass sich all diese Pläne nicht bis 2012 verwirklichen lassen werden. Nach großen Verspätungen auf der A1 wurden nur einige Abschnitte von Pyrzowice nach Świerklany eröffnet. Die Verbindung von Toruń bis Lódz zur A2 wurde nicht rechtzeitig zur EM fertiggestellt. Auf der Autobahn A4 kam es aufgrund Hochwassers bzw. finanzieller Probleme zu sehr großen Verspätungen, so dass keiner der zehn Abschnitte der Strecke von Krakau bis zur ukrainischen Grenze bis zur EM 2012 eröffnet wurde. Die polnische Straßenverwaltungsbehörde GDDKiA geht davon aus, dass die Mehrheit der nach Lemberg reisenden Fans auf die Autofahrt verzichten und das Flugzeug benutzen wird.[16][17] Aufgrund finanzieller Probleme zweier Baufirmen beim Bau der Autobahn A2 von Łódź nach Warschau kam es zu Verzögerungen, die von den nachfolgenden Unternehmen durch eine Beschleunigung der Bauarbeiten während einiger Monate so reduziert wurden, dass die Autobahnverbindung am 6. Juni 2012 eröffnet werden konnte. Die A8 wurde 2011 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. Die Modernisierung der A18 wurde während der Ausschreibung 2010 abgebrochen und befindet sich wieder in Planung. Im Bereich der Schnellstraßen wurden nur wenige Abschnitte vor der EM freigegeben: die S8 im Bereich Warschau, die S7 im Bereich von Danzig, die S5 als Ostumgehung sowie einer von drei Abschnitten der S11 als Westumgehung von Posen.
Ukraine
Kiew Київ |
Donezk Донецьк |
Charkiw Харків |
Lemberg Львів |
---|---|---|---|
Olympiastadion Kiew Kapazität: 70.050 |
Donbass Arena Kapazität: 51.504 |
Metalist Stadium Kapazität: 38.633 |
Arena Lwiw Kapazität: 34.915 |
Das NSK Olimpijskyj im Oktober 2011 | Datei:Donezk Donbass Arena 02.JPG | Das renovierte Stadion von Charkiw | Arena Lwiw |
3 Vorrundenspiele 1 Viertelfinale Finale |
3 Vorrundenspiele 1 Viertelfinale 1 Halbfinale |
3 Vorrundenspiele | 3 Vorrundenspiele |
Im Olympiastadion Kiew wird das Endspiel ausgetragen, außerdem werden dort drei Vorrundenspiele sowie ein Viertelfinale stattfinden. Dafür wurde das in seiner ursprünglichen Form ab 1936 erbaute und für das Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 1980 verwendete Stadion durch das deutsche Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner komplett umgebaut. Unter anderem erhielt es eine komplette Überdachung der Tribünen mit integrierter Flutlichtanlage. Es hält nun 70.050 Sitzplätze für Besucher bereit. Mit mehrmonatiger Verzögerung wurde das Stadion am 8. Oktober 2011 eröffnet.[18]
In Donezk wurde zwischen 2006 und 2009 ein neues Stadion gebaut. Der Komplex trägt den Namen Donbass Arena, wurde vom ukrainischen Unternehmer Rinat Achmetow finanziert und verfügt über eine Kapazität von 51.504 Sitzplätzen.[19] In Donezk werden drei Gruppenspiele sowie ein Viertelfinal- und ein Halbfinalspiel ausgetragen. In der ukrainischen Meisterschaft wird das Stadion von Schachtar Donezk genutzt.
Im Metalist Stadium in Charkiw, dem Heimatstadion des Metalist Charkiw, werden drei Vorrundenspiele der Europameisterschaft stattfinden. Die Spielstätte wurde zwischen 2008 und 2009 komplett renoviert und verfügt seitdem über eine Kapazität von 41.307 Sitzplätzen. Charkiw sprang dabei als Ersatz für Dnipropetrowsk ein.[20]
In Lemberg wurde die Arena Lwiw errichtet, die über eine Kapazität von 34.915 Plätzen verfügt. Hier werden drei Vorrundenspiele stattfinden. Die Stadt konnte das Projekt ohne finanzielle Unterstützung aus dem Ausland nicht realisieren. Zusätzlich erschwerte die innenpolitische Krise die Suche nach geeigneten Investoren.[20] Nach einem Baustopp Anfang 2010 verzögerte sich die Fertigstellung beträchtlich.[21] Das noch nicht vollständig fertiggestellte Stadion wurde am 29. Oktober 2011 eingeweiht;[22] am 15. November 2011 fand das Eröffnungsspiel zwischen den Nationalmannschaften der Ukraine und Österreichs statt.[23]
Ausschreibung und Auftragsvergabe
Das Nationalstadion in Kiew sollte ursprünglich von dem taiwanischen Büro Archasia Design Group renoviert werden.[24] Im Juni 2008 wurde der Vertrag wegen mangelnder Erfahrung im Baugewerbe gekündigt. Bei der Neuvergabe konnte sich das deutsche Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner durchsetzen, das auch schon das Olympiastadion in Berlin für die WM 2006 renoviert hatte. Andere Bewerber waren unter anderem der britische Architekt Norman Foster. Die Bauarbeiten wurden 2011 abgeschlossen.
Infrastruktur
Bezüglich der Infrastruktur lag die Ukraine deutlich hinter Polen. Die Regierung beabsichtigte den Bau von beinahe 3000 km Autobahnen und Schnellstraßen. Des Weiteren wurden Investitionen in Eisenbahnen, Flughäfen und Hotels aller Klassen benötigt.[14] Auch die Metro Kiew sollte ausgebaut werden. Es müssen zahlreiche neue Hotels gebaut werden. Die Accor-Gruppe (Frankreich), die Rezidor Hotel Group (Belgien) und die InterContinental Hotels Group (Großbritannien) hatten Mitte 2008 verkündet, bis zu 40 Hotels in der Ukraine errichten zu wollen.[25] Der Suchmaschinenkonzern Google ermöglicht als besondere Aktion zur Fußball-Europameisterschaft 2012 die virtuelle Besichtigung aller acht EM-Stadien über Google Street View in einer 360-Grad-Perspektive.[26]
Teilnehmer
Auslosung der Endrunde
Die Auslosung der vier Vierergruppen der Finalrunde fand am 2. Dezember 2011 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Neben den Gastgebern Polen (Gruppe A) und Ukraine (Gruppe D) wurden die beiden stärksten qualifizierten Mannschaften als Gruppenkopf der Gruppen B und C gesetzt (Titelverteidiger Spanien und Niederlande).[27] Die übrigen Mannschaften wurden in drei Töpfe gemäß dem UEFA-Koeffizienten eingeteilt, und jeder Gruppe wurde je eine Mannschaft jedes Topfes zugelost.
- Topf 1: Polen (A1), Ukraine (D1), Spanien, Niederlande
- Topf 2: Deutschland, Italien, England, Russland
- Topf 3: Kroatien, Griechenland, Portugal, Schweden
- Topf 4: Dänemark, Frankreich, Tschechien, Irland
Gruppe A | Gruppe B | Gruppe C | Gruppe D |
---|---|---|---|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Fußball-Europameisterschaft 2012/Spielplan
Torschützenliste
Die offizielle Rangfolge der UEFA sieht wie folgt aus:[28] Die fett geschriebenen Spieler sind noch im Turnier.
Organisation und UmfeldKritikIn der Ukraine ist Korruption weit verbreitet. Sie bewirkte, dass die geplanten Kosten für die Stadionneubauten sich vervielfachten. Mittlerweile rechnet die ukrainische Regierung für die Infrastruktur mit Gesamtkosten in Höhe von rund zehn Milliarden Euro. Das wäre das 16,1-fache des Betrags vom letzten Turnier 2008 in Österreich und der Schweiz (ca. 620 Millionen Euro).[29] Die Preise für die Unterbringung in ukrainischen Hostels und Hotels betragen ein Mehrfaches des Normalpreises. Im November 2011 wurde eine zu geringe Zahl an Hotelbetten in der Ukraine prognostiziert. Den Besuchern drohe eine Übernachtung in Zelten.[30] Seit Ende April 2012 gab es wegen der Inhaftierung der ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko Überlegungen eines Boykotts der EM von deutschen Politikern. Von politischer Seite wurde teilweise sogar ein sportlicher Boykott bzw. eine Verlegung des Turniers gefordert; die zuständigen Fußballverbände lehnten dies ab.[31][32] Am 3. Mai 2012 erklärte die EU-Kommission, dass Kommissionspräsident José Manuel Barroso und die 26 EU-Kommissare nicht die Absicht haben, zur Fußball-EM in die Ukraine zu reisen. Dies sei ein Signal, „dass man nicht zufrieden ist mit der Art und Weise, wie mit (der Oppositionsführerin) Julija Tymoschenko umgegangen wird“.[33] Dem Protest, bei dem es sich ausdrücklich um keinen „Boykott“ handle, schloss sich EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy an.[34] Forderungen nach einem Boykott wurden vom ukrainischen Außenministerium, von FIFA-Präsident Sepp Blatter sowie Mitausrichter Polen im Namen von Ministerpräsident Donald Tusk und Staatspräsident Bronisław Komorowski kritisiert. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hielt einen Boykott der EM-Spiele in der Ukraine ebenfalls für falsch. Politiker und Sportfunktionäre sollten in das Land reisen und dort „auf die schweren Menschenrechtsverletzungen aufmerksam […] machen“.[34] Öffentlich kritisiert wurde das Vorgehen der ukrainischen Regierung, im Rahmen der Vorbereitung zur Europameisterschaft in den Austragungsorten rund 250.000[35] herrenlose Hunde und Katzen auf grausame Art zu töten.[36][37] Auch auf Betreiben der UEFA sicherte der zuständige Minister im November 2011 zu, diese Praxis zu beenden,[38] was jedoch unter anderem laut Tierschutzorganisation WSPA nur mangelhaft oder nicht umgesetzt wurde. SchiedsrichterteamsAm 20. Dezember 2011 wurden die Offiziellen der Fußball-Europameisterschaft 2012 bekanntgegeben. Die Schiedsrichterkommission der UEFA berief zwölf Schiedsrichterteams.[39][40] Zum ersten Mal wurden bei einer EM Torschiedsrichter eingesetzt. Howard Webb ist der einzige Schiedsrichter, der auch schon bei einer früheren Europameisterschaft (2008) zum Einsatz kam. Er leitete zudem das letzte WM-Finale. Damir Skomina ist der erste slowenische Schiedsrichter, der bei einer EM-Endrunde zum Einsatz kommt.
Als vierte Offizielle wurden Schiedsrichter berücksichtigt, deren Verbände keinen der zwölf Schiedsrichter stellen. Folgende vier Personen wurden nominiert: Des Weiteren nominierte die UEFA ebenfalls noch vier Ersatzassistenten. Diese stammen aus Verbänden, die kein Schiedsrichterteam stellen. Folgende vier Personen sind nominiert worden:
|