Fast Food
Fast Food (en: Schnellnahrung) – schnelles Essen für Menschen in Eile, in Vorübergehen, schnell hergestellt, schnell bestellt, in Selbstbedienung oder an der Theke schnell geholt, statt Porzellan ein Pappteller oder Plastikgeschirr, statt Besteck meist nur eigen Finger. Bezahlt und schnell verzehrt, das oft im Stehen oder Gehen, auf der Strasse, im Freien, im Büro, im Auto oder anderen Verkehrsmitteln, bei Feiern und Festen, auf Messen und Sportereignissen, in Konzerten oder im Autokino. "Events" sagen wir dazu heute...
Der Begriff Fast food entstand in den 50er Jahren in den USA und kam kurz darauf auch nach Europa, heute in der ganze Welt heimisch. Es sind vor allem die Hamburger, die diesen Namen prägten, aber auch Hähnchen-Grills, Bratwurst, Hot Dog, Fisch, Pommes, Pizza, Döner, Frühlingsrolle, Sandwich oder sogar Sushi. Eine Verpflegung, die auf Tischtücher und Kellner bewusst verzichtet, oft sogar gar kein Gastlokal anbietet, die auch keine Köche mehr beschäftigt, sondern nur, meist recht jugendliche, angelernte Mitarbeiter. Eine intensive Werbung und verlockend bunte Verpackungen ersetzen die Gastronomiekunst, die Auswahl ist möglichst reduziert und standardisiert, der Kunde kann dafür oft an Hand von Abbildungen wählen, er wird nicht unnötig mit kulinarischen Fachbegriffen verwirrt.
Fast Food selbst ist jedoch viel älter, als dieser Name, wo immer Menschen in Eile oder unterwegs waren, gab es für sie auf Bahnhöfen und Märkten, in Häfen und am Wege, Garküchen, fliegende Händler, Wurststände, die den Hungernden und Durstenden Speis und Trank zum Mitnehmen verkauften. Den Anbietern selbst, nicht selten grossen Multinationalen Konzernen, verspricht Fast Food auch schnelles Geld. Es sind meist grosse Fast-Food-Ketten, ihre Produkte werden fabrikmässig vorbereitet und konserviert, vor Ort können sie blitzschnell nur noch aufbereitet werden.
Die Fastfood-Essgewohnheiten setzen sich selbst zu Hause fort, auch hier musste der Esstisch oft dem Fernseher weichen, die Mikrowelle lässt den Küchenherd kalt, statt in einer gemütlichen Runde ernährt sich die Familie individuell "aus dem Kühlschrank".
Das Kennzeichen von Fast Food ist die laute Werbung und bunte Verpackung, Plastik, riesige Kühlschränke und Abfallbehälter, Mikrowelle, Grill und Friteuse, Maschinen, grelle Neonlichter, Drive in, Instand, Wegwerfgeschirr und Einwegflaschen, alles ist Easy, alles Just Fun! Die Produkte selbst sind häufig zu farbig, fettig, salzig oder zu süss, die Sinne sollen darüber hinweggetäuscht werden, dass die Speisen oft nicht aus einer Küche, sondern nur vom Fliesband kommen.
Die Liste nur der bewilligten künstlichen Farbstoffe, Aromen, Hilfsmittel, Konservierungsmittel und anderer Zusätze ist lang, zu lang! Und die unbewilligten Inhaltstoffe von unserem täglichen Brot füllen hier und wann später die Schlagzeilen. No Risk, No Fun!
Die Liebe geht bei uns bekanntlich auch durch den Magen. Ein kulinarisches Quickie im Stehen ersetzt noch lange kein Liebesleben. Als in den 80er Jahren amerikanische Fast-Food-Unternehmer ihren Fuss auch auf den italienischen Stiefel setzen wollten, entstand zuerst dort (Bella Italia!) eine Gegenbewegung, Slow Food, inzwischen in vielen anderen Ländern beheimatet, so auch in Deutschland: http://www.slowfood.de