Lateinische Literatur
Die Literatur der Römischen Republik und des Römischen Reiches wurde großteils in Latein verfasst (daneben spielte seit etwa 200 auch das Griechische eine bedeutende Rolle). Die Perioden der lateinischen Literatur werden traditionell aufgeteilt in die Goldene Latinität, die etwa die Periode vom Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr., und die Silberne Latinität, die die übrige klassische Periode umfasst. Nach dem Ende des 2. Jahrhunderts folgt die spätlateinische Literatur, bis zur Entwicklung in die Romanischen Sprachen.
Frühlateinische Literatur
Die frühlateinische Literatur war bereits recht stark von griechischen Vorbildern abhängig, zeigte jedoch auch auffällige Eigenheiten. Der größte Teil ist allerdings verloren, nur von den Komödiendichtern Plautus und Terenz ist einiges erhalten.
Dichtung
Prosa
Goldene Latinität
Während der sogenannten Goldenen Latinität, die zeitlich vor allem in das erste Jahrhundert vor Christus fällt, als die römische Republik in blutigen Bürgerkriegen ihr Ende fand und unter Augustus durch eine Monarchie abgelöst wurde, entstanden Werke, die nun noch stärker als zuvor die Auseinandersetzung mit der griechischen Kultur und Literatur widerspiegelten und bereits von den Zeitgenossen als "klassisch" aufgefasst wurden. In fast allen Gattungen entstanden bedeutende Werke.
Dichtung
- Lukrez: De rerum natura / Über die Natur der Dinge
- Catull
- Vergil: Aeneis
- Horaz
- Ovid
- Sabinus (Dichter)
- Tibull
- Properz
Prosa
Geschichtsschreibung
Silberne Latinität
Die lateinische Dichtung der frühen und hohen Kaiserzeit löste sich vielfach von den griechischen Vorbildern (obwohl diese weiterhin von Bedeutung waren) und entstand nun eher in Auseinandersetzung mit den bereits als klassisch empfundenen Werken der goldenen Latinität. Auch diese Phase brachte eine Reihe von höchst bedeutenden Texten hervor.
Dichtung
Prosa
- Petronius: Satyricon
- Plinius der Ältere: Naturalis historia
- Quintilian
- Plinius der Jüngere
- Aulus Gellius
- Apuleius
Theater
Satire
Geschichtsschreibung
Die lateinische Literatur der Spätantike
Anders als in der älteren Forschung angenommen, spiegelt die lateinische Literatur der Spätantike (etwa 300 bis 600 n. Chr.) keineswegs einen allgemeinen Verfall wider. Neben Texte, die noch ganz älteren, paganen Formen und Stoffen verpflichtet waren (Claudian), traten nun auch die Werke christlicher Autoren. Auch die lateinische Geschichtsschreibung erlebte mit Ammian, der an Tacitus anzuknüpfen suchte, einen letzten Höhepunkt, und noch im 6. Jahrhundert verfasste Corippus ein bedeutendes Epos, die an Vergil orientierte Johannis.
- Ammianus Marcellinus
- Augustinus von Hippo
- Ausonius
- Boethius
- Claudian
- Corippus
- Ambrosius Theodosius Macrobius
- Martianus Capella
- Paulinus von Nola
- Sidonius Apollinaris
- Sulpicius Severus
- Prudentius
- Hieronymus: Vulgata
Mittelalterliche und christliche lateinische Literatur
- Abälard
- Aetheria
- Albertus Magnus
- Thomas von Aquin: Summa Theologica
- Beda Venerabilis
- Bernhard von Clairvaux
- Carmina Burana
- Carmina Cantabrigiensia
- Geoffrey von Monmouth
- Gildas
- Vagantendichtung
- Gregor von Tours
- Hiberno-latein
- Isidor von Sevilla: Etymologiae
- Alkuin
- Hrabanus Maurus
- Peter von Blois
- Thomas von Celano: Dies Irae
- Venantius Fortunatus
- Walter von Chatillon
- Archipoeta
- Hrotswitha von Gandersheim
- Hildegard von Bingen
- Dante Alighieri
- Petrarca
- siehe auch: Portal und Themenliste Rom