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Ohrfeige

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Die Ohrfeige (lat. alapa) ist ein von der Seite geführter Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht. Das Wort „ohrfige“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. „fige“ bzw. „feige“ leitet sich von „fegen“ ab.

Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Ohrfeige neben anderen Formen der Körperstrafe als probates Erziehungsmittel betrachtet.

In Deutschland ist die Ohrfeige verboten. Erst 2000 wurde durch eine Gesetzesänderung das elterliche Züchtigungsrecht abgeschafft. Die Bundesfamilienministerin von 1994 bis 1998, Claudia Nolte (CDU), wollte noch an der mit Gewalt verbundenen Erziehung festhalten[1], obwohl spätestens mit dem Werk Am Anfang war Erziehung (1980) von Alice Miller die schweren Schäden bei Kindern durch körperliche Gewalt nachgewiesen sind - auch bei einem angeblich "harmlosen Klaps" [2].

Obwohl weder der verletzendste, noch der schmerzhafteste Schlag ins Gesicht, gilt die Ohrfeige unter Erwachsenen dennoch als besonders ehrenrührig. Dies wird auch in Ausdrücken wie der „verbalen Ohrfeige“ deutlich. Ohne tatsächliche Gewalt anzuwenden sagte der "Ohrfeigende" seinem "Opfer" "Fühlen Sie sich geohrfeigt!". Dieser Satz hatte die gleiche Bedeutung wie die eigentliche Handlung. Heutzutage wird dieser Satz kaum noch verwendet.

Wenn Frauen sich der Zudringlichkeit eines Mannes erwehren wollen, tun sie das meist instinktiv mittels einer Ohrfeige, da diese die einzige tätliche Möglichkeit sein kann, dem Mann durch Zufügung des körperlichen Schmerzes deutlich zu machen "bis hierher und nicht weiter!"

Umgangssprachliche Synonyme: Watschn (Wien/Bayern), Fotzn, Tachtel (Wien), Lage (Ostfriesland), Backpfeife, Maulschelle, Ohrschelle, Backenstreich

Das „Ohrfeigengesicht“ ist ein „unsympathisches, dümmlich-provozierendes Gesicht“.

Siehe auch: Klätsch