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David Popper

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David Popper
Ehefrau 1872-1886: Sophie Menter (1875)
Der Zellerhof, David Poppers Sterbehaus im Jahre 2010 [Anm. 1]

David Popper (* 16. Juni 1843 in Prag; † 7. August 1913 in Baden bei Wien) war ein tschechischer Cellist und Komponist.

Leben und Wirken

David Popper war der Sohn eines Prager Kantors. Er erhielt seine Ausbildung am Prager Konservatorium, wo er bei dem Hamburger Cellisten Julius Goltermann studierte. Aufgrund Empfehlung durch den Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow wurde er 1863 Mitglied der fürstlich Hechingen’schen Kapelle in Löwenberg in Schlesien. 1867 gab er sein Debüt in Wien und wurde 1868 Solospieler (erster Cellist) und Konzertmeister an der Wiener Hofoper. In diesen Jahren war er auch Mitglied im Hellmesberger-Quartett.

Nachdem er 1873 diese Stellung aufgegeben hatte, ging er zumeist auf Konzertreisen, die ihn durch ganz Europa führten. 1882 ging er zusammen mit dem französischen Violinisten Émile Sauret auf eine Konzertreise nach Spanien und Portugal. 1896 ließ er sich in Budapest nieder, um am dortigen Konservatorium zu unterrichten, das von Franz Liszt gegründet worden war.

Popper war nicht nur einer der hervorragendsten Virtuosen seiner Zeit, sondern bereicherte auch die Cello-Literatur durch eine Anzahl gediegener und ansprechender Kompositionen wesentlich, darunter vier Konzerte, viele Etüden und eine Reihe von Salonstücken.

Bereits 1867 war Popper, als Begleitinstrumentalist von Carlotta Patti (1835-1889), in Baden bei Wien gewesen. Bis in das Jahr 1913 kehrte er wiederholt in diese Stadt zurück, mit deren Kurorchester er in gutem Einvernehmen stand. Unmittelbar vor seinem Tod feierte Popper im Kreise seiner Familie die Verleihung des ungarischen Hofratstitels[1]; die Symptome seines Herzinfarktes - plötzlich eintretende Atemnot sowie Schwäche - wurden von den Anwesenden als Zeichen freudiger Aufregung missdeutet [2].

Die Leiche des Verstorbenen wurde letztwillig zur Einäscherung[Anm. 2] nach Dresden überführt. [2]

David Popper war ab 1872 mit der Pianistin und Liszt-Schülerin Sophie Menter (1846–1918) verheiratet gewesen. Nach der Scheidung, 1886, ehelichte er noch im selben Jahr Olga Löbl. [3]

Auszeichnungen, Ehrungen

Literatur

  • Stephen De'ak: David Popper. Paganiniana Publications, Neptune City NJ, 1980, ISBN 0-87666-621-7.
  • Marc Moskovitz: David Popper. An Anniversary Retrospective. In: American String Teacher 44, 1994, 3, ISSN 0003-1313, S. 55–57; 4, S. 35–38.
Commons: David Popper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lokal-Nachrichten. (…) David Popper in Baden gestorben. In: Badener Zeitung, 9. August 1913, S. 4 Mitte (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt sowie
    Lokal-Nachrichten. (…) David Popper. In: Badener Zeitung, 13. August 1913, S. 4, unten rechts, sowie S. 5, oben links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  2. a b Tagesneuigkeiten. (…) David Popper. In: Pester Lloyd, Morgenblatt, 9. August 1913, S. 1, unten links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pel
  3. a b Feuilleton. David Popper. In: Pester Lloyd, Morgenblatt, 8. August 1913, S. 1, unten links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pel

Anmerkungen

  1. Baden bei Wien, Kaiser-Franz-Ring 9; heute unter anderem Standesamt sowie Stadtbücherei.
  2. Einäscherung am 11. August 1913. – David Popper. In: Pester Lloyd, Morgenblatt, 10. August 1913, S. 9, Mitte links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pel