Feldbefestigung
Die Feldbefestigung ist eine Form der Festungsanlage, die nur für den vorübergehenden Gebrauch einer Armee bestimmt ist und danach wieder aufgegeben oder gar geschleift wurde.
Schon die römischen Legionäre nutzten diese Form der Befestigung, die sie auf ihren zahlreichen Märschen jeden Abend anlegen mussten. Die dabei nur für eine Nacht angelegten Marschlager sind auch heute noch sichtbar; entweder an Hand von auf Luftbildern erkennbaren Landschaftsmerkmal oder als ein Jahrhunderte überdauerndes Bodendenkmal.
Auch die beginnende Neuzeit hat Feldbefestigungen vorzuweisen. Grob lassen sie sich in vier Gruppen einteilen:
- Schanze zur Belagerung einer ständigen Festung
- Landwehr zur vorgeschobenen Verteidigung einer Festung
- Befestigtes Lager unterhalb der Wälle einer Festung
- Kordon zur Sicherung einer ganzen Landesgrenze
Allen diesen Bauformen war die Eigenschaft gemein, dass sie mit provisorischen Mitteln in Form von Erde errichtet wurden.
Literarisch bekannt wurde die Feldbefestigung bei Friedrich Schiller als Wallensteins Lager. Es handelt sich dabei um das gleichnamige Lager aus dem dreissigjährigen Krieg in der Nähe der Stadt Zirndorf, das sich trotz jahrhundertlanger Zerstörung durch einen friedlichem menschlichem Einsatz erhalten konnte.
Eine Besonderheit der Feldbefestigung war die Wagenburg. Hier konnte je nach Bedarf eine Reihe von Fahrzeugen zu einem Kreis zusammengestellt werden, der sich im taktischem Sinne wie eine Festung auf Rädern nutzen ließ. Die Idee kam während der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit auf und wurde bis zur Besiedlung des so genannten "Wilden Westens" im 19. Jahrhundert verfolgt.
Der erste Weltkrieg war im wesentlichen ein Krieg der Feldbefestigungen, denn nach anfänglichen Bewegungen erstarrte dieser Krieg im Stellungskrieg, der sich stets im freien Gelände unter improvisierten Bedingungen abspielte. Unter diesem Aspekt sind auch die Maginot-Linie und der Westwall Feldbefestigungen, denn beim Bau dieser Festungen waren Erfahrungen des ersten Weltkrieges unmittelbar maßgebend.