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Färöer

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Flagge der Färöer
Flagge der Färöer

Die Färöer (landessprachlich: Føroyar - vermutl.: "Schafinseln") sind eine Inselgruppe im Nordatlantik zwischen den britischen Inseln, Norwegen und Island. Die Gruppe besteht aus 18 Inseln, von denen eine unbewohnt ist, mit einer Gesamtfläche von 1.399 km² und einer Bevölkerung von 48.107 Menschen (Stand: Oktober 2003).


Die Färöer gehören politisch zu Dänemark, sind aber seit 1948 autonom und haben ein eigenes Parlament, das sog. Løgting, eines der ältesten kontinuierlich bestehenden Parlamente der Welt. Zwei färöische Abgeordnete sitzen auch im dänischen Parlament, dem Folketing.

  • Fläche: 1.399 km²
  • Einwohner: 48.107 (Stand: Oktober 2003)
Lage der Färöer zwischen Schottland, Island und Norwegen

Lage der Färöer zwischen Schottland, Island und Norwegen

Geschichte

Die Bevölkerung der Färöer Inseln (Färinger) sind größtenteils Nachfahren der Wikinger, die im 9. Jahrhundert hier siedelten.

Ein großer Teil der Geschichte der Färöer ist im Artikel über das Løgting beschrieben.

Politik

Ab 1035 im Besitz von Norwegen, sind die Inseln sind seit 1380 durch die Personalunion zwischen Norwegen und Dänemark politisch auch mit Dänemark verbunden. 1814 verblieben sie dann im Königreich Dänemark und sind neben Grönland bis heute ein Teil des Reichs.

Ein hohes Maß an Selbstbestimmung innerhalb des Königreichs ist seit 1948 erreicht. Es gibt aber einflussreiche Gruppen, die eine vollständige Lösung von Dänemark anstreben.

Die Färöer sind, anders als Dänemark, nicht Mitglied der EU.

Siehe auch: Løgting

Geographie

Karte der Färöer

Die Färöer liegen auf 62° nördlicher Breite und 7° westlicher Länge im Nordatlantik zwischen Schottland im Süden, den Shetland-Inseln im Südosten , Norwegen im Osten und Island im Nordwesten. Weiter nördlich befindet sich die norwegische Insel Jan Mayen im Polarmeer.

Das Archipel mit seinen 18 Inseln ist von Nord bis Süd 113 Kilometer lang, und von Ost bis West 75 Kilometer breit. Bei klarer Sicht kann man sie vom höchsten Berg der Färöer (882 m) komplett überblicken.

Kein Punkt auf den Färöern ist mehr als 5 Kilometer vom Meer entfernt und die durchschnittliche Höhe beträgt 300 Meter über dem Meer. Die Färöer sind überwiegend bergig, und hier befindet sich auch mit Kap Enniberg das höchste Kliff Europas (750 Meter).

Sandstrände gibt es nur wenige, und dann meist auf der relativ flachen Insel Sandoy. Die Küste ist oft steil. Fast alle Orte der Färöer liegen an geschützten natürlichen Häfen, in Fjorden und Buchten, oder höher gelegen mit direktem Abstieg zum Anlegeplatz.

Die Fjorde sind gleichzeitig Verhängnis für die Grindwale, die sich hierhin verirren und dann auf dem Speiseplan der Einheimischen landen. Der Grindwalfang wird nicht kommerziell betrieben und das Fleisch landet nicht im Verkauf, sondern wird nach einem uralten Schlüssel in den umliegenden Dörfer verteilt.

Die Färöer sind vulkanischen Ursprungs (60 Millionen Jahre alt) und besetehen daher aus Basalt, welcher sich in charakteristischen Stufen an den Berghängen zeigt. Das Land ist mit ganz wenigen Ausnahmen baumlos und überall dort mit Gras bewachsen, wo es die Berge zulassen. In Tälern ist es oft sumpfig und das Land ist durchzogen mit vielen kleinen und größeren Bächen, die häufig als Wasserfall zu Tal oder direkt ins Meer stürzen.

Dadurch, dass es keinen Wald auf den Färöern gibt, ist Holz ein begehrter Importartikel. Geheizt wurde früher mit Torf.



Siehe auch: Städte der Färöer

Klima

Datei:Faroes.jpg
Ständiger Licht- und Wetterwechsel auf den Färöern

Das Wetter auf den Färöern ist maritim und wechselhaft. Das bedeutet, dass es am selben Tag strahlenden Himmel gefolgt von dichtestem Nebel geben kann, und das dann an verschiedenen Punkten auf dem Archipel ganz unterschiedlich, wie im Gebirge üblich.

Bedingt durch die Lage am Golfstrom herrschen auf den Färöern milde Temperaturen. Die Durchschnittstemperatur im Sommer beträgt 11° C, im Winter 3° C. Die Häfen sind immer eisfrei und gelegentlicher Schnee im Winter bleibt nicht lange liegen.

Die Luft ist immer klar und es herrscht oft ein frischer Wind (meist aus Südwest). Auf Sturm und Regen muss man immer eingestellt sein, doch es gibt selten komplett verregnete Tage.

Wirtschaft und Soziales

Wichtige Erwerbszweige sind die Fischerei, die Fischzucht (meist Lachse) und der Tourismus. Die tradtionelle Schafzucht (Wollindustrie) spielt im Export nur eine sehr untergeordnete Rolle, während färöische Wollprodukte im Binnenmarkt beliebt sind. Der umstrittene Grindwal-Fang wird von den Färingern nicht kommerziell, also als reine Subsistenzwirtschaft betrieben.

Das Wirtschaftswachstum betrug 2003 4,9%, und die Arbeitslosigkeit lag im Februar 2003 bei 3,5 %.

Die Färöer verfügen über einen als vorbildlich angesehenen Sozialstaat. Der durchschnittliche Lebensstandard ist ebenso hoch wie das Bildungsniveau der Einwohner. Bis Mitte der 80er Jahre gab es hier Vollbeschäftigung.